Freitag, 31. August 2007

Es geht auch anders...

Auch Aids-Kampagnen kann man verarschen:

(Danke Basti)

Inflatable You

Ich wette, auf Anhieb verstehen eine Menge Männer, warum jemand seiner Gummipuppe ein Liebeslied schreibt...

Mittwoch, 29. August 2007

When it comes to bullshit...

Ok, der Typ (George Carlin) ist schon ein Stück weit bösartig, aber irgendwie trifft er schon eine ganze Menge wunder Punkte...

Dienstag, 28. August 2007

Teurer Spaß

Absolutes HalteverbotIn Augsburg haben Autofahrer, wie so ziemlich überall sonst in der Republik auch, wenig bis gar keine Skrupel, wenn es um ihre vermeintlichen Rechte geht. Besonders wenn es um das Parken geht, halten sich fast alle Autofahrer in erster Linie an den Grundsatz: "Was schert mich der Rest der Welt, hauptsache ich." Dementsprechend stellen sie ihre Rostlaube hin, wo immer die gerade irgendwie hin passt.

Nun gibt es aber Flächen, die nicht nur nicht öffentlich sind, sondern auch noch in aller Deutlichkeit nicht für die Allgemeinheit zum Parken friegegeben sind. Kundenparkplätze zum Beispiel. Stellt man sich ins Halteverbot, oder in die zweite Reihe, ok, dann weiß der selbstgefällige Autofahrer, dass er mit vielleicht 50 Euro davon kommt. Wenn er es ganz dummdreist treibt, wird er eventuell abgeschleppt, aber auch aus der Geschichte ist man leicht mit vielleicht 100 oder 150 Euro wieder raus.

In Augsburg jedoch gibt es jemanden, dem wird sein firmeneigener Kundenparkplatz mit solch eklatanter Boshaftigkeit von irgendwelchen Vollspacken zugeparkt, dass dem Eigentümer irgendwann der Kragen platze. Er stellte nicht nur deutlich Schilder auf, dass Falschparker zur Kasse gebeten werden, sondern er ging - und geht noch immer - rechtlich gegen die Falschparker vor. Da es sich um ein Privatgrundstück handelt, erklärt sich die Polizei als nicht zuständig. Ergo greift der Mann zu den Methoden der Marktwirtschaft.

Er engagiert eine Privatdetektei zum Zwecke der Ermittlung von Fahrer und Halter und beauftragt einen Rechtsanwalt mit dem Eintreiben der entstandenen Kosten. Ein "Bußgeld" in der Form verlangt er nicht, aber dennoch: Den "mir doch egal, ich parke hier!"-Großkotzen von Autofahrern flattert ein anwaltliches Schreiben ins Haus. Eine Abmahnung nebst Unterlassungserklärung.

Kostenpunkt: 475,65 Euro. In Worten: Vierhundertfünfundsiebzig Euro und fünfundsechzig Cents. Die Gebühren entfallen ungefähr Hälfte-Hälfte auf die Anwaltskanzlei und die Detektei. Sowohl Arbeitsaufwand als auch Gebührensätze sind dokumentiert und in der Sache unstrittig. Die zur Kasse gebetenen Autofahrer, die widerrechtlich privaten Grund und Boden zugeparkt haben, sehen das natürlich völlig anders. Natürlich glauben die Autofahrer, dass sie im Recht wären und dass es so ja nun nicht ginge und überhaupt! Und deshalb formiert sich sogar eine Art Bürgerinitiative. Vor Gericht will man ziehen. Feststellen lassen, ob das so alles rechtens sei.

Im Ernst: Der Mann findet mein vollstes Verständnis. Wer als Autofahrer meint, er habe mit dem Kauf seiner Karre das Recht gleich mit für sich erworben, dem kann man das Leben gar nicht teuer genug machen. Ich bin mal gespannt, was bei den angestrebten Prozessen rauskommt. Wenn die "ich parke wo ich will"-Fraktion verliert, wovon durchaus auszugehen ist, denn Privatgrundstücke sind und bleiben privat und was dort passiert unterliegt nunmal anderen Regeln als der öffentliche Verkehrsraum, dann könnten - und sollten - sich durchaus Nachahmer für dieses lukrative Geschäft finden, denn die Detektei gehört dem Besitzer des Parkplatzes...

(Quelle: Augsburger Allgemeine)

Wenn das Geld weg muss

Designerklo in BerlinGeld ist immer ein Thema, bei dem manche Leute nahezu beliebig viel Schwachsinn verzapfen. Wenn es um Regierungen geht, dann ist der Schwachsinn beinahe grenzenlos. So zum Beispiel in Berlin. Am Alexanderplatz wird ein neues, öffentliches Designerscheißhaus eingeweiht. Zu dessen Eröffnung findet nicht nur ein Festakt mit Ansprache und ordentlich Tamm Tamm statt, es kommt auch noch der regierende Bürgermeister Klaus Wowereit nebst Hofstat! Zu ehren eines Scheißhauses! Das muss man sich mal vorstellen. Gleichzeitig entblödet sich dieselbe Stadt aber nicht zuzugeben, dass sie nicht dazu in der Lage ist, an allen knapp 800 Schulen ausreichend Lehrer zum Schulbeginn im Dienst zu haben.

An mehr als 50 Schulen fehlen Lehrer, bei manchen durch Krankheit, bei vielen aber in Folge unbesetzter Stellen - an manchen Schulen sind offenbar bis zu 10% der Stellen unbesetzt. Ich meine, klar, wenn ich 750.000 Euro für einen Pisspott mitten in der Stadt ausgebe und dann noch mal ne Schüppe Geld hinterherwerfe, um mich von der Presse ordentlich feiern zu lassen, dann fehlt natürlich irgendwo der Zaster, das ist selbst mir klar. Und wo holt man sich das fehlende Geld her? Na klar! Da, wo es nicht auffält, also bei den Schulen.

Naja, immerhin ist der Bürgermeister fein genug, nicht ohne Begleitung zur Einweihung aufs Klo zu gehen und nahm deshalb den Stadtrat für Stadtentwicklung in Berlin Mitte, Ephraim Gothe, mit. Unbekannt ist, was die beiden auf dem Klo getrieben haben.

Vermutlich haben sie sich über den Unfug königlich amüsiert.

(Quelle: Tagesspiegel)

Montag, 27. August 2007

Partyfotos (17)

Party am vergangenen Wochenende in deren Folge eine verbissene und verbitterte Debatte über das gesetzliche Rauchverbot in der Gastronomie entbrannte und wie man verhindern kann, dass die Gäste lieber draußen rumstehen, statt im Laden. Angeblich ist auch das jetzt geltende Nichtraucherschutzgesetz an massiven Umsatzeinbrüchen Schuld: Nichtraucher trinken keinen Alkohol. Lösungsansatz bisher: "Woanders (angeblich in Irland) hat das mit den abgetrennten Rauchersalons in der Gastronomie zwar überhaupt nicht funktioniert und mehr Läden in den Ruin getrieben, als eigentlich notwendig wäre, aber das hindert uns ja nicht daran, genau das nachzumachen!" Davon abgesehen war es ein lustiger Abend.

Sonntag, 26. August 2007

Kundenwunsch

Manche Menschen haben eigenartige Wünsche. Es gibt erstaunlicher Weise oft genug andere Menschen, die bereit dazu sind, diese Wünsche zu erfüllen. Nicht selten für Geld...

(Danke Nebhotep)

Samstag, 25. August 2007

Radiodebatte

Ein US-amerikanischer Radiomoderator streitet mit einem Anrufer über die Reaktionen und das Verhalten des Islams. Die zur Sprache gebrachten Punkte lassen in der Tat einige Fragen offen...



(Danke Basti)

Freitag, 24. August 2007

Mode 2008

Mode 2008Ich konnte es selber kaum glauben, aber das da rechts ist nicht etwa ein aufgepepptes Foto aus den 80ern, sondern ein ganz aktuelles Modefoto für die kommende Sommerkollektion 2008. Anzüge in PASTELL ROSA und TÜRKIS! Seit Miami Vice mit Don "Die Locke" Johnson und Philip Michael "Corega Tabs" Thomas wurde der Männerwelt keine solche Grausamkeit mehr angetan... Einfach nur gruselig. Was mir dabei Angst macht? Es gibt genug "echte Kerle", die allen Ernstes glauben, rosa Polohemden wären "männlich" und mit hochgestelltem Kragen wäre das erst so richtig der Burner. Nein Jungs, ist es nicht. Es sieht stockschwul aus und steht den meisten überhaupt nicht. Bei den wenigen, denen es vielleicht manchmal steht, ist Mann sich jedoch über eins absolut sicher: Sie sind keine Konkurrenz bei den Frauen, weil mit denen können die in aller Regel nichts anfangen.

Egal wie. Ich befürchte jedenfalls, dass uns nächstes Jahr Augenkrebs vom Allerfeinsten ins Haus steht, denn nicht nur die Anzüge werden ein Angriff aufs Auge. Die Modeindustrie wird wahrscheinlich auch versuchen uns einzureden, dass grellbunte Hawaii-Hemden un-be-dingt sein müssen. Natürlich zusammen mit den Pastellverbrechen.

Langsam verstehe ich, warum manche Modemacher Morddrohungen erhalten...
Neulich war von "SWORDS" die Rede, dem Roboter der US-Army, der jetzt im Irak (und wahrscheinlich auch in anderen Krisengebieten) eingesetzt wird. Hier ein Demo-Video über das SWORDS-System und seine Fähigkeiten.

Imagepflege - Behördenstyle

Schon GEZahlt - EuroscheineDie Gebühreneinzugszentrale der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (GEZ) hat nach nur wenigen Jahren ihrer Existenz ein massives Imageproblem erkannt und will daran jetzt etwas ändern. Die Werbespots der die gesetzlich vorgschriebenen Gebühren einsammelnden Behörde wurden inzwischen um einen Zusatz erweitert, der an die "Fairness" der Hörer appelliert. Und man hat sich entschlossen, endlich mal für Klarheit zu sorgen, was die GEZ eigentlich macht.

Und dazu bedient man sich eines hervorragenden Mittels, mit dem sich der Ruf auf einzigartige Weise verbessern lässt. Die GEZ lässt Abmahnungen verschicken. Die GEZ weist darauf hin, dass es "GEZ-Gebühren" nicht gäbe und die Verwendung dieses Begriffes irreführend und falsch sei. Schließlich zahle man keine Gebühren für die GEZ, sondern für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und das deshalb, weil es so im Gesetz steht. Darum heißt es auch nicht "GEZ-Gebühr", sondern "gesetzliche Rundfunkgebühren".

