Freitag, 31. März 2006

Bitte?

U212Deutschland wird - wie vertraglich vereinbart - U-Boote an Israel liefern. Das wurde in der Debatte im Bundestag zum Entwurf des Haushalts 2006 offiziell bestätigt. Bei diesen Booten wird es sich um die sogenannte "Dolphin"-Klasse handeln (besser bekannt als Typ U212 bzw U214 Boote), die zur Zeit als die modernsten ihrer Art gelten (jaha, U-Boote bauen können wir!) Das ist für sich genommen nur zur Hälfte interessant, auch wenn noch immer die (völkerrechtliche) Frage offen bleibt, ob Deutschland tatsächlich in Krisenregionen Waffensysteme liefern darf, die zum Einsatz nuklearer Waffensysteme geeignet sind.

Viel interessanter ist allerdings die Frage, warum um alles in der Welt die Bundesregierung nicht nur liefern, sondern dafür auch noch bezahlen will: Jürgen Koppelin, parlamentarischer Geschäftsführer der FDP, forderte in der Aussprache zum Wehretat, dass diese Mittel nicht dem Verteidigungshaushalt angelastet werden dürfen. Die Saarbrücker Zeitung berichtet dazu, dass für dieses Projekt 333 Millionen Euro eingeplant sind, was ein Drittel der Gesamtsumme des als "geheim" eingestuften Projekts ausmacht, wie Johannes Kahrs (SPD) betonte. Er machte deutlich, dass eine Lieferung von U-Booten politisch gewollt sei. Für die Summe soll das Finanzministerium aufkommen.

Sehe ich das richtig? Deutschland beliefert Israel mit Rüstungsgütern und bezahlt das dann auch noch? Was geht denn hier ab? Haben wir plötzlich zu viel Geld oder wie? Oder bekommen wir was vom neuen Staatsgebiet Israels ab, sobald die Grenzen neu gesteckt werden?

Dinge des Alltags?

"Der Alltag ist harmlos" - heisst es. "Das ist alles ganz ungefährlich" - sagt man. Aber stimmt das? Ist der Nachbar wirklich Müllmann oder arbeitet er eigentlich für den Geheimdienst? Gehört die Wohnung gegenüber eigentlich wirklich dem Studentenwerk oder hat sich dort Big Brother eingenistet und lauscht? Auf diese Fragen weiß Google Rat, wie wir neulich gelernt haben.

GSM SpyAber ob die Steckdose unterm Tisch wirklich "nur" eine Steckdose ist, das muss man schon selber nachschauen. Warum da Skepsis angesagt ist? Weil Spy Labs eine Mehrfachsteckdose mit Raumüberwachung und GSM-Telefon gebaut haben. Einfach standard SIM-Karte rein, Nummer programmieren und fertig. Für rund 785 Euro (plus Porto und Verpackung) zu haben.


FlashballUnd wer meint, dass die Spielzeugwumme des Nachbarjungen ja "vollkommen harmlos" ist, der sollte vielleicht beim nächsten Rumpöbeln wegen der Randale im Vorgarten noch mal genauer hinschauen. Vielleicht ist es ja eine Flash-Ball Defense Weapon von JR International aus Frankreich. Für 290 Euro (plus Porto und Verpackung) gibt es bei dieser Firma nämlich eine Verteidigungswaffe, die 44mm große Weichgummibälle mit 200 Joules auf 2,5 Metern Distanz verschießt. Das entspricht in etwa der Energie einer 38er Spezial, jedoch verteilt auf 35cm². Die Wirkung entspricht einem Volltreffer durch einen Schwergewichtsboxer.

Na dann...

Für die Probleme des Alltags

Kennt ihr das? Im Tran pilgert man nachts durch die Bude und am nächsten Morgen wundert man sich über den strengen Geruch, weil man mal wieder am Klo vorbeigestrullert hat. Ein Problem, das wohl jeder schon häufiger hatte. Damit die Welt ein besserer Ort wird, hat sich eine Firma im Land der unbegrenzten Möglichkeiten der Sache angenommen und vertreibt nun die leuchtende Klobrille. Funktioniert ganz ohne Strom und berechtigt garantiert zum Erhalt einer Merkbefreiung. 20 US$.

Glowing Potty
Und wem die strahlende Gefahr im Bad noch nicht ausreicht, weil er ja sowieso immer nur im Stehen das Bad besprüht, für den gibts dann auch noch die "magischen Markierungsstreifen" für im Klo.

Markierungen
Der Wahnsinn hat Methode. Eindeutig.

Tanzstunde V2

Wir erinnern uns an die Tanzstunde von neulich? Ja? Ok, denn das gibt es natürlich auch für "Modern Dance" und für Weißbrote, die HipHop lernen wollen und es dabei nicht so sehr mit der Koordination der Gliedmaßen haben... Hammer sei dank...

Aufrüsten!

Wer sich schon immer mal auf den nächsten Weltkrieg vorbereiten wollte oder als Fan des sich gerade besonders in Amerika ausbreitendem Anit-Islamismus entsprechend ausrüsten wollte, der hat jetzt die Gelegenheit dazu.

Music Porter XIn Japan bietet NTT DoCoMo das Music Porter X Handy an. In stylishem military-look und mit Flash-Oberfläche lässt dieses Handy mit MP3 und AAC Abspielfähigkeit beim neuen Eigentümer schnell den Wunsch aufkommen, den nächsten Luftschlag gegen den Nachbarn anzufordern, damit Waldi nicht mehr in die Rabatten kackt.

