Freitag, 17. August 2007

Sicherheit? Wo denn?

Phantombild Mörder DuisburgAngeblich leben wir hier in Deutschland ja soooo sicher. Angeblich können unsere Sicherheitsbehörden jede Gefahr aus 300.000.000 Kilometern Entfernung Orten und bekämpfen. Oder zumindest aufklären. Aber wenigstens geschäftigt tun. Sagt jedenfalls unser oberster Sicherheitsfan und Innenminister Wolfgang S. Was wurde nicht alles an Gesetzesänderungen durchgeprügelt, wieviele Grundrechte wurden nicht zusammengeschnitten und auf dem Altar der absoluten Sicherheit für alle Bürger geopfert?

Und jetzt das. Kommt einfach so einer an, geht ins Lokal, legt sechs Leute um und verpisst sich wieder. Und dann auch noch die Schande, dass uns die Polizei aus dem Ausland sagt, dass das wohl die Mafia aus Italien war. Und wo ist der Täter? Ein tolles Phantombild gibt es. Super. Es gibt aber auch sechs Leichen. Toller Erfolg.

Ist es nicht irgendwie eigenartig, dass unsere Politiker behaupten, die ganzen vielen bunten tollen Eingriffe in unsere Grundrechte und die Verfassung und das Gerüst des liberalen Rechtsstaats wären für unsere Sicherheit gut und würden uns vor dem Terrorismus schützen, nur um dann aus dem Lehrbuch vorgeführt zu bekommen, dass tatsächliche Schutz "wenn es darauf ankommt" praktisch gleich null ist? Oder werden wir nur vor Mördern geschützt, die aus dem Mittleren Osten kommen, vor allen anderen aber nicht?

Bleibt zu fragen: Und jetzt? Der Täter ist erstmal über alle Berge. Wenn der auch nur halbwegs clever ist, ist der schon lange irgendwo in einem kleinen Bergdorf in Süditalien verschwunden. Und hier? Schützen uns härtere Gesetze? Scheinbar nicht. Schützen uns die Kameras? Ich weiss nicht, was die sechs Toten dazu sagen würden, wenn sie könnten, aber ich vermute, die Antwort wäre irgendwie negativ. War die Polizei schneller am Einsatzort, war besser ausgerüstet und konnte sehr viel besser arbeiten? Gute Frage, den Täter haben sie jedenfalls noch nicht.

So bleibt eigentlich nur zu Fragen, Herr Schäuble, wo sie denn ist, die viel gepriesene Sicherheit für alle Bürger, für die ich meine Grundrechte habe kastrieren lassen.

2 Kommentare:

  1. Es war die Mafia, die bringt sich nur untereinander um und keine Terroristen.

    Außerdem passen Italiener nicht auf das Fahndungsraster des gemeinen islamistischen Bombenlegers.

    Man kann sich ja schließlich nicht um alles kümmern!

    AntwortenLöschen
  2. @arno: Aus Sicht der getöteten Leute dürfte der Mörder sehr wohl in das Raster der Terroristen passen.

    Ich persönlich möchte der Bundesregierung die Streichung des Grundgesetzbuches nahe legen. An seine Stelle mögen doch der Einfachheit halber die beiden Bücher "Fahrenheit 451" und "1984" treten.

    Immerhin wird hier doch beschrieben, wie man es richtig macht, wenn man schon einen echten Polizeistaat aufbauen will...

    AntwortenLöschen

Bedingt durch die DSGVO müssen Kommentare zu Beiträgen der Tapirherde manuell freigeschaltet werden, um um der Veröffentlichung von Spam-, Hass- oder sonstiger unerwünschten Kommentaren vorbeugen zu können. Die Veröffentlichung eines Kommentars kann deshalb ein wenig dauern. Sorry dafür.
Wenn Sie Beiträge auf Tapireherde kommentieren, werden die von Ihnen eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. die IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Weitere Infos dazu finden Sie in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.