Außerdem sind die von der GEZ beauftragten Schnüffler Kontrolleure keine "GEZ-Fahnder", sondern "Beauftragtendienst der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten oder Rundfunkgebührenbeauftragter". Der Anmeldebogen der GEZ heißt außerdem nicht "Antwortbogen" oder so, sondern "dem Informationsschreiben der GEZ beigefügtes Formular zur Erteilung der Auskunft nach § 4 Abs. 5 RGebStV". Darauf legt die GEZ gesteigerten (und gebührenpflichtigen) Wert und lässt sich entsprechende Hinweise auf solche Verfehlungen auf Webseiten mit "nur noch" rund 5.100 Euro vergüten.

Die von der GEZ eingesammelten Gebühren werden ja schon lange als verdeckte Steuer verstanden und auch nicht erst seit gestern massiv kritisiert. Immerhin hat diese Subvention auch ein Gutes: Da auf diesem Wege das Fernsehn bezahlt wird, hat es das private "Bezahlfernsehn" entsprechend schwer, denn wer will schon zweimal für denselben Werbeschund qualitativ hochwertigen Inhalt bezahlen?

(Quelle: Süddeutsche Zeitung, Spiegel)

Sachen gibts... (129)

Es gibt ja Leute, die schieben rund um die Uhr massiv Paranoia. Man munkelt gar, dass es weit drüben im Westen einen ganzen Kontinent voll mit solchen Leuten gibt, aber das ist eine andere Geschichte. Manche dieser ängstlichen Menschen liegen nachts in ihrem Bett und fragen sich ängstlich, ob das Geräusch, dass sie eben gehört haben, von der Nachbarskatze stammt oder vom Einbrecher, der gerade im Wohnzimmer herumstreift.

Problematisch wird das Ganze, wenn es die eigene Frau ist, die Dich aus dem Bett rollt, damit Du der Ursache des Geräusches auf den Grund gehst und Du selber Schiss für zwei hast. Nicht überall ist der Ballermann im eigenen Haus legal und nicht jeder ist ausgebildeter Ninja-Krieger und dazu in der Lage, eventuelle Einbrecher elegant ins Nirvana zu zirkeln. Für genau diese Situation hat sich James McAdam eine passable Lösung einfallen lassen: Den Safe Bedside Table.

Die Bilder sprechen für sich und erklären das Prinzip einleuchtend: Wenn Dich die Olle aus dem Bett kegelt, feg den Tisch leer, greif die Tischplatte und steck sie Dir auf den einen Arm, zerr den Sockel mit der anderen Hand aus der Halterung und fertig ist das Home Defense Kit bestehend aus Keule und Schild.

Eigentlich eine prima Idee™, allerdings sind bisher weder Preis noch Distributor bekannt. Vielleicht traut sich auch einfach nur deshalb keiner an dieses Produkt, weil die technologische Entwicklung an anderer Stelle schon sehr viel weiter fortgeschritten ist, wie das folgende Video zeigt:

Diesen Kinderwagen - und andere interessante Kleinkindzubehörteile - gibt es in Amerika zu kaufen. Wahrscheinlich gleich im Set mit der gezeigten UMP...

Computersprech

Überschrift des Tages (31)

Koalition beschließt Fachkräftezuzug und Klimapakt
Gerade erst hatte die KFZ-Industrie zugegeben, dass die CO2-Werte alles andere als Handfest, sondern eher Makulatur sind, weil zu den Tests speziell vorbereitete Fahrzeuge gegeben werden, die alles andere als "Serie" sind, hatten die USA endgültig den Europäischen Klimaschutzideen eine Absage erteilt und hatte Kanada bekanntgegeben, dass das Kyoto-Protokoll zwar toll sei, aber scheiße teuer ist, Arbeitsplätze im eigenen Land vernichtet und dem Bruttoinlandsprodukt schadet, da kommt die Bundesregierung an und verkündet, man hätte eine suuuuuper Idee zum Klimaschutz. Natürlich verbitten sich die zuständigen Minister schon im Vorfeld jegliche Kritik und nennen sie pauschal "unfair", aber immerhin räumen sie ein, dass "auch" angestrebte Ziele umgesetzt werden.

Aber davon ganz ab: Ich finde es klasse, dass unsere Regierung was für das Klima tut. Dieser Sommer war ja eher eine Frachheit sondergleichen. Eigentlich sollte man irgendjemanden dafür haftbar machen. Wobei: Wie denken eigentlich die Bewohner der Hochwasserregionen über das Thema "Klimaschutz"? Die Versicherungen versuchen sich ja inzwischen schon pauschal aus der Affäre zu ziehen und wollen Schäden solcher Überschwemmungen wegen "höherer Gewalt" und so nicht bezahlen.

Da beruhigt es doch ungemein, dass die Regierungskoalition auch beschlossen hat, das jetzt mehr Fachkräfte nach Deutschland ziehen sollen. Find ich toll. Immerhin hat man ja gerade erst das neue Ausländerrecht verabschiedet, dass den Zuzug erschwert und dann hat man ja auch noch das Aushängeschild "Deutschland Ost und die Fremdenfeindlichkeit". Das ermutigt Fachkräfte aus dem Ausland ganz bestimmt dazu nach Deutschland zu kommen.

Was für Drogen bekommt man als Bundespolitiker eigentlich frei Haus?

(Quelle: Spiegel)

Mittwoch, 22. August 2007

Werbeabteilung im Todesstern

(Danke kork)

Rechtslast

Faschos Rechtsextreme NeonazisEs ist schon eigenartig, wie wir Deutschen mit unseren Problemen umgehen. Irgendwo in einem kleinen, völlig unbekannten Kaff im hoffnungslosen Osten der Republik entlädt sich der Frust einer Gruppe "Einheimischer" gegen eine Gruppe Ausländer, Inder waren es. "Textilverkäufer". Die Einheimischen wollen den Indern ans Leder. Mal so richtig ein paar auf die Fresse geben. Endlich mal zeigen, dass man doch wer ist, dass man Macht hat, dass man nicht der Schwächste ist. Die Inder erkennen die Gefahr und rennen weg - eine clevere Idee, denn die sie verfolgende Meute besteht zwar "nur" aus vielleicht 10, 15 jungen Männern, aber die Passanten ergreifen eindeutig Partei: Für die Verfolger, gegen die Verfolgten.

Nur aus purem Zufall hat die Polizei in der Gegend ein stärkeres Kontingent bereit. Die Polizisten, die eigentlich bei Ausschreitungen zum Todestag von Rudolf Heß eingreifen sollen, sind keine "Dauerpräsenz". In sofern hatten die Inder doppelt Glück: Sie schafften es nicht nur, sich in einer kleinen Kneipe zu verschanzen, sondern sie schafften auch noch, die Polizei des Ostens davon zu überzeugen, dass jetzt mal etwas Hilfe sinnig wäre und die Polizei hatte sogar Leute da, die sie hinschicken konnte.

Gerade der letzte Punkt ist ein Problem: Auf dem platten Land arbeitet vielleicht noch der Dorfsherrif mit seinen zwei oder drei Komparsen und das war es dann mit der viel gelobten "Polizeipräsenz". Das ist auch hier im Westen nicht anders. Man mag sich gar nicht ausmalen, wie der Vorfall ausgegangen wäre, wenn nicht zufällig gerade der Todestag eines von den Neonazis verherrlichten Kriegsverbrechers vor der Tür gestanden hätte.

Rechte Gewalt? Ja. Und zwar nicht etwa nur deshalb, weil "Ausländer raus" skandiert wurde oder weil die Täter selber eventuell irgendwelchen rechten Gruppen angehören. Rechte Gewalt deshalb, weil sie sich ganz gezielt gegen eine schwächere Minderheit, gegen Einwanderer gerichtet hat. Das Motiv war ganz am Ende mit einiger Sicherheit der eigene Frust: Weil "die" mir den Job wegnehmen, weil "die" von unserem Sozialsystem profitieren, weil "die" uns auch noch bei jeder Gelegenheit über den Tisch ziehen, weil "die" doch sowieso mit Drogen handeln und erst recht, weil "die" auch noch an unsere Frauen gehen...

Sicher, das Ganze war nicht "geplant". Die Gruppe hat sich wohl eher nicht vorher mit den Einwohnern des Dorfes abgesprochen und eine Route für die Hetzjagd festgelegt. Die Gruppe wird sich auch wahrscheinlich nicht vorher zusammengesetzt und verabredet haben, wen man sich als Opfer aussuche und bei welcher Gelegenheit. Das war alles mehr oder weniger zufällig. Auch der Auslöser, der Funke, der zur Explosion der Gewalt führte, ist - so hart das klingen mag - letztendlich banal.

Rechte Gewalt war das ganze Drama deshalb, weil sich in den Köpfen im Osten festgesetzt hat, dass "die Ausländer" schuld an der misereablen Situation der meisten Einwohner der ehemaligen DDR sind. Es klingt für die chancenlosen Krachexistenzen in den sich zunehmend entvölkernden Landstrichen völlig richtig und naheliegend, dass es ja nur die Ausländer sein können, die an dem Desaster die Schuld haben, denn die Deutschen würden ja niemals ihre eigenen Landsleute so ausbluten lassen.

Entsprechend auch die völlig hilflose Reaktion der Politik. Der Bürgermeister windet sich vor laufender Kamera. Natürlich sei das alles sehr dramatisch und schlimm, aber rechtsextrem sei man in seinem Ort gar nicht. Und die Tat sei auch deshalb bestimmt keine rechte Gewalt. Ähnlich die Politiker auf Bundesebene: Also das muss man jetzt erst mal abwarten, ob denn da wirklich ein Zusammenhang mit Fremdenfeindlichkeit besteht und man darf da keine voreiligen Schlüsse ziehen und überhaupt sei das ja alles gar nicht so schlimm mit dem Rechtsextremismus im Osten.

Klar, die Jungs sind hinter den Indern nicht mit "Sieg Heil!"-Rufen hinterher galoppiert. Die haben bestimmt auch nicht Parolen verbotener Organisationen skandiert. Und es ist auch eher unwahrscheinlich, dass die bei der Tat Flaggen irgendwelcher rechten Clubs oder Parteien geschwenkt haben. Wahrscheinlich gehören sie nicht mal einer solchen Partei an. Trotzdem haben sich die Parolen und Einflüsterungen von ganz weit Rechts bei genau diesen Leuten festgesetzt und Wirkung gezeigt.