Ach ja, das Handy muss man sich übrigens in Japan beschaffen. Wann und ob das in die westliche Welt exportiert wird und was das Handy kosten soll, steht noch nicht fest. Markteinführung ist Ende nächster Woche in Japan.

Mini SensorDamit man auch zuverlässig über das Geschehen im eigenen Garten informiert bleibt, braucht es ein potentes, aber nicht zu auffälliges Überwachungssystem. Das Pentagon lässt genau für diesen Zweck gerade einen sich autonom vernetzenden Sensor entwickeln, der mit Überwachungskameras der Städte zusammenarbeiten wird, damit urbane Gegenden besser überwacht und Feindbewegungen besser analysiert werden können. Ideal für den eigenen Garten!

Enigma 3Und damit die streng geheimen Telefonate vom Nachbarn nicht so leicht entschlüsselt werden können, kauft man sich noch schnell die Enigma 3, die gerade auf ebay angeboten wird. Kost zwar ein paar Euro (letzter Stand war mehr als 16.000 Euro), aber von nix kommt ja bekanntlich nix. Zwar sind die Seriennummern entfernt worden und ein paar Lämpchen fehlen und es ist nicht 100% klar, wo das Ding herkommt, aber hey, besser als nichts.

Was mir dabei Sorgen macht sind die Leute, die jetzt ernsthaft über diese Einkäufe nachdenken...

Copyright

CopyrightNachdem die Industrie sich mit viel Geheule und Zähneklappern durchsetzen konnte und die Rechte des Einzelnen zugunsten der Marktwirtschaftlichen Interessen geopfert werden dürfen, hat jetzt wohl der eine oder andere Hersteller irgendwie am eigenen Leibe erfahren, was für Folgen das ganze haben kann. Es ist ja nicht so, dass in diesen Firmen keine Menschen arbeiten. Und es ist schon lange nicht so, dass diese Menschen über solche Schwächen wie Gier oder Habsucht erhaben wären, im Gegenteil. Ich kenne genügend "Insider" in den verschiedensten Bereichen der Industrie, die genug raubkopierte Werke besitzen, um für lange Jahre im Knast zu verschwinden.

Jedenfalls kann sich auf der einen Seite "die Industrie" nicht so recht auf ein Feature für die neuen DVD-Player einigen kann, das dafür sorgen soll, dass bei nicht HDMI-konformen Geräten (also nicht mit HDCP-Kopierschutz ausgestatteten Geräten) die Bildqualität drastisch reduziert wird. Im Zusammenhang mit Grafikkarten von Nvidia und ATI war "High Definition Content Protection" neulich schonmal im Gespräch, dem ja magische Kräfte potenzsteigernde Wirkungen ewige Glückseeligkeit super tolle Eigenschaften angedichtet nachgesagt wird. Von den Herstellern, versteht sich. Von den Kunden hört man da nicht so viel, aber egal. Jedenfalls hat man sich jetzt als "brandneue tolle Idee" einfallen lassen, dass man die Rechte an einem Produkt (Musik, Film...), dass der Kunde erwirbt, ja nicht an einem bestimmten Abspielgerät festmachen könnte. Wie wäre es denn, wenn man diese Rechte vielleicht an den einzelnen Kunden binden könnte?

Genau! Und als nächstes wird dann jedem Menschen ein kleines Gerät eingebaut, dass Augen oder Ohren abschaltet, sobald die Rechnung für das Ertragen des Gedudels im Kaufhaus nicht bezahlt wird...

Ein Handy für das Jenseits

Friedhof"Dramatische Erkenntnis: 100% der vor 1804 geborenen Menschen sind heute wahrscheinlich tot." Nicht das es etwa zu den großen Neuigkeiten gehört, dass Menschen früher oder später sterben, nein, das nun gerade nicht. Aber das Gehabe, das sie darum machen und vor allem das mit dem "Weiterleben danach", das wird langsam sehr skuril.

Die BBC berichtet, dass entgegen jeder Vernunft keine "urban legend" ist, dass sich immer mehr Menschen mit ihren Handys begraben oder einäschern lassen. Die seit Jahrhunderten tief verwurzelte Angst vor dem Scheintod und dem lebendig begraben werden, aber auch der Wunsch im Jenseits seinen Status durch weltliche Gegenstände zeigen zu können, bringt zwei weit auseinanderliegende Geschäftsbereiche zusammen.

Da Handyakkus im Feuer gerne mal explodieren werden in manchen Krematorien die Handys jetzt nach der Einäscherung in die Urne gelegt und ein Begräbniisunternehmen in Südafrika bietet als besondere Dienstleistung an, Ersatzakkus an strategischen Stellen im Sarg zu platzieren.

Auf der anderen Seite... Wenn man ein Fotohandy mit gibt und dann tatsächlich jemand... da war doch diese Sache mit den 1.000.000 US$ für den Beweis eines "paranormalen Ereignisses"...

