Als vor etlichen Monaten das sagenhafte Denkmal in Berlin eröffnet wurde, war es angeblich die tollste Erfindung seit geschnitten Brot. Mehr als 2.700 Betonklötze symbolisieren den Holocaust. Zwar stehen weder Anzahl noch Höhe dieser Betonquader in irgendeinem Zusammenhang mit Zahlen oder Geschehnissen der Judenverfolgung im Dritten Reich, aber dennoch ist dieses Denkmal das Beste, was Deutschland zu diesem Thema als "zentrale Gedenkstätte" zusammenbrasseln konnte. Nicht nur ich habe mich damals gefragt, wer auf so eine bescheuerte Idee kommt.
Jedenfalls steht das Denkmal jetzt in Berlin rum und viele Besucher fragen sich Tag für Tag "Was soll der Quatsch?", geben vor der Kamera aber natürlich pflichtschuldig zu, dass dieses Denkmal sie sehr an die Schrecken des Dritten Reiches erinnere - man will ja nicht ausgerechnet die arme Sau sein, die mit dem Finger auf den Kaiser zeigt und sagt "Aber der hat ja gar nichts an!" Dennoch: Das Denkmal sieht sich mit diversen Problemen konfrontiert. Unter anderem mit der Nutzung durch die Besucher, aber das ist im Moment das kleinere Problem.
Viel schlimmer ist, dass die super teuren HighTech Qualitätsbetonblöcke mit Geschichtscharakter so geil gebastelt sind, dass sie Risse bekommen. Die Dinger platzen und bröseln. Mehr als 400 der Klopper haben deutliche Risse. Pfusch am Bau? Kann sein, denn der Schaden soll nach Vorstellung des Senats der Stadt Berlin von der Baufirma getragen werden, die die Klötze hergestellt hat. Von Gewährleistung ist die Rede.
Im Ernst: Wenn so ein super Denkmal, gegen das sich so ziemlich jeder gewehrt hat, der von der Materie auch nur ansatzweise Ahnung hat, das für den Spottpreis von 21,5 Millionen Euro für zukünftige Generationen hingeklatscht wurde, schon nach zwei Jahren auseinander fällt, dann frage ich mich nicht mehr, was der tatsächliche Sinn dieser Posse war.
(Quelle: Tagesschau)
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