Keine Rechte Gewalt? Aber ja! Sogar in seiner primitivsten und bedrohlichsten Form. Es ist eben nicht der glatzköpfige Schläger der Rechten Wehrsportgruppe, der über irgendjemanden hergefallen ist, sondern es waren "beliebige" Leute, Otto-Normalverbraucher, bei denen sich das ganze Ausmaß der Einflüsterung von Rechts in aller Deutlichkeit gezeigt hat. Der ganze Pöbel vereinte sich in seinem Frust und seiner Sensationsgeilheit unter dem Deckmantel der "Reinigung Deutschlands von den Schmarotzern, die unser Land kaputt machen", oder abgekürzt: "Ausländer raus!" Wenn das nicht "rechts" ist, was dann?

Wundert es, dass sich die Regierung Indiens über den Zwischenfall besorgt zeigt und offiziell bei der Bundesregierung vorstellig wird? Wundert es, dass der Zentralrat der Juden Deutschlands die gerade von den Politikern erfolgreich totgeschwiegene Debatte um die "No Go Areas" wieder auspackt? Wundert es, dass gerade bei diesem Thema die Politiker aller Parteien völliges Versagen, Konzept- und Kompetenzlosigkeit vorführen?

Daran wird sich auch nichts ändern, denn mit dem Kampf gegen Rechts lässt sich kein Geld verdienen. Die Beschäftigung mit der NS-Vergangenheit ist ein Tabu, dass uns von frühester Kindheit an eingetrichtert wird. Von Anfang an wird uns beigebracht: "Damals, das war ganz schlimm, das darf es nicht nochmal geben!" Klar, Krieg ist doof und die Konzentrationslager waren auch mal voll Scheiße, sieht man sofort ein. Was aber nicht erzählt wird, womit man sich peinlich berührt nicht auseinander setzt, dass ist die Idee, die zu jener Katastrophe führte. Und das darf man ja nicht. Ist ja verboten. Aber haste gesehen? Ali nebenan hat sich schon wieder einen neuen Mercedes geleistet. Von unseren Steuern!

Erst dann, wenn es irgendjemandem gelingt, den Kampf gegen das rechte Gedankengut in klingende Münze zu verwandeln, wird sich wirklich etwas tun. Bis dahin werden die Politiker und anderen Verantwortlichen mit aller Kraft abstreiten, dass es in Deutschland ein "Rechtes Problem" gibt, obwohl es jedem mit ausgestreckten Fäusten ins Gesicht springt.

Dienstag, 21. August 2007

Die Lations kommen...

In Amerika hat man auch so seine Probleme mit dem Umgang der Amerikaner mit Ausländern. Während allerdings hierzulande eher Massenjagden veranstaltet werden und das Problem verharmlost, verschwiegen oder schlichtweg geleugnet wird, beschäftigt man sich im Land des unbegrenzten Größenwahns durchaus sehr intensiv mit diesem Thema. Das gilt auch für die Betroffenen.

Eine in den USA besonders "gefürchtete" Gruppe von Einwanderern sind die sogenannten Lations, Einwanderer aus Mittelamerika und besonders Mexiko, die über die Südgrenze der USA in das Land eindringen. Das Latino Comedy Project aus Austin, Texas, hat sich des Films "300" angenommen und diesen auf das Thema angepasst:

(Danke Khabarakh)

Verwandtschaft besuchen

FriedhofDie Liebe zum Auto geht bei den Deutschen ja angeblich sehr weit. Das erklärt wahrscheinlich auch, warum viele Deutsche ihre Verwandtenbesuche mit dem Auto machen. In Bayern dachte sich eine 53jährige Dame, dass es dann doch nur recht und billig wäre, wenn auch sie mit dem Auto zu ihren Verwandten fahren würde. Darum kippte sie sich erst freudig ein paar handfeste Drinks hinter die Binde und furh dann los. Bis unmittelbar zu den Verwandten.

Und weil die Straßen in Bayern ja manchmal extrem eng sind und sowieso an jeder Ecke so ein Lattenjohann rumhängt, machte es ihr auch gar nichts aus, dass sie hin und wieder mal vom Weg abkam. Das war solange nicht weiter schlimm, bis sie ihre Karre in den lokalen Friedhof einfädelte. Da waren die zu besuchenden Verwandten nämlich wegen akuten Ablebens dauerhaft untergebracht. Die asphaltierten Friedhofswege waren ihr dann doch etwas zu eng und so randalierte sie mehrere Gräber und blieb schließlich mit ihrem Wagen in einem stecken.

Die Polizei beschlagnahmte das Fahrzeug, den Führerschein und nahm die Dame mit zur Blutprobe. Über die erzielten Werte machte die Polizei keine Angaben, aber ich behaupte einfach mal: "Mehr als genug".

(Quelle: dpa)

Montag, 20. August 2007

Geld machen (23)

GeldParteien sind wie Vereine. Sie finanzieren sich zum großteil über Mitgliedsbeiträge. Nun ist es in Deutschland aber so, dass die Parteien beim Bürger so beliebt sind wie Fußpilz. Und weil den Parteien die Mitglieder scharenweise weglaufen, wollen sie sich die fehlenden Einnahmen per Gesetz vom Steuerzahler erstatten lassen:
"Wenn die Bürger sich entscheiden, sich nicht mehr als Mitglieder in Parteien zu engagieren, wird dies zum Teil durch öffentliche Mittel ausgeglichen werden müssen"

Barbara Hendricks in der Rheinischen Post
Schon ab dem nächsten Jahr sollen nach Vorstellung der Regierungskoalition die Zuschüsse vom Staat um 20 Millionen Euro erhöht werden. Ohne Gegenleistung, versteht sich. Das ist wie bei der GEZ-Gebühr. Den Schund will auch keiner haben und trotzdem müssen es alle bezahlen.

Es spricht für ein hohes Selbstverständnis der stinkreichen am Hungertuch nagenden Parteien, wenn sie statt die eigene Attraktivität zu verbessern einfach auf eine Zwangsabgabe des Steuerzahlers zurückgreifen. Da Parteien auch Firmen sind bleibt eigentlich nur noch abzuwarten, wann der Steuerzahler für finanzielle Rückgänge bei VW oder Siemens bezahlen darf...

(Quelle: Tagesschau)

Vermieter

Auch Kinder können sehr grausam sein...

(Danke Sarah)

Sonntag, 19. August 2007

Partyfotos (16)

Nach längerer Zeit mal wieder eine kleine, aber feine Party mit Kamera (links). Und noch ein paar Fotos von "neulich", die liegen geblieben waren (rechts).

Service?

VWG gut ankommenKundendienst und Kundenfreundlichkeit sind zwei Attribute, die irgendwann in den späten 1990er Jahren erfunden wurden. So ca. ab Mitte 2005 wurde die Existenz dieser Begriffe sogar ansatzweise von Handel und Dienstleistungsgewerbe anerkannt und es wurde akzeptiert, dass man unmittelbar vom Sinngehalt dieser Begriffe betroffen sein könnte. Unter Umständen. Sozusagen ausnahmsweise. Es gibt jedoch Unternehmen, die sich auch heute noch hartnäckig dagegen wehren und standhaft auf der Position verharren, dass sie zu gar nichts verpflichtet sind und der Kunde gefälligst die Fresse zu halten und beliebig viel Geld abzudrücken habe - wobei eine Gegenleistung natürlich optional ist und im Idealfall natürlich ersatzlos ausfällt.

Ein solches Unternehmen ist die VWG Oldenburg. Der Betreiber des hiesigen Öffentlichen Personen Nahverkehrs gehört zu den Paradebeispielen der im Geschäftsdenken der frühen 1970er Jahre verbliebenen Unternehmen, für die Kunden in erster Linie Ballast, lästig und vor allen Dingen ein Störfaktor sind. Kundenfreundlichkeit ist für dieses Unternehmen etwas, das in erster Linie anderen Leuten anderswo passiert, zum Beispiel in der Antarktis oder auf dem Mars.

Da wird man zur Verköstigung allerlei interessanter Dinge zu Bekannten eingeladen. In Anbetracht der Wetterlage und der zu erwartenden Getränke erscheint es eine sinnvolle Idee, lieber gleich mit dem Bus zu fahren. Man lernt ja dazu, darum zeigen dutzende unfreundlichste Ausfälle des Fahrpersonals langsam Wirkung: Statt die ausgehängten Fahrpläne, die aktuelle Uhrzeit und das Eintreffen eines Busses in einen irgendwie logischen Zusammenhang zu stellen, informiert man sich erst im Internet, ob es nicht irgendwelche kardinalen Ausnahmesituationen gibt, die eine Änderung des Fahrplanes unverzichtbar machen.

Gesagt - getan: Keine Sondermeldungen, keine abweichenden Fahrpläne, alles "wie geplant", was in diesem Fall bedeutet: Um 15:47 Uhr fährt der Bus. Also hopp, hopp Geraffel gegriffen und los. Deutlich rechtzeitig trifft man an der Bushaltestelle ein und das anwesende, ebenfalls wartende Grüppchen verdeutlicht, dass noch kein Bus gefahren sein kann. Wunderbar. Vielleicht hätten mich die mitleidigen Willkommensblicke der Wartenden auf irgendetwas aufmerksam machen sollen?

Die vorgesehene Abfahrtzeit des Busses kommt - und geht auch wieder. Der Bus hingegen nicht. Aus der Vergangenheit an diverse "wir lassen mal diese Linie ausfallen"-Einfälle der VWG gewohnt, folgt der prüfende Blick auf den Fahrplan: Ja es könnte noch ein Bus kommen. In ca. 20 Minuten. Als nach 10 Minuten kein Bus da ist, rufe ich die Servicenummer der VWG an. Natürlich eine 01805-Nummer, damit der Kunde bloß nicht auf die Idee kommt, diese Nummer etwa auch zu benutzen. Ich hingegen wollte das sowieso schon immer mal ausprobieren.

Verbunden wurde ich mit einem Ansagekasper, der mich mit einem weiteren Ansagekasper verbindet. Zugegeben, sehr schnell. Nach nur knapp 30 Sekunden habe ich eine sehr freundliche Mitarbeiterin des Verkehrsverbundes Bremen Niedersachsen an der Strippe. Der erkläre ich, dass in Oldenburg mal wieder keine Busse fahren und bitte um Auskunft, wann sich die VWG denn gnädiger Weise in der Lage sieht, die wartenden Fahrgäste aufzusammeln. Die umstehenden Wartenden grinsen. Die Dame am Telefon ist verwirrt: Wieso Oldenburg?