Poste Foto - erwarte Knast

no cameraAuf der Sylvesterfeier hatten sich zwei der Gäste, ein 17jähriger Junge und ein 16jähriges Mädchen, von ihren Gefühlen hinreißen lassen und gaben sich einander hin. Dabei waren sie erwischt und fotografiert worden. Das Posting war vom ebenfalls 17jährigen Gastgeber schnell geschrieben, das Bild schnell hochgeladen. Eigentlich wäre die Geschichte damit zuende.

Nicht so in Amerika. Hier wurde Anzeige erstattet und geklagt. Jetzt sieht sich der Veröffentlicher des Bildes einem Prozeß ausgeliefert, an dessen Ende eine 20jährige Gefängnisstrafe stehen könnte, da einige der gegen ihn erhobenen Vorwürfe Verbrechen sind, denn da das Mädchen auf dem Bild erst 16 Jahre alt und der Inhalt des Bildes eindeutig sexueller Natur war, fällt das Bild unter "Kinderpornografie".

Sicher, man darf nicht unterschätzen, welchen gesellschaftlichen Schaden der 17jährige durch die Veröffentlichung des Bildes für die beiden abgebildeten angerichtet hat. Die beiden dürften sicherlich viele interessante Fragen gestellt bekommen. Auch steht die "Qualität" als Gastgeber nicht zur Diskussion, denn als solcher kümmert man sich um das Wohl seiner Gäste und gibt sie nicht in der Öffentlichkiet der Lächerlichkeit preis. Sicherlich ist es gerechtfertigt, dem jungen Mann eine Lektion zu erteilen, der sich im Augenblick der Veröffentlichung bestimmt ziemlich cool vorgekommenden ist. Aber Kinderpornografie? Das geht dann doch etwas weit finde ich.

(Quelle: AP)

Donnerstag, 30. März 2006

Schwimmen lernen

Schwimmen kann man lernen. Kinder sind da manchmal etwas störrisch, widerbortsig und nicht so... wie sagt man... erfolgsorientiert. Wer dieses Problem kennt und daran verzweifelt, seinem Sprößling beizubringen, wie man das Wasser durchquert ohne dabei abzusaufen, für den hier ein Vorschlag aus Down Under:

Du bist Deutschland!

Genau. Aber darfst du es denn auch streng genommen sein?
Um es noch einmal in Erinnerung zu rufen:

Alleingang, Hessen, Test, Pisa, Problem.

Dämmert es? Genau! 14 Fragen aus dem legendären Einbürgerungstest haben die Redakteure vom Stern euch mittels multiple choise zur Verfügung gestellt, klicken und selbst ausprobieren.

Bei mir waren es 86% die ich erreichte, viel Erfolg.

Der Test vom Stern

Schule ruft um Hilfe

SOSVon der UNO haben wir vor noch gar nicht so langer Zeit schriftlich bekommen, was uns die betroffenen bereits seit Jahren erzählen und wir alle aus eigener Erfahrung mehr oder weniger bestätigen können: Unser Schulsystem ist nicht so pralle, insbesondere die früher gefeierte Dreiteilung wirkt sich sehr nachteilig für die Schüler aus, die in der Schulform "Hauptschule" stranden unterrichtet werden.

Was passierte in Sachen Reform der Schule? Nicht viel. Man munkelt zwar, dass "Reformvorhaben" geprüft würden, aber konkrete Lösungen sind nicht in Sicht. An den Schulen läuft alles so weiter, als wäre nie etwas gewesen. Das Thema wird unter den Teppich gekehrt und den Eltern wird gesagt, dass sie sowieso keine Ahnung hätten. Exemplarisch für die Unfähigkeit oder den Unwillen zur Reform des Bildungswesens sei die Rechtschreibreform genannt, die wohl niemand auch nur annähernd "erfolgreich" nennen wird. "Erfolgreich abgewürgt" vielleicht, oder "erfolgreich vor die Wand gefahren" schon eher. Die Reform des Hochschulsystems - Stichwort Studiengebühren, Juniorprofessur und so weiter - verläuft ebenfalls sehr vielversprechend.

Ranzen mit KeuleUm so mehr schreckt heute die Republik auf, als aus Neukölln ein Hilferuf völlig überforderter Lehrer publik wird. Von einem Gesamtanteil Jugendlicher nicht deutscher Herkunft von mehr als achtzig Prozent ist die Rede. Die Stimmung in den Klassen sei geprägt von Aggressivität, Respektlosigkeit und Ignoranz den Erwachsenen gegenüber. Man beschwert sich, dass keiner der Lehrer die Sprache der Jugendlichen spreche und diese wiederum die Lehrer angriffen. An anderen Schulen ist es doch nicht anders. Wo sprechen denn die Lehrer noch die Sprache der Jugendlichen? Ok, an anderen Schulen geht die Respektlosigkeit eher in die andere Richtung, nämlich von den Lehrern aus in Richtung der Schüler.

Und was geschieht? Nun, zuersteinmal wird alles klein geredet. "Ist doch alles gar nicht so schlimm". Dann wird ein Soforthilfeprogramm aufgelegt. Ganze ZWEI(!) Sozialpädagogen mit türkischen und arabischen Sprachkenntnissen sollen der Schule zugeteilt werden. Und eine Polizeikontrolle am Eingang. Aber an der Schule selbst etwas ändern? Die Forderung des berliner Bildungssenators Klaus Böger "Kein Schulstandort darf aufgegeben werden" klingt nach einer verzweifelten Durchhalteparole aus dem Zweiten Weltkrieg. Hat die Politik etwa den Kampf um das Bildungssystem in Deutschland und damit der Kampf um die Zukunft unserer Kinder verloren gegeben?

