Dienstag, 7. August 2007

Vergeltung

Start Trident Rakete vom UBoot AtombombePolitiker haben manchmal recht seltsame Ideen. Besonders im Wahlkampf versuchen sie, mit drastischen Sprüchen Wähler für sich zu motivieren. Meistens geben alle Politiker mehr oder weniger deutlich zu, dass ihre Wahlkampfversprechen nicht für bare Münze genommen werden dürfen und man doch gefälligst zwischen Alltagspolitik und Wahlkampf deutlich unterscheiden müsse. Manchmal kommt es aber vor, dass im Wahlkampf gemachte Äußerungen nicht einfach nur für Unruhe sorgen, sondern für helle Panik. Es sind dann gerade die Reaktionen auf solche Äußerungen, die tief blicken lassen. So geschehen gerade in Amerika.

Tom Tancredo, Präsidentschaftsbewerber der Republikanischen Partei, forderte in einer Fernsehdebatte, dass die USA als Reaktion auf einen möglichen Terrorangriff die (für die Moslems) heiligen Städte Medina und Mekka bombardieren sollten. Mit Atombomben.

Nur so zum allgemeinen Verständnis: Diese beiden Städte haben für gläubige Moslems einen Stellenwert, den für Deutsche vielleicht noch Berlin als Hauptstadt hat. Die Republikanische Partei ist jene Partei, der auch der amtierende Präsident Bush entstammt, der eine militärische Lösung im Irak für den einzigen Weg hielt, den damaligen Diktator Saddam Hussein daran zu hindern, die Welt mit seinen Massenvernichtungswaffen zu überfallen - die man übrigens bis heute nicht gefunden hat und wohl auch niemals finden wird, weil es die nie gegeben hat. Und es ging ja nie ums Öl, wie Friedensnobelpreisträger Henry Kissinger feststellte: "Das Öl ist zu wertvoll, um es den Arabern zu überlassen."

Der mögliche nächste Präsident der USA - ok, erst muss man noch wählen, aber wir erinnern uns? Was das Volk wählt und wie eine Wahl ausgeht hat nicht zwangsläufig viel miteinander zu tun im Land der unbegrenzten Möglichkeiten - verkündet, dass man ja auch ganz anders könne. Quasi "ernst machen". Bisher war man ja noch nett und freundlich. Zwar gingen einige Politiker der Partei auf Distanz zu dieser Idee des Bewerbers um die Präsidentschaft und auch das Außenministerium der USA hat recht deutlich reagiert ("Die offizielle Position der US-Regierung ist, dass diese Bemerkungen einfach empörend sind."), aber irgendwie... Ich mein... die offizielle Position? Es gibt demnach auch noch eine inoffizielle? Und wie sieht die aus?

Wie passt dazu, dass die USA einen riesen Wirbel um den Iran und Nordkorea wegen deren Atomprogramm veranstalten, während sie Indien und Israel als "strategische Verbündete" feiern, die in aller Öffentlichkeit und entgegen des Atomwaffensperrvertrages selber Atombomben gebaut haben? Und wie soll man wohl verstehen, dass die USA zu Brasilien kein Sterbenswörtchen sagen, wo jüngst der amtierende Präsident des Landes verkündete:
"Brasilien wird als Nation mehr geschätzt werden, wenn es den Uran-Anreicherungszyklus vollständig im eigenen Land abwickeln kann."
War nicht auch erst gerade im Gespräch, dass die USA ihre Atombomben modernisieren wollten?

3 Kommentare:

  1. wegbomben \o/
    vielleicht eine garnicht so abwägige Lösung. Sollte man allerdings dann sofort umsetzen.
    Der Aufbau danach könnte was länger dauern.

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  2. wegbomben....ja sicher
    wenn schon dann aber richtig und DEN Richtigen -> die USA
    im grunde ist doch die USA der unruhestifter Nr. 1
    Ich könnte hier noch etliche Zeilen schreiben, wie schön die Welt ohne der USA wäre.
    ...Naja ein wenig Träumen ist doch nicht verboten. :-)

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  3. Also erstmal ist das Wegbomben mit Atombomben eh immer doof. Zwecks Langzeitschäden und verseuchtem Regen.

    Und @ anonym: Die US-Amerikanische Bevölkerung ist auch nicht komplett scheiße...das Problem ist das in der Politik nur nach oben kommt, wer tut was die Rüstungskonzerne wollen. Ergo, mal richtig auf die Kacke haut.

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