Ich kläre sie auf. Hier an den Haltestellen hängen so Plakate. Mit Informationen zum Kun-Den-Dienst der VWG. Und da steht "Wenn sie Fragen haben, dann rufen sie uns an" und dann eben diese 01805-Nummer. Die Dame versteht. Das wiederum finde ich schon mal richtig toll, denn es ist ja Sonntagnachmittag und da ist die Option "Begreifen komplizierter Sachverhalte" nicht immer sofort bei jedem aktiviert. Jedenfalls erfragt sie wo ich denn genau sei und seit wann und so. Ich informierte sie. Sie las mir den Fahrplan vor, den ich bereits kannte.

Schließlich fasst sie zusammen: "Also der Bus um 47 ist nicht gekommen." Ich bestätige. Ein anderer Wartender Fahrgast in Spé informiert mich, dass der Bus um halb auch schon nicht gekommen sei. Ich gebe auch das an die Dame weiter. Sie tippt eifrig und informiert mich, dass ja laut Fahrplan "bald" wieder ein Bus kommen müsste. "Genau!" entgegne ich. "Es müsste einer kommen, nur der um Halb und der um 47 hätten auch kommen müssen. Eigentlich." Sie stimmt mir zu.

Was dann kommt, lässt mich fast aus den Latschen kippen: Sie wisse jetzt auch nicht so genau, was sie tun solle. Ihr Kollege hätte vorhin auch schon in der Leitstelle in Oldenburg angerufen und versucht etwas zu erfahren, der sei einfach weggedrückt worden. Man nehme hier auch nur die Anrufe entgegen, aber wirklich etwas machen könne und dürfe man gar nicht. Trotzdem wollte sie gerne für mich noch mal bei der Leitstelle nachfragen. Sie versprach Rückruf.

Wenige Minuten später, ich konnte es kaum fassen, rief mich die Dame tatsächlich zurück. Die Leitstelle meinte, so die Dame am Telefon, in Oldenburg sei gerade irrsinnig viel los und die Busse wären wegen eines Schützenfestes alle aufgehalten worden und hätten jetzt 15 Minuten Verspätung. Es war mittlerweile 15:55 Uhr. Ich überschlug: 15:30 plus 15 Minuten ergibt 15:45. Ich fragte nach: "15 Minuten?" Sie bestätigte: "Ja, 15 Minuten." Ich fragte sie nach der Uhrzeit. "15:55 Uhr" erwiderte die Dame. Ich fragte sie ganz konkret: "Weil die Busse 15 Minuten Verspätung haben, ist um 5 Minuten vor vier der Bus noch nicht da, der um halb vier hätte hier sein sollen?"

Sie stutzte. Ja also sie könne da jetzt auch nichts machen und mir auch nur sagen, was ihr die Leitstelle in Oldenburg gesagt hätte und es sei inzwischen auch beim VBN gut bekannt, dass die Mitarbeiter dort eher nicht freundlich und schon gar nicht auskunftswillig wären. Sie werde das jetzt alles notieren und weitergeben, aber mehr könne sie halt nicht tun. Ich fragte sie, was wir Wartenden denn jetzt davon zu halten hätten. Sie meinte, sie wisse selber, dass das wenig hilfreich sei, aber sie könne halt nichts tun. Vielleicht könnte man sich ja mal unter der Woche an die VWG wenden. Ich fragte sie, ob es soetwas wie eine Stelle für Presse und Öffentlichkeitsarbeit gäbe. Ja, sagte sie, mit der würde ich gerade telefonieren...

Wir beendeten das Gespräch und ich fragte sie, wie man denn darüber denke, wenn das alles in der Presse auftaucht. Sie erwiederte ganz unumwunden: Das sei der VWG scheißegal, denn schließlich interessiert nur, dass die Busse überhaupt irgendwann mal fahren. Ob die pünktlich fahren oder ob die Kunden zufrieden sind oder so, das interessiert niemanden bei diesem Unternehmen. So macht der Slogan der VWG "Gut ankommen" natürlich gleich sehr viel mehr Sinn.

Ach ja. Der Bus, der um zwei Minuten nach vier kommen sollte, kam nur wenige Minuten verspätet. Dafür dann gleich dreifach...

Freitag, 17. August 2007

Aus der Reserve

BundeswehrUnserer Truppe geht es personell so richtig schlecht. Mit knapp 9.000 Mann im Ausland an der Grenze des Zumutbaren belastet und jedes Jahr nur knappe 50.000 neue Zwangslehrlinge, aus denen dauerhafter Nachschub rekrutiert wird manchen der Truppe das Leben schwer. Der eigenen Verwaltung werfen nicht wenige Soldaten wohl nicht völlig grundlos vor, an echten Zielen und der Realität vorbei zu planen und zu handeln. Nicht wenige aktive und ehemalige Soldaten bescheinigen den Schreibtischtätern, dass sie das größte Problem der Bundeswehr sind, weil völlig inkompetent.

Wen wundert es da, dass unsere Truppe gerne auf solche Leute zurückgreift, die bereits für den Einsatz ausgebildet sind, aber bereits so halb in die wirkliche Welt jenseits des morgendlichen Bleistifte Zählens und Schuhe Putzens entlassen wurden? Reservisten nennt man solche, die das Glück haben, dem oft hinrverkrampfenden Unfug der Bundeswehrverwaltung entkommen zu sein, aber leider noch das Pech haben, wieder eingezogen werden zu können. Irgendwo muss die Bundeswehr ja schließlich ihre Praxiskompetenz herbekommen.

Die Bedeutung der Reservisten wollte auch die Bundestagsfraktion der FDP genauer hinterfragen. Darum stellte sie eine kleine Anfrage (16/5676) an die Bundesregierung. Die wiederum antwortete heute (16/5867) mit etwas genaueren Zahlen. Nach Angaben der Bundesregierung stieg die Zahl der eingesetzten Reservisten von 37.323 im Jahr 2001 auf 42.482 im Jahr 2006. Die Reservisten tragen nach Auskunft der Bundesregierung "maßgeblich zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes der Streitkräfte im Inland bei", indem sie die durch Auslandseinsätze entstandenen personellen Vakanzen ausglichen. Man beachte: 9.000 Soldaten von rund 250.000 im Auslandseinsatz und schon müssen fast 42.500 Reservisten ran, damit der Laden nicht die Grätsche macht.

Damit aber nicht genug. Damit die Bundeswehr im Ausland auch ein Bein an die Erde bekommt, müssen zunehmend mehr Reservisten herhalten. Der Anteil von Reservisten am Einsatzkontingent lag 2001 bei 4,3% und ist bis einschließlich 2006 auf 7,6% gestiegen. Reservisten werden bei Auslandseinsätzen nach Angaben der Bundesregierung von der Bundeswehr vor allem in solchen Bereichen eingesetzt, für die in der aktiven Truppe nicht genügend Personal vorhanden sei, zum Beispiel als Agraringenieure im Bereich der "Zivil-Militärischen-Zusammenarbeit" (CIMIC).

Sehe ich das richtig? Die Truppe muss fast jeden 10. Soldaten, den sie ins Ausland schickt, aus ehemaligen Mitgliedern der Reisegruppe Gänseblümchen stellen? Und dann will die Bundesregierung allen Ernstes nicht nur die Truppenpräsenz im Ausland (insbesondere in Afghanistan) verstärken und trotzdem 1.200 Berufssoldaten in den Vorruhestand
versetzen (siehe Entwurf zur Änderung des Personalanpassungsgesetzes, 16/6123)? Wo sollen die Leute denn auf einmal alle herkommen? Haben wir noch einen Staat aufgekauft, dass wir plötzlich so viele Truppen haben oder schnitzen wir uns welche?

Sicherheit? Wo denn?

Phantombild Mörder DuisburgAngeblich leben wir hier in Deutschland ja soooo sicher. Angeblich können unsere Sicherheitsbehörden jede Gefahr aus 300.000.000 Kilometern Entfernung Orten und bekämpfen. Oder zumindest aufklären. Aber wenigstens geschäftigt tun. Sagt jedenfalls unser oberster Sicherheitsfan und Innenminister Wolfgang S. Was wurde nicht alles an Gesetzesänderungen durchgeprügelt, wieviele Grundrechte wurden nicht zusammengeschnitten und auf dem Altar der absoluten Sicherheit für alle Bürger geopfert?

Und jetzt das. Kommt einfach so einer an, geht ins Lokal, legt sechs Leute um und verpisst sich wieder. Und dann auch noch die Schande, dass uns die Polizei aus dem Ausland sagt, dass das wohl die Mafia aus Italien war. Und wo ist der Täter? Ein tolles Phantombild gibt es. Super. Es gibt aber auch sechs Leichen. Toller Erfolg.

Ist es nicht irgendwie eigenartig, dass unsere Politiker behaupten, die ganzen vielen bunten tollen Eingriffe in unsere Grundrechte und die Verfassung und das Gerüst des liberalen Rechtsstaats wären für unsere Sicherheit gut und würden uns vor dem Terrorismus schützen, nur um dann aus dem Lehrbuch vorgeführt zu bekommen, dass tatsächliche Schutz "wenn es darauf ankommt" praktisch gleich null ist? Oder werden wir nur vor Mördern geschützt, die aus dem Mittleren Osten kommen, vor allen anderen aber nicht?

Bleibt zu fragen: Und jetzt? Der Täter ist erstmal über alle Berge. Wenn der auch nur halbwegs clever ist, ist der schon lange irgendwo in einem kleinen Bergdorf in Süditalien verschwunden. Und hier? Schützen uns härtere Gesetze? Scheinbar nicht. Schützen uns die Kameras? Ich weiss nicht, was die sechs Toten dazu sagen würden, wenn sie könnten, aber ich vermute, die Antwort wäre irgendwie negativ. War die Polizei schneller am Einsatzort, war besser ausgerüstet und konnte sehr viel besser arbeiten? Gute Frage, den Täter haben sie jedenfalls noch nicht.

So bleibt eigentlich nur zu Fragen, Herr Schäuble, wo sie denn ist, die viel gepriesene Sicherheit für alle Bürger, für die ich meine Grundrechte habe kastrieren lassen.

Donnerstag, 16. August 2007

Sachen gibts... (128)

StauenteIm Stau zu stehen kann eine irrsinnig lästige Angelegenheit sein. Nicht etwa nur deshalb, weil man zur Untätigkeit verdammt ist und einem irgendwann langweilig wird oder die Zeit wegläuft, sondern auch aus ganz anderen Gründen. Zum Beispiel, weil es zu warm wird in der Karre, oder weil einem der Hintern einschläft, oder weil im Radio nur Scheiße kommt, oder weil die Blase drückt. Besonders letzteres kann sehr problematisch sein, wenn man in der mittleren Spur der Autobahn, inmitten von Urlauberfamilien steht und von den Rotzblagen begafft wird, wie der Pavian im Zoo. Wenn in so einer Situation die bis zum Rand gefüllte Blase mit Nachdruck auf die imaginär Toilette zeigt und der Gedanken an fließendes Wasser zum existenziellen Problem wird, erst dann weiß man, was in einem Auto wirklich fehlt.