LinusIch weiss nicht, ob es überhaupt eine Lösung geben kann, die etwas Anderes ist, als ein radikaler und konsequenter Bruch mit dem bisher ausprobierten Stückwerk halbherziger und inkonsequent angegangener Reformfragmente. Ich habe auch erhebliche Zweifel daran, dass die Prämisse der "Kuschelpädagogik um jeden Preis" zum Ziel führt und ich habe echte Zweifel daran, dass überhaupt irgendjemand in der Politik und im Lehrkörper weiss, was das Ziel schulischer Ausbildung in der Welt von heute tatsächlich ist.

Insgesamt hat sich aber gezeigt, dass Politik und Bildung in Deutschland gar nicht zueinander passen. Zumindest nicht in der aktuellen Konstellation. Die Politik aber auch die jeweiligen Lehrkörper haben in aller Deutlichkeit und in aller Öffentlichkeit bewiesen, dass sie schlicht und ergreifend nicht dazu in der Lage sind, sich um unseren Nachwuchs zu kümmern. Die Frage sei deshalb erlaubt, ob nicht vielleicht doch die Integration privat finanzierter Lehreinrichtungen ein Ansatz sind, über den es nachzudenken gilt. Vielleicht sollten die Eltern aber auch langsam mal aus ihrer Lethargie erwachen und sich mal wieder selber um ihren Nachwuchs kümmern, sich damit befassen, was die eigenen Kinder so den lieben langen Tag tun. Vielleicht würde es schon helfen, wenn die Eltern dazu überhaupt die gesellschaftliche Gelegenheit dazu bekämen, sich um Nachwuchs zu kümmern.

Für mich steht jedenfalls eins fest: Wären Politiker Eltern, oder müssten deren Kinder solche Schulen besuchen, es würde sich sehr schnell einiges tun, wetten?

Für den Waschfimmel unterwegs

Jeder sollte eine Waschmaschine haben. Mindestens eine. Und da der Trend zum "Zweitgerät" anhält, sollte man auch unbedingt eine zweite Waschmaschine haben. Da wir im 21. Jahrhundert leben, muss es natürlich "mobil" sein. "Portabel". "I-Wash" sozusagen.

Gibt's nicht?

Astone Mobile WasherGibt's doch. Nämlich in Australien. Astone hat sowas im Sortiment und ab Juni solls dann im Handel sein: Eine tragbare, aufblasbare Waschmaschine mit 6,5 Litern Volumen und einem Leergewicht von knapp 2kg. Die Wasch"trommel" wird übrigens aufgepustet.

Der Astone Mobile Washer ist das perfekte Mitbringsel für alle mit Waschfimmel oder wenig Platz. Auch als "dezenter Hinweis" geeignet. Soll umgerechnet ca. 55 Euro kosten.

Mittwoch, 29. März 2006

Für das Haustier

Manche Menschen behandeln ihre Haustiere wie Menschen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Haustiere als Ersatz für z. B. fehlende Lebensgefährten oder die aus dem Haus geflohenen ausgezogenen Kinder herhalten müssen. Jeder wird da ein paar Beispiele in der eigenen Umgebung kennen.

Davon ausgehend hat Alice Wang eine Produktreihe entworfen, die sich speziell an diesen Kundenkreis und seine etwas spezielleren Bedürfnisse richtet. Es steht zu befürchten, dass soetwas in nicht all zu ferner Zukunft auch hier zu kaufen sein wird.
hund mit hundeteller hund im hemd hund mit hundeglas hundeleine im betrieb
hundeteller set hundehemd hundeglas hundeleine verpackt
Für die, die nicht glauben wollen, dass es Leute gibt, die soetwas tatsächlich kaufen würden, hier ein Film:

Stellt sich nur noch die Frage, ob das Tierschutzgesetz dann auch für die Halter gilt und wann Eheschließungen zwischen Mensch und Tier auch in Deutschland möglich werden, denn im Ausland geht das ja schon.

Schwester, heute bitte Tropfen.

Ach was?

Merkel und ChiracNeulich noch spekulierte ich über die Sache mit der Aufrüstung und der deutsch-französischen Rüstungskooperation und einige waren der Meinung, dass das alles doch fürchterlich übertrieben und an den Haaren herbei gezogen sei.

Der Stern berichtet, dass sich die Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac auf einen ziemlich bedeutenden Firmenzusammenschluß geeinigt haben. EADS, der Mutterkonzern unter anderem des Airbus, des Eurofighters, der Ariane, der Meteor und anderer interessanter Dinge wird finanziel im bedeutenden Rahmen bei Thales einsteigen. Thales wiederum baut so sachen wie Flugzeugträger und so.

EADS gehört zu 30% Daimler-Chrysler, zu weiteren 30% einer im Kern staatlichen französischen Holding und zu rund 5% Spanien. Kein Projekt bei EADS findet ohne Einwilligung der Bundesregierung statt. Durch diesen Zusammenschluß dürfte einer der größten Rüstungskonzerne weltweit entstehen. Man schätzt den jährlichen Umsatz des Zusammenschlusses auf 45 Milliarden Euro.

Stellt sich die Frage, warum Deutschland sich an einem solchen Projekt beteilgen sollte?

Im Fernsehen

Die westliche Welt, aber ganz besonders die Amerikaner, steht auf Fernsehen. Der Glaube an die Allmacht der Medien ist überall zu spüren. Egal wie unglaubwürdig oder offensichtlich falsch eine Geschichte ist, wenn es in den Medien gezeigt wird, wird es für bare Münze genommen. Medienkompetenz gehört zu den wohl am schlechtesten ausgeprägten Fähigkeiten aller westlichen Nationen. Die Vermutung ist nicht völlig aus der Luft gegriffen, dass das gewollt sein könnte. Dementsprechend gehört es wohl zu den höchsten Zielen, die man erreichen kann, wenn "man" vom Fernsehen wahrgenommen wird. Wer ins Fernsehen kommt, ist wichtig, ist berühmt, hat es "geschafft".

Das diese Denkweise zu allerlei merkwürdigen Situationen führen kann, kennen wir alle aus den berühmten "mal eben in die Kamera winken" Bilder, die regelmäßig zu sehen sind. Wie weit man das treiben kann und was sich Amerikaner alles gefallen lassen, wenn sie glauben im Fernsehn zu sein, zeigt der folgende Film:

Ich möchte nicht darauf wetten, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch in Deutschland klappen könnte.

Die Tage erstmal eine Kamera organisieren...

(Danke Devender)

Haustiere

Lionspaw and HandManche Haustiere schleppen alles mögliche an. Besonders hoch im Kurs stehen Stöcke, Mäuse, Ratten, Zeitungen und seit neuestem auch Hände. Oder Pfoten, je nach dem.

Ein Labrador in Green Bay, USA, brachte gestern ein etwas ungewöhnliches Mitbringsel nach Hause. Die Kinder der Familie fanden morgens, als sie zur Schule wollten, vor der Tür etwas, das aussah wie eine abgetrennte Hand. Mit Bißspuren. Zwar hatte diese Hand nur vier Finger, aaaaber...

Die hinzugerufene Polizei klärte den Fall überraschend schnell auf. Keine menschliche Hand, sondern eine Löwenpfote, so der Bericht der Polizei. Ein örtlicher Tierpräperator hatte die Pfote wohl enthaart und zum Trocknen aufgehängt. Bei dieser Gelegenheit muss sich der Hund die Pfote geholt haben.

Die Familie beschrieb die Hand als "sehr menschlich", allerdings mit nur vier Fingern und ohne Daumen. "Für mich", so die Mutter der Familie, "klingt das sehr merkwürdig, aber solange die Polizei das glaubt, ist das für mich in Ordnung."

Klar, wenn die Polizei das sagt... Wo sind meine Pillen?

(Quelle: AP)

Der Fluch der Technik

Handy TeufelWohl jeder kann sich an Situationen erinnern, wo das Handy als Fluch empfunden wurde. In Indien nimmt man das mit dem Fluch zur Zeit sehr ernst. Dort kursieren Gerüchte, dass sogenannte "Teufelsanrufe" von bestimmten Nummern zu Krankheit und Tod führen. In Orissa schalteten die Einwohner ihre Handys aus, nachdem das Gerücht verbreitet wurde, dass bestimmte Anrufe die Handys wie Bomben explodieren lassen würden. Die Anrufe gingen angeblich von Nummern mit 11 bis 14 Stellen aus - reguläre Telefonnummern für Handys in Indien haben 10 Stellen.

Die Gerüchte grassieren derart massiv, dass sich sogar die Behörden genötigt sehen einzugreifen. Man vermutet dort eine gezielte Kampagne entweder gegen den staatlichen Mobilfunkbetreiber Bharat Sanchar Nigam oder aber eine Vorbereitung zum Vertrieb von Anti Virus Software für Handys. Man habe versucht, einer ganzen Reihe von Berichten auf den Grund zu gehen, aber man habe nicht einen Krankheits- oder Todesfall gefunden, der auf einen solchen Telefonanruf zurückzuführen sei. Die Geschichte mit den explodierenden Handys bezeichneten Behördensprecher als "völligen Blödsinn".

Moderne Technik, Religion und Viral Marketing. Man muss es einfach lieben.

(Quelle: AFP)

Was für ein Dienstag...

Manche Studenten haben in den ersten Ferien des Jahres in den USA ("spring break") eher Lust auf Party, anderen steht der Sinn nach Familie. Und wieder andere machen ganz was Anderes. Skyler B. (20), Sophomore der Drake Universität gehörte zu dieser letzten Gruppe: Er hielt es für eine "Gute Idee"™ die Woche im lokalen Wal-Mart Einkaufszentrum zu verbringen. Als angehender Autor dachte er sich, dass er so die Grundlage für einen Artikel schaffen könnte, den er dann später schreiben wollte. Er besprach sich mit seiner Beraterin, Carol S., Professorin für Englisch an der Drake Universität und der gefiel die Idee:
"Intuitiv dachte ich mir 'Das ist brilliant'! Ich war mir nur nicht sicher warum, aber es klang nach einer wirklich guten Idee."
Skyler wanderte für 41 Stunden durch die Gänge bei Wal-Mart in Windsor Heights, beobachtete Kunden, las Zeitschriften, sah sich Filme an und spielte Computerspiele. Er kaufte sich sein Essen in der Subway-Filiale im Supermarkt und schlief - wenn auch nur jedesmal kurz - auf den ausgestellten Gartenstühlen oder in einer Toilettenkabine.