Aber Hilfe ist nah! Eine Firma aus Hannover hat das Problem erkannt und vertickt das nützliche Pendant zur Häkelmütze mit Klopapierrolle: Die Plastikflasche zum Reinpinkeln fürs Auto. Schön in weiß, aus blickdichtem Kunststoff mit aromadichtem Verschluß und ganz wichtig: Lieferbar mit sechs verschiedenen Häkeljäckchen mit verschiedenen lustigen Motiven, wie zum Beispiel "Sturm und Harndrang", "Pulla" oder auch "My pissness bag".

Unbekannt ist, ob sich dieses Ding auch für weibliche Autofahrer eignet. Aber dafür gäbe es ja noch ein weiteres, besonders hier sehr nützliches, Zubehörteil. Wer soetwas unbedingt haben muss: Gibts für 19,90 Euro (plus Porto und so).

(Danke Gex)

Sachen gibts... (127)

Vulva Parfum LogoDer Duft der großen, weiten Welt oder auch der Duft der Sommerfrische oder auch der Duft der Freiheit, all das sind Duftnoten, die als Beschreibung des Duftes eines Parfums mehr oder weniger starke Assoziationen bilden und so Kunden anziehen. Von einem Parfum erwartet man, dass es gut und angenehm duftet, dass es einen sinnlichen, erfrischenden, sportlichen oder sonstwie positiv markanten Eindruck bei anderen hinterlässt. Soetwas möchte man auch selber gerne riechen. Meistens jedenfalls.

Scheinbar haben wir aber alle gar keine Ahnung, denn eine Firma aus Köln vertreibt ein Parfum, zu dem mir spontan einfiel "der Duft der offenen Hose". Nein, ehrlich, ich meine wirklich "offene Hose". Im Werbetext der Firma wird der Duft beschrieben als "der erotisierende Intim-Duft einer begehrenswerten Frau... Das kostbare Vaginalaroma in kleine, enge Glasröhrchen gefüllt." Ok, der Vertreiber weist darauf hin, dass das alles ein "Riechstoff für den eigenen Geruchsgenuss" sein soll, aber.. äh... nun gut, ich weiß auch um andere Vorlieben der Menschheit, warum sollte mich soetwas dann noch verwundern?

Wer Interesse hat: Zu bestellen ist das Wunderelixier für 19,90 Euro (plus Porto und so) bei vivaeros Special Products.

(Danke necron)

...und Action!

FaschosSo langsam nimmt der Umgang mit dem Rechtsextremismus in Deutschland groteske Züge an. Erst hieß es noch, dass es insbesondere in den neuen Bundesländern kein Problem mit "den Rechten" gäbe und jeglicher Hinweis auf "No-Go Areas" für Ausländer ein absolutes Unding wären. Ein Innenminister jener Bundesländer (Schönbohm sein Name) versuchte gar Ermittlungen der Bundesanwaltschaft mit dem Hinweis zu verhindern, dass auf diesem Wege mehr Schaden angerichtet würde als geholfen.

Dann vermehrten sich die Hinweise auf das Ausmaß. Es kam zu Bücherverbrennungen auf Gartenpartys, Polizeichefs gaben eigenartige Anweisungen zu Ermittlungen gegen Rechts und inzwischen vermuten sogar Politiker, dass die rechte Szene es geschafft hat, Informatnen beim Verfassungsschutz zu etablieren und so besser über die Ermittlungen informiert ist als die Politiker, die diese Ermittlungen eigentlich in Auftrag gaben.

Zunehmend sehen sich Politiker in der Öffentlichkeit auf ihre Untätigkeit festgenagelt und bekommen immer wieder ihre Versäumnisse und Seilschaften unter die Nase gerieben. Niemand traut den Neuen Bundesländern zu, dass sie das Problem mit den Rechten auch nur ansatzweise in den Griff bekommen könnten. Oder wie es der Zentralrat der Juden in Deutschland formulierte:
"Der Schwelbrand in den alten Bundesländern ist nicht mehr länger zu übersehen."
Sachsen-Anhalt und Brandenburg fordern jetzt schärfere Gesetze und höhere Strafen für rechtsextreme Straftaten und hoffen so den Eindruck zu vermitteln, das man sich des Problems bewußt sei und notgedrungen bereit dazu ist, irgendwie zu handeln. Genau das ist das Problem. Ziemlich offensichtlich ist, dass hier mal wieder konzeptloser Aktionismus dem Wähler vorgaukeln soll, die Politiker würden ernsthaft etwas tun. Das Problem ist jedoch nicht, dass die Gesetze nicht existierten oder zu lasch wären. Das Problem ist nicht etwa, dass man rechtsextreme Gewalttäter nicht auch jetzt schon hart bestrafen könnte.

Das Problem ist, dass die rechtsextremen Straftaten nur in den allerseltensten Fällen überhaupt als solche vor Gericht zur Verhandlung kommen. Wenn ein kahlgeschorener in Springerstiefeln mit Bomberjacke einen dunkelhäutigen zusammenschlägt, dann ist das ersteinmal nichts anderes, als wenn sich zwei arbeitslose in einer Kneipe gegenseitig die Fäuste ins Gesicht dreschen. Beides sind aus Sicht des Gesetzes Körperverletzungen. Nur weil im ersten Fall der Täter eine Glatze hatte, ist das noch kein Grund, ihn härter zu bestrafen als den Täter im zweiten Fall, auch wenn wir zweihundert Mal glauben, dass der eine ein "typischer rechter Fascho" ist. Der unterschied zwischen Faustrecht und einem Rechtsstaat besteht (auch) darin, dass man etwas beweisen muss.

Wie beweist man dem Gericht, dass der Glatzkopf ein Fascho ist? Wie beweist man dem Gericht, dass er nicht nur Fascho ist, sondern den dunkelhäutigen Mann gerade deshalb zusammengeschlagen hat, weil er ein Fascho ist und Ausländer hasst wie die Pest? Genau das ist das Problem. Und dieses Problem wird nicht dadurch geringer, dass man die Gesetze verschärft und die Strafen anzieht. Wahrscheinlich bewirkt das nämlich genau das Gegenteil: Die echten Faschos werden sich noch mehr als schon jetzt davor hüten, auch nur den Schimmer eines Anscheins erkennen zu lassen, dass sie eine bestimmte Tat begangen hätten, weil sie Faschos sind. Sie werden alles tun (besonders ihre Anwälte), um zu verhindern, dass diese Tat in den unmittelbaren Zusammenhang mit ihrer politischen Gesinnung gebracht wird. Im Endeffekt würde sich an der Häufigkeit der rechtskräftigen Verurteilungen nichts ändern. Deshalb wird eine Verschärfung der Strafen nicht dazu beitragen, das Problem des Rechtsextremismus in den Griff zu bekommen.

Oder wie es anderswo schon hieß:
"The antidote to distasteful or hateful speech is not censorship, but more speech."
Das setzt aber voraus, dass man sich mit dem Thema und der Problematik ernsthaft und aktiv auseinandersetzt und nicht - wie in Deutschland ja immer so gerne praktiziert - versucht, das Problem "auszusitzen".

Mittwoch, 15. August 2007

Was man sich in Thailand so unter einem "HighTech Bombsquad" vorstellt, zeigt der folgende Film. (Safe for work)

Ich bin einfach nur fassungslos und weiß jetzt so aus dem Stand nicht, ob ich lachen oder weinen soll...

(Danke Khabarakh)

Dienstag, 14. August 2007

Hinterher!

Polizeiwagen PorscheIrgendwie seltsam kamen sich die Beamten wohl schon vor, als sie mit Blaulicht und Martinshorn zu einem Einsatz unterwegs waren. Während sie von ihren Sonderrechten gebrauch machten, stellten sie fest, dass ihnen ein Fahrzeug folgte - und das war kein Polizeiwagen. Der Fahrzeugführer fuhr, genau wie die Beamten vor ihm, sehr schnell, überfuhr Sperrflächen, durchgezogene Linien, setzte sich über andere Verkehrsregeln hinweg und überholte dutzende andere Fahrzeuge, die eigentlich dem Einsatzwagen Platz gemacht hatten.

Ein weiterer Streifenwagen, der schließlich die Verfolgung des Verfolgers aufnahm, konnte den Fahrer stoppen. Der 35jährige Fahrer stand unter erheblichem Alkoholeinfluß. Seinen Führerschein ist er jetzt erstmal los. Spaß gemacht hat es wahrscheinlich trotzdem...

(Quelle: wdr)

Mit der Oma

Heroin
In Italien hat die Mama einen ganz besonderen Stellenwert. Egal um was es geht: Wenn gar nichts mehr hilf, Mama macht das schon. Ist Mama gerade mal nicht da, dann greift man auf deren Mama zurück. Diesen Grundsatz befolgend bediente sich ein junger Mann in Rom der Hilfe seiner 73 Jahre alten Oma, um vier Kilogramm Heroin im Wert von ungefär einer Millionen Euro zu verticken.

Oma stand nächtelang am Fenster Schmiere, während der Enkel immer wieder nach Hause kam, um kleinere Mengen Nachschub zu holen. Oma hatte den Stoff zwischen Eiern und Brötchen auf einem Küchenschrank versteckt, in dem sie auch zwei Revolver versteckt hatte - für alle Fälle.

Der Enkel wurde verhaftet, Oma steht - unter Rücksichtnahme auf ihr Alter - unter Hausarrest.

(Quelle: AFP)

Montag, 13. August 2007

Nix Computer

Forum Screenshot ComputerDas Handwerk ist mal wieder am Jammern. Die Lehrlinge sind ja sooo inkompetent. Nix können die! Gar nix! Nicht mal Computer! Ungefähr die Hälfte der knapp 500.000 Lehrlinge im deutschen Handwerk ist einer Umfrage vom Institut TNS Infratest unter Handwerksmeistern nicht dazu in der Lage, mit dem PC umzugehen: 40% der Auszubildenden haben keine ausreichenden Kenntnisse über den Umgang mit dem Internet. 46% der Lehrlinge haben keine ausreichenden Kenntnisse im Umgang mit dem Computer. 60% der Lehrlinge haben kein ausreichendes Wissen im Umgang mit Textverarbeitungsprogrammen. Und nur noch 75% der Nachwuchshandwerker wird attestiert, dass sie Mängel beim Umgang mit Tabellenkalkulationen hätten.