Insgesamt nahm ihn kaum jemand wirklich wahr, bis zum Ende seines Aufenthalts. Ein Schichtleiter kam zu ihm und fragte ihn, ob er alles fände, was er suchte. Als Skyler schließlich vor Müdigkeit anfing zu halluzinieren, beschloß er das Projekt zu beenden. Er betrachtete es als einen Fehlschlag.

Sklyer B. on ABC GMADann rief der Des Moines Register an, der von Skylers Beraterin kontaktiert worden war. Als die Geschichte lief, meldeten sich ABC und andere Sender. Der nächste Tag begann für ihn mit einem Anruf von "Good Morning America" (ABC) und er erzählte der Associated Press, dass er seine Aktion inzwischen nicht mehr als Fehlschlag ansähe. Dann sprach er mit einem Buch-Agenten, nachdem sich ein Autor von Penguin Books meldete. Schließlich wurde er auch noch von New Line Cinema kontaktiert, die mit ihm über ein Filmkonzept sprachen.

Am Dienstagnachmittag fürhte er ein Interview mit National Public Radio und "Late Show with David Letterman" (CBS) arrangierte für ihn einen Flug nach New York für einen Auftritt in der Show später in der Woche...

So einen Dienstag will ich auch mal...

Ach ja, Wal-Mart sagte zu der ganzen Geschichte, dass sie nichts von seiner Anwesenheit bemerkt hätten. Allerdings hätten sie eingegriffen, denn immerhin sei Wal-Mart ein Kaufhaus und kein Hotel, allerdings hätte Skyler weder gegen die Hausordnung noch gegen ein Gesetz verstoßen.

(Quelle: Des Moines Register, AP)

Dienstag, 28. März 2006

Medienkompetenz

Kind mit HandyDie Jugend steht voll auf Handys. Spätestens seit dem für viele völlig unerwarteten finanziellen Erfolg von "Jamba" ist das wohl eine erwiesene Tatsache. An Schulen und Universitäten führt das erwartungsgemäß nicht nur zu störenden Situationen im Unterricht, wenn beim Arzt in Bereitschaft Bombsquad Pausenclown Rest der Klasse das Handy scheppert. Zur großen Verwunderung der Lehrer hat sich bei diesen inzwischen sogar teilweise herumgesprochen, dass man mit Handys ziemlich klasse beschubsen kann - Kameras und hochauflösenden Displays sei dank heute sogar noch einfacher.

Weder das Argument der nachhaltigen Störung noch die fortgestzten HiTech Betrugsversuche haben allerdings zu einem Reagieren seitens der Bildungseinrichtungen geführt. Auch das gerade bei Pädagogen beliebte Argument des sozialen Zwangs durch die finanziell Bessergestellten lief offensichtlich ins Leere. Als jedoch neulich die brandneue Erfindung des Handyvideos von Lehrern entdeckt wurde und - welch Überraschung! - nicht Biene Maja oder das Sams zu sehen war, sondern das, wofür das Internet gebaut wurde, war ziemlich schnell Hektik angesagt.

Bayern hat jetzt tatsächlich Initiative gezeigt und pauschal den Betrieb von Hanys an Schulen untersagt. Was passiert? Es wird nicht etwa darüber diskutiert, ob vielleicht die Schule ihrer Rolle in der Ausbildung des Nachwuchses gerecht wird (Stichwort "Medienkompetenz") oder ob gar Verständnis über die wirtschaftlichen Zusammenhänge vermittelt wird (Ansatz: "Was kostet Telefonieren eigentlich und wo kommt das Geld her?"). Nein, weit gefehlt. Solche Diskussionen werden nicht zugelassen vermieden - weil man dazu überhaupt ersteinmal Lehrer bräuchte, die nicht erst aus der Zeitung dem Kreise ihrer therapeutischen Singruppe erfahren, was mit der Technik des 21. Jahrhunderts möglich ist.

C-Jam 500Man kann übrigens der Debatte um "Verbot oder nicht?" auch technisch ganz leicht einen Riegel vorschieben. Aber dieser Ansatz ist wahrscheinlich wieder zu modern oder zu pädagogisch unausgewogen oder behindert die Pädagogen beim Verplempern von Steuergeldern in der Ausübung ihres Lehrauftrages oder so etwas in der Richtung. Jedenfalls wird von der Firma CellAntenna wird ein handliches Gerät zum großflächigen Blockieren des gesamten Handybetriebs angeboten. Extra für Behörden und öffentliche Einrichtungen.

Unglaublich aber wahr: "Man" ist der Situation gar nicht so hilflos ausgeliefert. Aber da sind wir wieder da, wo wir eben schon waren: Lehrer, oder allgemeiner: Schule und Schüler leben in verschiedenen Realitäten, die zwar Überschneidungen haben. Jedoch stehen die Lehrer blind im Nebel des Gestrigen, während die Schüler im hier und jetzt aufwachsen. Da sind Fehlentscheidungen, Konflikte und Unverständnis gar nicht zu vermeiden.