Dabei finden doch zwei Drittel der 200 befragten Meister, dass Computer wichtig sind und man mit ihnen umgehen können muss! Sogar 80% der Befragten meinen, dass solche Kenntnisse für die Kariere ungemein wichtig sind. Allerdings geben auch mehr als die Hälfte der Befragten zu, dass die Weiterbildungsmaßnahmen in ihrem Betrieb nicht so sonderlich toll wären und ein Viertel gab sogar an, dass man erst gar keine entsprechenden Schulungsmaßnahmen anbietet. Übrigens ist ein Großteil der im Handwerk beschäftigten Azubis Absolvent der Hauptschule.

Wie war das noch mit Chancengleichheit unseres Schulsystems? Was war da noch mit Computerkenntnisse schon in der Schule vermitteln? Wie war das mit den Unterrichtsstunden? Die Debatte um den Lehrstoff? Die nie endende Diskussion um die ach so gestressten Lehrer, die sich von niemandem kritisieren lassen, weil sie die Kompetenz schlechthin sind? Besteht der Computer am Ende doch aus mehr als Pornographie und Killerspielen? Skandal!

Unser Schulsystem ist so dermaßen für den Arsch, dass es schon peinlich ist. Wahrscheinlich haben wir aber nur deswegen noch kein anderes, weil unseren Politikern und der geballten Kompetenz des Lehrkörpers einfach nichts einfällt, was noch beschissener ist.

(Quelle: AFP)

Alterswahnsinn

BriefAm 9. November 1989 fiel die Mauer. Am 3. Oktober 1990 trat die Deutsche Demokratische Republik per Unterschrift unter dem Einigungsvertrag der Bundesrepublik Deutschland bei. Der Begriff der "Wiedervereinigung" ist nicht unumstritten, politisch korrekt heißt es "Beitritt zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik". Seit jenen Tagen vor inzwischen fast 20 Jahren sind das Ministerium für Staatssicherheit und die Innerdeutsche Grenze Vergangenheit. Hin und wieder wird das Thema für das Kino ausgegraben aber insgesamt hat Deutschland heute 16 Bundesländer und die Hauptstadt ist Berlin. Das Thema "DDR" ist für die große Mehrheit abgehandelt.

Eine kleine Minderheit jedoch ist der Meinung, dass die DDR auch heute noch wahnsinnig wichtig ist. Urplötzlich wird ein uraltes Stück Papier durch die Medien gezerrt. Eine schon fast staatstragende Bedeutung wird einem Fetzen Papier vom 1. Oktober 1973 angedichtet. Dort steht geschrieben:
"Zögern Sie nicht mit der Anwendung der Schusswaffe, auch dann nicht, wenn die Grenzdurchbrüche mit Frauen und Kindern erfolgen, was sich die Verräter schon oft zunutzegemacht haben"
Mal unter uns: Wen interessiert es? Wer zweifelt an, dass die damaligen Grenzposten der DDR auf Flüchtlinge geschossen haben? Erinnert sei stellvertretend an Peter Fechter. War es nicht auch so, dass an der innerdeutschen Grenze Selbstschussanlagen montiert und Tretminen gelegt waren? Wird das inzwischen angezweifelt oder wurde das widerlegt? Nicht? Und warum flippen dann plötzlich alle aus, weil auf einem Zettel steht, was eigentlich längst jeder weiß? Ist Euch einfach nur langweilig oder fällt Euch nur gerade nichts Aufregendes ein?

Sonntag, 12. August 2007

Emotionskontrolle

CCTV ÜberwachungskamerasDie United States of Paranoia leben in der Vorstellung, dass absolute Sicherheit machbar und lediglich eine Frage des Aufwandes ist. Das Einfallstor schlechthin für alle Terroristen sind nach der Diktion der Amerikaner die Flugzeuge. Da Terroristen immer aus dem Ausland kommen, sind natürlich alle Flüge aus dem Ausland in Richtung USA ein ganz gravierendes Sicherheitsproblem. Darum müssen wir ja jetzt auch immer brav unsere Daten abgeben und von den USA archivieren und auswerten lassen.

Da alleine diese Sicherheitsmaßnahmen noch nicht ausreichen, hat sich das Department for Homeland Security (DHS) ausgedacht, dass ab 2012 an allen Grenzübergängen alle in die USA Einreisenden automatisch von Kameras und allerlei anderen Sensoren abgetastet werden sollen. Von besonderem Interesse sind für die Sicherheitswächter dabei die Emotionen des Flugreisenden, denn anhand der Emotionen, so die Idee, könne man ablesen, wer denn so alles eine Straftat plane. Das soetwas einwandfrei funktioniert, haben wir das ja schon im Kino gelernt, siehe "Minority Report" und die Gefahren der Emotionen kennen wir hinlänglich aus "Equilibrium".

Jedenfalls soll ab 2012 ein vollautomatisches System Blutdruck, Puls, Perspirationsrate, Bewegungen und Gesichtsausdruck jedes Reisenden vermessen und bewerten. Erscheint irgendetwas verräterisch, wird Alarm geschlagen. Stolz verweist die Transport Security Administration (TSA) darauf, dass man mit den 2003 eingeführten Gesichtskontrollen bereits einige Drogendealer, Geldwäscher und sogar einen Doppelmörder gefasst habe. Eine Ausweitung dieser Fahndungsmethode ist deshalb naheliegend und erfolgversprechend - glauben jedenfalls die Behörden.

Die Theorie ist, dass der Mensch seine Mimik zwar kontrollieren und steuern kann, es aber Augenblicke gibt, in denen ihm diese Kontrolle zusammenbricht. Diese Ausfälle nennt der Fachmann "Mikroexpression", allerdings dauert eine solche Veränderung im Schnitt nur knapp eine fünftel Sekunde. Einem Menschen entgeht das vielleicht, einem Computer wahrscheinlich nicht. So jedenfalls die Theorie. In der Praxis stellen sich jedoch ein paar Fragen: Welche Emotionen sind denn wohl verdächtig? Liebe? Abneigung? Neutralität? Stress? Trauer? Wut? Oder gar Verwirrung?

Egal, denkt man sich bei den US-Sicherheitsbehörden. Es ist völlig unerheblich, ob eine Maschine den Unterschied zwischen echter und gestellter Emotion erkennen kann. Auch ist für den Normalsterblichen schwer vorstellbar, wie jeder Passagier, der - aus Sicht des Computers - auffallend unter Stress steht, befragt werden soll, der Behörde ist das völlig Wumpe. Man denke dabei nur an solche Kleinstflughäfen wie LAX oder JFK an einem gewöhnlichen Montagmorgen. Auch die Anzahl der Falschmeldungen ist den Sicherheitsbehörden völlig egal: Solche Fehlalarme nimmt man in Kauf, solange die Technik den Hauch einer Chance biete, die USA sicherer zu machen.

Ich hätte da einen besseren Vorschlag: Macht einfach alle Grenzen zu und lasst niemanden mehr rein oder raus.

(Quelle: Welt)

Zerrissen

Influenza VirusEs hat mich erwischt: Die Sommergrippe hat mich komplett lahm gelegt. Gestern war der Horror: Über 40 Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, die ganze Haut schmerzt und der Kreislauf fährt Achterbahn im Keller. Wenn sich hier heute und morgen deshalb nicht ganz so viel tut: Sorry, aber ich versuche erstmal wieder auf die Beine zu kommen.

Samstag, 11. August 2007

Weniger Unterricht ist besser

KMK WegweiserDie CDU hat sich wieder eine gar vorzügliche Idee einfallen lassen. Die Bildungsminister der von der CDU geführten Bundesländer wollen eine gemeinsame Initiative ins Leben rufen, mit der die Anzahl der Pflichtstunden an Gymnasien reduziert werden soll. Saarlands Kultusminister und Vizepräsident der KMK, Jürgen Schreier:
"Das von der Kultusministerkonferenz (KMK) festgelegte Unterrichtspensum für das achtjährige Gymnasium ist zu hoch und zu starr. Hier muss sich etwas tun, ohne dass es zu Qualitätsverlusten kommt"
Zukünftig sollen die in der Grundschule erteilten Unterrichtsstunden bei der Anzahl der Unterrichtsstunden am Gymnasium berücksichtigt werden. So könnte man die Gymnasien erheblich entlasten und auf Samstagsunterricht verzichten.

Ich mag mich ja irren, aber was es nicht neulich noch so, dass geklagt wurde, viel zu viel Unterricht falle aus? War nicht auch erst kürzlich festgestellt worden, dass selbst unsere Bildungselite im internationalen Vergleich eher Mittelmaß ist? Und jetzt soll eine Reduzierung der Unterrichtsstunden dabei helfen, dieses Problem zu lösen? Leute, was nehmt ihr eigentlich? Tatsächlich dürfte doch der Grund für diese Idee sein, dass den Politikern die Kosten für den Lehrkörper zu hoch sind und dass man die Anzahl der Planstellen für Lehrer reduzieren möchte.

Ich hoffe ja, dass es recht bald wieder eine "Pisa-Studie" gibt und den Politikern mal wieder gezeigt wird, wie toll unser Bildungssystem ist. Vielleicht merken die es ja dann, wenn sich alle westlichen Industriestaaten über uns schlapplachen...

(Quelle: Spiegel)

Gib mal Gas da!

Golf GTi1.400 gemessene Übertretungen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit dürften den eingesetzten Beamten ein dickes Lob der Vorgesetzten eingebracht haben. An einer Baustelle im österreichischen St. Stefan ob Stainz wurde eine Umleitung eingerichtet. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit war auf 30 km/h begrenzt, allerdings regelten Polizisten den Verkehr. Mit Handzeichen forderten sie die Autofahrer auf, zügig weiterzufahren, was die denn auch taten.

Allerdings stand nur knapp hundert Meter weiter das Radargerät, mit dem die Einhaltung des Tempolimits überwacht wurde und so kam es zu der hübschen Summe festgestellter Verkehrsverstöße. Ein Autofahrer wurde innerhalb von zwei Tagen sogar achtmal geblitzt. Die Behörden scheint das nicht weiter zu interessieren: Ungeachtet der Proteste der Betroffenen werden fleißig Bußgeldbescheide verschickt...

Verwundert mich nicht wirklich, denn Österreich ist für seine eigenartigen Verkehrskontrollen gut bekannt...

(Quelle: Kleine Zeitung)

Überschrift des Tages (30)

Universal - kopierfreie Musik - N24
Bitte was ist "kopierfreie Musik"? Ist das sowas wie alkoholfreies Bier?

(Quelle: N24)

Freitag, 10. August 2007

Drogenverbote

Alkohol VerbotenVor noch gar nicht so langer Zeit da entbrannte eine äußerst emotionale Debatte darum, ob man das Rauchen in Kneipen verbieten dürfe oder nicht und ob dadurch die Gastronomie nicht pleite ginge und so weiter. Teilweise glitt die Argumentation sogar dahin ab, dass der "Nichtraucherschutz" ja eigentlich eine Diskriminierung der Nichtraucher sei. Egal wie: Das Rauchen ist verboten und die Kneipen sind voll. Negative Auswirkungen auf den Markt? Fehlanzeige. Entweder haben die Süchtigen resigniert und sinnen auf Rache oder die Auswirkungen (lies: das vorhergesagte Wegsterben der Gastronomie) lassen länger auf sich warten.

Im Verlaufe der Diskussion wurde auch immer wieder geäußert, dass ja das Verbieten der einen Droge völlig sinnfrei sei, solange der Konsum der anderen Drogen (gemeint ist Alkohol) nahezu unreguliert möglich wäre. "Da ist wohl etwas dran", dachten sich offenbar diverse Politiker. Da man aber nicht "einfach so" den Alkohol verbieten kann, man hat ja schließlich aus den Erfahrungen mit den Rauchern gelernt, schlägt man einen komlett anderen Weg ein: Man erklärt einfach bestimmte Bereiche zu Zonen, in denen kein Alkohol getrunken werden darf.

Der Städte- und Gemeindebund schlägt laut der Saarbrücker Zeitung vor, dass die Städte und Komunen solche Zonen einrichten sollten. Gedacht sei dabei insbesondere an Spielplätze und Sehenswürdigkeiten. Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, sagte dazu:
"Das hat nichts mit Erziehungsdiktatur zu tun, inzwischen werden aber Grenzen überschritten." "Viele Bürger fühlen sich belästigt und gestört."
Denn: Er sieht Alkoholkonsum unmittelbar mit Vandalismus im Stadtbild verbunden. Solche mit Bußgeld bewehrten Verbotszonen könnten seiner Meinung nach das Problem reduzieren. Der Herr Landsberg fordert deshalb die Länder auf, für die Einrichtung solcher Verbotszonen nach britischem Vorbild möglichst schnell eine Rechtsgrundlage zu schaffen und regt ein Bußgeld in Höhe von 40 bis 50 Euro an.

Auf die jetzt entstehende Diskussion bin ich wirklich gespannt...

(Quelle: Saarbrücker Zeitung)

Gurken?

Gerade kam diese hochprofessionelle Email rein:
Hallo {, MAILTO_USERNAME} format designed for the way !

  Sie wollen, der Ihres ? Gurke ? GROSS & STARK geworden ist, als ein STEIN?
  Sie möchten sich an eine jungen Jahre... erinnern

  Die beste Qualität! 100% Wirkung!
   Anfangen von 30$!
   VERSUCHEN Sie JETZT!

  Visum Hat Online Laden Beglaubigt.
   Weltweite Lieferung.
   100% vertraulich.

  BxxxPxxxxSxxxxxx . COM
  Tippen Sie Browser (ohne Plätze) Presse Einträgt ein.
  brain in a way that sticks. ,   be wrong (and what !  "secret language"  :)

Mit den Besten Beachtungen Murphyg Odessa{nChar.}
So so. "Visum hat Online Laden beglaubigt." Mal direkt bestellen bei den Profis...

Nichts als Probleme

Warum es für Männer und Frauen nicht ganz so einfach ist zur Sache zu kommen...

Probably not safe for work.

Wieder da

Seit einiger Zeit ist Russland sehr darum bemüht, dem Rest der Welt, besonders aber den USA zu zeigen, dass Russland noch immer eine ernstzunehmende Weltmacht ist. Damit die USA nicht vergessen, welche Möglichkeiten Russland und seiner Armee zur verfügung stehen, hat man dort eine während des Kalten Krieges lieb gewonnene Tradition wieder aufgenommen: Russische nukleare Langstreckenbomber fliegen wieder durch von der Nato kontrolliertes Gebiet und dringen auch wieder in US-Luftraum ein.

Am vergangenen Mittwoch flog ein russischer Tu-95MS Bomber (Nato-Bezeichnung "Bear") über die US Militärbasis Guam. Laut Generalmajor Pavel Androsov, Chef der russischen Langstreckenluftwaffe, winkten sich die Besatzungen des Bombers und der sie verfolgenden Jagdflugzeuge freundlich zu, während man US-Amerikanischen Luftraum durchquerte. In einer Pressekonferenz sagte er dazu:
"Es war schon immer Tradition unserer Langstreckenbomber weit über die Ozeane zu fliegen, amerikanischen Trägerverbänden zu begegnen und mit den US-Piloten auf Sichtkontakt visuell Grüße auszutauschen."
Eine offizielle Stellungnahme von US-amerikanischer Seite behauptet, dass der Bomber nicht näher als 160 Kilometer an amerikanische Flugzeuge und nicht näher als 400 Kilometer an Schiffe der US-Marine herangekommen ist und es keinerlei Sichtkontakt gegeben habe.

Internationale Beobachter nennen das Vorgehen der Russen "normal" und sprechen von einer Routine, die nie wirklich aufgehört hat, sondern lediglich infolge der Einsparungen zeitweise in Umfang und Häufigkeit reduziert wurde. Der pressewirksame Flug in Richtung Guam deutet darauf hin, dass die russischen Streitkräfte wieder über ausreichend finanzielle Mittel und Ressourcen verfügen, um langsam wieder zu alter Form aufzulaufen.

(Quelle: Reuters)

Donnerstag, 9. August 2007

Übersetzung strafbar

BücherManchmal ist Jugendlichen langweilig. Nicht immer besaufen sie sich dann. Manchmal tun sie dann durchaus auch sinnvolle Dinge. Allerdings: Nur weil etwas sinnvoll ist, ist es noch lange nicht verboten. Diese Erfahrung machte jetzt ein 16jähriger Franzose. Nachdem vor wenigen Tagen (am 21. Juli 2007) der 7. Teil von Harry Potter erschienen war, übersetzte er den kompletten Band "mal eben" ins Französische. Das Ergebnis stellte er online - und das wurde ihm zum Verhängnis.

Der Verlag Gallimard, der in Frankreich die Rechte an den "Harry Potter"-Büchern besitzt, schaltete die Polizei wegen der "illegalen Übersetzung" ein. Die wiederum besuchte den Jungen zu Hause und nahm ihn mit in Revier. Dort durfte er dann über Nacht die Gastfreundschaft der Urheberrechtsbüttel irgendwelcher Verlage erleben, die meinen, sich für eine Übersetzung diverse Monate Zeit lassen zu müssen: Die "offizielle" und erlaubte französische Version des Buches wird - wie übrigens in Deutschland auch - erst im Oktober in den Handel kommen.

Der Verlag gestand ein, dass die Übersetzung des Jugendlichen "erstaunlich professionell" sei. Dennoch wird das den Verlag nicht daran hindern zu versuchen, den Jungen mit allerlei Urheberrechtsklagen zu überziehen und ein Exempel zu statuieren.

Ich an deren Stelle hätte den Jungen stumpf aufgekauft, statt mir mit so einer Aktion eine dermaßen schlechte Presse aufzuhalsen, aber naja. Wer versteht schon Franzosen oder das Urheberrecht?

(Quelle: AFP)

Wenn gar nichts mehr geht...

AlkoholAuch in Kanada gibt es Alkohol. Das ist soweit nichts Besonderes. Allerdings versteht man dort so rein gar keinen Spaß, wenn jemand Alkohol (oder Lack) gesoffen hat und sich dann hinters Steuer eines Autos klemmt und die wilde Pistensau spielt. So kam es, dass neulich ein 19jähriger auf einer Landstraße in der Provinz Ontario angehalten wurde. Die Polizisten baten ihn doch mal eben hier in das Röhrchen zu pusten.

Der Nachwuchssäufer dachte sich wohl "ich bin clever!" und legte mit den Gegenmaßnahmen los. Er kippte sich erstmal seine Kontaktlinsenflüssigkeit in den Hals, stopfte dann noch ein Stück seines Hemdes hinterher und fing dann auch noch an, seine Socken aufzuessen. Das wiederum fanden die Cops so rein gar nicht lustig und wollten eingreifen. Es kam zum Handgemenge, dass die ziemlich entnervten Polizisten schließlich mit einer gehörigen Ladung Pfefferspray beendeten.

Der junge Mann wurde auf die Wache verfrachtet. Dort sollte dann wohl die Sache mit dem Alkoholtest nochmal in aller Ruhe angegangen werden. Dazu hatte der 19jährige aber wohl so rein gar keinen Bock und versuchte den Test dadurch zu verhindern, das er seinen Kopf ins Toilettenbecken steckte.

Wie der Alkotest am Ende ausging, ist unbekannt, aber eins ist klar: Ganz heile ist der Kerl nicht. Immerhin: In Kanada wird man für den Widerstand gegen einen Alkoholtest ebenso hart bestraft, wie für das Fahren unter Alkohol selbst...

(Quelle: AFP)

Nicht zum Spaß

KondomIn Mexiko wurden im Bundesstaat Jalisco kostelos Kondome verteilt. Die Idee war wohl auf diesem Wege nicht nur, die Anzahl ungewollter Schwangerschaften zu reduzieren, sondern auch verschiedene auf diesem Wege übertragene Krankheiten in den Griff zu bekommen, zum Beispiel Aids. Das gefiel wohl nicht jedem und so kam es zum Disput. Der Gouverneur des Bundesstaates, Emilio González Márquez, zog schließlich einen Schlußstrich und untersagte das verteilen kostenloser Präservative. Die Begründung allerdings lässt aufhorchen:
"Öffentliche Einrichtungen sind nicht für die Finanzierung von Vergnügungen zuständig."
Wenn man damit einmal anfängt, dann darf die Regierung bald auch noch Bier und Hotelgutscheine verteilen. Allerdings will der konservative Politiker mal nicht so sein. Homosexuelle sollten auch weiterhin kostenlose Kondome vom Staat bekommen, weil bei ihnen das Aids-Risiko so hoch sei.

Gonzales folgt damit der Vorgabe der katholischen Kirche, die Kondome lediglich Ausnahmsweise und nur zum Schutz vor Aids gestattet. Im überwiegend katholischen Mexiko sind der Bundesstaat Jalisco und dessen Hauptstadt Guadalajara dafür bekannt, dass dort besonders konservative Katholiken leben.

Und Katholiken waren ja noch nie bekannt dafür, dass nach ihrer Vorstellung das Leben Spaß machen darf...