Lehrer von heute, die - frisch auf die Schüler losgelassen - damit prahlen, dass sie ihr ganzes, gerade eben abgeschlossenes Studium geschafft haben, ohne auch nur ein einziges Mal einen Computer zu benutzen, die sich damit brüsten, dass sie ja keine Ahnung von der modernen Technik zu haben bräuchten, die entsetzt darüber sind, dass der Nachwuchs anderer bereits mit Laptop zur Schule kommt, während dem eigenen Nachwuchs noch der Umgang mit Holzlettern und Druckerpresse eingebläut wird, sind auch heute, im Jahr 2006, eher die Regel als die Ausnahme.

Und wir wundern uns über das Abschneiden unserer Kinder in der Pisa-Studie? Bei solchen Voraussetzungen? Ich nicht.

Is klaa

Video-Education ist spätestens seit "Telekoleg" eindeutig "the next big thing". Das man das auch nutzen kann, um sich zwischenmenschlich näher zu kommen, beweisen unsere kreativen europäischen Nachbarn im Norden. Tanzschule per Internet:

Dagegen gibts aber bestimmt auch was von Ratiopharm...

Selbermachen

Die Firma Ipfini aus Natick (USA) dürfte den meisten Lesern vollkommen unbekannt sein. Das könnte sich bald ändern, denn diese Firma hat eine Limonade zum Selbermischen entwickelt. Die Flasche enthält den Grundstoff, eine "Cola Base", während sich an der Flasche mehrere Blasen befinden, in denen unterschiedliche flüssige Geschmacksstoffe sind. Diese Blasen kann man von außen zerdrücken und so den Inhalt der Flasche mischen. Durch Kombination mehrerer dieser Blasen lassen sich 32 unterschiedliche Geschmacks- und Farbrichtungen erzeugen.

Drücken - schütteln - Kollegen probieren lassen.

Sachen gibts... (10)

HutDie Japaner haben zum Teil recht eigentümliche Vorstellungen von "Mode". Zwar ist auch der Rest der Welt nicht erhaben über eigenartige Kreationen, aber der Unchi *Poop* Hat dürfte in dieser Hinsicht ein Meilenstein sein.

Dinge, die wir können.

Was wir Deutschen so alles können? Nun, außer jammern und rummaulen zum Beispiel Autos bauen, wie die neue S-Klasse.

Wenn man mal wieder ein paar Euro über hat...

Wer die Kohle nicht ganz so dick über hat und stattdessen mit einem alten Golf in Bayern Linz am Rhein herumgondeln muss, der findet andere Wege sich das Leben interessanter zu gestalten. Die U-Bahn bietet da interessante Möglichkeiten, wie der folgende Film zeigt, auf den mich Devender hinwies:

Und da sag noch mal einer "Kreativität ist in Deutschland nicht zu finden"...

Montag, 27. März 2006

Wie andere über uns denken

Nicht immer bekommt man deutlich geasgt, was andere über einen denken. Das ist nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich so. Besonders auf dem internationalen Parkett ist das so eine Sache. Ok, es istWerbung, aber diese ist klasse gemacht. Von Amerikanern. Es geht um Fußball, um Deutschland um konservatie Werte, Bayern... die Liste der Anspielungen ist schier endlos.

(Danke mort)

Wir sind..

Nicht nur Papst, nein. Richard Lynn fand in einer Studie heraus das wir auch die schlausten sind. Halt moment... wir? Das Pisastudien geplagte Deppenvolk? Ganz genau.

Mit einem stolzen Durschnitts-IQ von 107 sind wir Spitzenreiter im europäischen Raum.

Aufgrund der kälteren Temperaturen in unseren Breitangraden sei das Hirn voluminöser als das der Türken, Serber und Rumänen die in derselben Studie unter dem Durschnitt anzutreffen waren, so Lynn.

Einen militärischen Konflikt gewann historisch betrachtet, so Lynn, meistens das Volk , das in seiner Studie auf den vordersten Rängen anzutreffen war. Die zahlenmäßige Unterlegenheit im zweiten Weltkrieg konnte uns unser großer Kopf jedoch auch nicht wegzaubern.

(Quelle:GMX)

Wahlen...

BundesadlerPolitik ist in Deutschland unpopulär. So unpopulär, dass die Parteien gezwungen sind, die Unpopularität in ihr Gegenteil schönzureden. Und die Medien machen mit.

Am vergangenen Wochenende wurde gewählt. In Baden-Würtemberg (da, wo man sich vor Gericht Gedanken um die NS-Vergangenheit macht), in Rheinland-Pfalz (da, wo Deutschlands Atombomben lagern) und in Sachsen-Anhalt (und das ist wiederum da, wo man ein ganz eigenes Verständnis von Demokratie hat) war die Bevölkerung aufgerufen, ihrem Auftrag als Souverän der Demokratie zu handeln und über die jeweiligen Landtage zu bestimmen.

Trotz des üblichen Tamm-Tamm, aufwändiger und teurer Werbung, vielen bunten Plakaten und Berichten in den Medien, war das Resultat ernüchternd. Von allen Wahlberechtigten nahmen tatsächlich an der Wahl teil:
  • Rheinland-Pfalz: 58%
  • Baden-Würtemberg: 53%
  • Sachsen-Anhalt: 44%
Knapp die Hälfte derer, die über die Politik in Deutschland laut Grundgesetz entscheiden, hatte wichtigeres zu tun als sich um die Jobs der Politiker zu kümmern.