(Quelle: AFP)

Helfer in der Not

FeuerwehrDie Feuerwehr will ja auch nur helfen. Zwar kostet deren Einsatz Steuergelder, aber wenn die Feuerwehr zusagt, dass sie hilft, dann hilft sie - koste es, was es wolle. Aus diesem Grund durften sich die Einsatzleiter der örtlichen Feuerwehren in Warwaickshire, England, jetzt gegenüber der Finanzbehörde rechtfertigen, warum sie bei einem Rettungseinsatz mit drei kompletten Rettungsteams und einem Rettungsboot ausgerückt sind, um eine Ente zu retten.

Das Federvieh hatte sich bei den Überschwemmungen neulich in einem Abflußrohr eingeklemmt und konnte aus eigener Kraft nicht mehr heraus. der Eigentümer rief die Feuerwehr, die daraufhin anrückte - mit den eben erwähneten drei Rettungsteams und dem Rettungsboot. Die Ente konnte gerettet werden, die Kosten trägt die Staatskasse. Ein Sprecher der Feuerwehr dazu:
"Das gehört zu unserem Service."
Bleibt offen, ob das generell für jede Form der Geldvernichtung gilt...

(Quelle: PA)

Märchen lesen kann helfen

Donut
Sieht so aus, als wenn in Amerika Märchen bei den Kids mehr Beachtung finden sollten. Im Märchen "Hänsel und Gretel" finden die Geschwister dank einer selbst gelegten Spur aus Kieselsteinen wieder aus dem Wald heraus. In Maryland bewiesen vier Teenager nicht nur, dass diese Methode auch mit anderen Hilfsmitteln als Markierung funktioniert, sondern auch in umgekehrter Richtung.

Die drei Jungs und ein Mädchen brachen in eine Tankstelle und klauten dort jede Menge Schokoriegel, Chips und Zigaretten. Auf dem Weg zurück in ihr "Versteck" hatten die vier aber wohl solchen Hunger, dass sie in regelmäßigen Abständen das Verpackungspapier ihrer Beute fallen ließen. Ein Polizeihund nahm anhand dieser leicht zu erkennenden Spur die Witterung auf und führte die Polizei zu dem kaum 400 Meter entfernten Versteck der Jugendlichen. Die vier wurden verhaftet.

Wenn bei Hensel und Gretel das Essen verpackt gewesen wäre, würde die alte Hexe eventuell sogar noch leben und man könnte ihr diese vier Prachtexemplare überlassen...

(Quelle: The Canadian Press)

Dienstag, 7. August 2007

Minensuche

(Danke Khabarakh)

Tierliebe

Schaf LammImmer wieder fallen vom Weibsvolk vollkommen frustrierte Männer über harmloses, aber williges Farmvieh her, um ihre sexuellen gelüste zu befriedigen. Nicht immer trifft das auf das Wohlwollen der Landwirte und Tierhalter, die hinterher die Sauerei wegmachen müssen. In Holland wurde ein Mann vom Bauern dabei erwischt, wie er ein Schaf begattete. Das fand der - im Gegensatz zum Schaf - gar nicht so komisch. Darum zerrte er den geilen Bock erst vom Schaf runter und dann vor den Kadi.

Dort wurde auch das Schaf verhört. Da es aber von seinem Zeugnisverweigerungsrecht gebrauch machte, blieb dem vorsitzenden Richter nichts Anderes übrig, als den Mann aus Mangel an Beweisen freizusprechen, denn nach deren Recht darf man Tiere poppen, wenn die nichts dagegen haben. Wann und wo der Mann und das Schaf heiraten, ist bislang nicht bekannt. Das Schaf sagte dazu nur: "Mäh!"

(Quelle: news.com.au, danke drb)

Überschrift des Tages (29)

Die Überschrift des Tages präsentiert heute Heise:
3,7 Millionen Kinder in Deutschland nutzen einen Computer
Echt? Alle 3,7 Millionen an nur einem einzigen Computer? Da gehts ja selbst den Kids in Afrika besser...

(Quelle: Heise, danke maybeArgh)

Die Festplatte ist ein Fernseher

Die Ansage des Tages kommt heute von der Schiedsstelle des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA):
"PC mit eingebauter Festplatte erkennbar dazu bestimmt, Fernsehfilme zum privaten Gebrauch zu vervielfältigen"
Der Leiter der Schiedsstelle, Jörg Portmann, verwies auch auf die Verkaufsargumente der PC-Hersteller:
"Eine Firma warb mit dem Spruch 'Dieser PC ersetzt ihren DVD-Rekorder'. Das ist eines der Argumente dafür, dass wir eine Vergütungspflicht sehen."
Die Aussagen der Werbung sind damit dann wohl entgegen der allgemeinen Rechtsprechung doch rechtsverbindlich und man kann sie vor Gericht einklagen. Außerdem dürfte das dann auch der Freibrief dafür sein, alles zu kopieren, was einem so unter die Füße kommt, denn immerhin hat man dafür ja bezahlt, dass man das darf...

(Quelle: Financial Times, danke schlachti`mcl)

Vergeltung

Start Trident Rakete vom UBoot AtombombePolitiker haben manchmal recht seltsame Ideen. Besonders im Wahlkampf versuchen sie, mit drastischen Sprüchen Wähler für sich zu motivieren. Meistens geben alle Politiker mehr oder weniger deutlich zu, dass ihre Wahlkampfversprechen nicht für bare Münze genommen werden dürfen und man doch gefälligst zwischen Alltagspolitik und Wahlkampf deutlich unterscheiden müsse. Manchmal kommt es aber vor, dass im Wahlkampf gemachte Äußerungen nicht einfach nur für Unruhe sorgen, sondern für helle Panik. Es sind dann gerade die Reaktionen auf solche Äußerungen, die tief blicken lassen. So geschehen gerade in Amerika.

Tom Tancredo, Präsidentschaftsbewerber der Republikanischen Partei, forderte in einer Fernsehdebatte, dass die USA als Reaktion auf einen möglichen Terrorangriff die (für die Moslems) heiligen Städte Medina und Mekka bombardieren sollten. Mit Atombomben.

Nur so zum allgemeinen Verständnis: Diese beiden Städte haben für gläubige Moslems einen Stellenwert, den für Deutsche vielleicht noch Berlin als Hauptstadt hat. Die Republikanische Partei ist jene Partei, der auch der amtierende Präsident Bush entstammt, der eine militärische Lösung im Irak für den einzigen Weg hielt, den damaligen Diktator Saddam Hussein daran zu hindern, die Welt mit seinen Massenvernichtungswaffen zu überfallen - die man übrigens bis heute nicht gefunden hat und wohl auch niemals finden wird, weil es die nie gegeben hat. Und es ging ja nie ums Öl, wie Friedensnobelpreisträger Henry Kissinger feststellte: "Das Öl ist zu wertvoll, um es den Arabern zu überlassen."

Der mögliche nächste Präsident der USA - ok, erst muss man noch wählen, aber wir erinnern uns? Was das Volk wählt und wie eine Wahl ausgeht hat nicht zwangsläufig viel miteinander zu tun im Land der unbegrenzten Möglichkeiten - verkündet, dass man ja auch ganz anders könne. Quasi "ernst machen". Bisher war man ja noch nett und freundlich. Zwar gingen einige Politiker der Partei auf Distanz zu dieser Idee des Bewerbers um die Präsidentschaft und auch das Außenministerium der USA hat recht deutlich reagiert ("Die offizielle Position der US-Regierung ist, dass diese Bemerkungen einfach empörend sind."), aber irgendwie... Ich mein... die offizielle Position? Es gibt demnach auch noch eine inoffizielle? Und wie sieht die aus?

Wie passt dazu, dass die USA einen riesen Wirbel um den Iran und Nordkorea wegen deren Atomprogramm veranstalten, während sie Indien und Israel als "strategische Verbündete" feiern, die in aller Öffentlichkeit und entgegen des Atomwaffensperrvertrages selber Atombomben gebaut haben? Und wie soll man wohl verstehen, dass die USA zu Brasilien kein Sterbenswörtchen sagen, wo jüngst der amtierende Präsident des Landes verkündete:
"Brasilien wird als Nation mehr geschätzt werden, wenn es den Uran-Anreicherungszyklus vollständig im eigenen Land abwickeln kann."
War nicht auch erst gerade im Gespräch, dass die USA ihre Atombomben modernisieren wollten?

Bauschaden

Holocaust Mahnmal BerlinAls vor etlichen Monaten das sagenhafte Denkmal in Berlin eröffnet wurde, war es angeblich die tollste Erfindung seit geschnitten Brot. Mehr als 2.700 Betonklötze symbolisieren den Holocaust. Zwar stehen weder Anzahl noch Höhe dieser Betonquader in irgendeinem Zusammenhang mit Zahlen oder Geschehnissen der Judenverfolgung im Dritten Reich, aber dennoch ist dieses Denkmal das Beste, was Deutschland zu diesem Thema als "zentrale Gedenkstätte" zusammenbrasseln konnte. Nicht nur ich habe mich damals gefragt, wer auf so eine bescheuerte Idee kommt.

Jedenfalls steht das Denkmal jetzt in Berlin rum und viele Besucher fragen sich Tag für Tag "Was soll der Quatsch?", geben vor der Kamera aber natürlich pflichtschuldig zu, dass dieses Denkmal sie sehr an die Schrecken des Dritten Reiches erinnere - man will ja nicht ausgerechnet die arme Sau sein, die mit dem Finger auf den Kaiser zeigt und sagt "Aber der hat ja gar nichts an!" Dennoch: Das Denkmal sieht sich mit diversen Problemen konfrontiert. Unter anderem mit der Nutzung durch die Besucher, aber das ist im Moment das kleinere Problem.

Viel schlimmer ist, dass die super teuren HighTech Qualitätsbetonblöcke mit Geschichtscharakter so geil gebastelt sind, dass sie Risse bekommen. Die Dinger platzen und bröseln. Mehr als 400 der Klopper haben deutliche Risse. Pfusch am Bau? Kann sein, denn der Schaden soll nach Vorstellung des Senats der Stadt Berlin von der Baufirma getragen werden, die die Klötze hergestellt hat. Von Gewährleistung ist die Rede.

Im Ernst: Wenn so ein super Denkmal, gegen das sich so ziemlich jeder gewehrt hat, der von der Materie auch nur ansatzweise Ahnung hat, das für den Spottpreis von 21,5 Millionen Euro für zukünftige Generationen hingeklatscht wurde, schon nach zwei Jahren auseinander fällt, dann frage ich mich nicht mehr, was der tatsächliche Sinn dieser Posse war.

(Quelle: Tagesschau)