Ist davon etwas in den Reaktionen der Parteien nach der Wahl zu spüren? Nein, natürlich nicht. "Die schwarz-rote Koalition sieht sich bestätigt" (worin?), "Schwarz-Rot kann anfangen zu regieren" (und was haben die bis jetzt gemacht?), "Union und SPD gestärkt" (so schwach sind die?) und so weiter prangt es in den Medien. Gleichschaltung? Wer sagt das? Zwar liest man vereinzelt darüber, dass die Wahlbeteiligung "so niedrig wie nie zuvor" war, aber das eher selten und unter "ferner liefen".

Ob nun über die Bedeutung der Wahlbeteiligung gestritten wird oder nicht, ändern wird sich bei den Politikern wohl eher nichts. Diese betreiben zu häufig ihren Job als reinen Selbstzweck. Ihre innere Distanz zu denen, für die sie ihren Job machen müssten, kann kaum größer sein. Politiker ist ein Dienstleistungsauftrag und gerade das - die Dienstleistung - hat gerade in Deutschland einen ganz schlechten Stellenwert. Dazu kommt, dass Politiker mit Profil sehr rar geworden sind in diesem Lande und solche, die es haben, haben oft schnell keinen Bock mehr (z. B. Roman Herzog). Genscher, Strauß, Schmidt und so weiter hatten Format und Präsenz. Sie haben ihrem Volk etwas gegeben, und sei es nur der Anlass über sie Witze zu machen, aber vor allem Diskussionen anzuregen und in Gang zu halten. Schon mal zugehört, wenn heute die Politiker der "alten Garde" was über die Poliziker von heute sagen? Wann wurde denn die letzte Rede eines Bundespolitikers vor dem Parlament in den Nachrichten gezeigt? Und die eines Landespolitikers? Und warum? Nicht etwa, weil die Themen nicht wichtig wären, nein, das bestimmt nicht.

Inzwischen ist wahrscheinlich jedem klar geworden, dass Politik nicht von den Politikern in der Öffentlichkeit gemacht wird, sondern heimlich und im Verborgenen. Nicht der Bürger hat Einfluss auf das Geschehen, sondern die Wirtschaft und andere Kräfte bestimmen, was geschieht. Darum ist zumindest für mich die Frage offensichtlich, die als Antwort auf eine andere Frage gelten mag, nämlich die nach der Wahlverweigerung und der Politikverdrossenheit: Warum soll man sich mit etwas beschäftigen, auf das man offenbar keinen Einfluß hat, das scheinbar nur zum Nachteil des Einzelnen agiert, langweilig ist und im Großen und Ganzen als einziges Lügengebilde wahrgenommen wird?

Doitsch?

Marketing steht auf tolle Schlagworte. "Fremdsprache zum Pimmelfechten" nannte einer meiner Professoren das immer. Wie recht er hatte, zeigt dieses Video.


(Danke HAmsty)

Sonntag, 26. März 2006

Es wird Frühling

F360 ModenaWoran man das merkt? Easy! Die Bekloppten kommen wieder aus ihren Löchern und bevölkern die Straßen und bei einigen explodiert der Hormonspiegel. Oder das Auto, je nach dem.

Jemand in Hamburg hatte jedenfalls ein nachhaltiges Hormonproblem, als er auf dem Bürgersteig eine Blondie erspähte. Ganz geiler Hengst, als der er sich nun mal sah, musste er natürlich protzen. Am Steuer seines geliehenen Ferrari 360 Modena wollte er mal so richtig zeigen, wo der Geier mit den Tasten klimpert und latschte einmal kurz und teuer aufs Gas.

Physik 1 : Fahrer 0. Quote: Baum - Volltreffer, Verkehrsschild - Volltreffer, Lichtmast - Streifschuß, Fußgängergitter - ebenfalls Streifschuß, Fahrer - Platzwunde am Kopf, Ferrari - 40.000 Euro Schaden.

Es ist nicht bekannt, ob die Blondine Mitleid hatte oder sich vor Lachen am Boden wälzte.

Ich tippe auf letzteres.

(Quelle: N-TV)

99 Luftballons...

NenaNena war in den 80ern einer der TopHits der Popmusik in Deutschland. Sie hat viele viele Platten verkauft und auch international den einen oder anderen Achtungserfolg erreicht. Neulich schaffte sie nach Jahren mit "Willst Du mit mir gehen?" einen erneuten Einstieg in die Charts.

Was aber ein echter Fan ist, der konsumiert nicht nur, hat nicht nur alle Alben, Merchendize und so weiter. Ein echter Fan zeigt seinem Idol das Ausmaß des Wahnsinns der Anbetung. Pflichtprogramm sind Briefe ("Fanpost"), Bevölkern der Foren, kommentieren auf der Webseite, Anrufe, Begleiten zu öffentlichen Auftritten und so weiter. Wer es aber wirklich ernst meint, der greift zu ganz verzweifelten ausgefallenen Maßnahmen.

So wie der Nena-Fan aus den USA. Der nämlich kaufte sich beim Sender VH-1 Classic eine ganze Stunde Sendezeit für knapp 29.000 Euro. Und in dieser Stunde huldigte er heute seinem Idol. Aber nicht etwa auf die kindische Art mit "Isch liebe Disch" oder so. Auch nicht durch Abspielen der größten Hits und Meilensteine. Nein. Dieser spezielle Fan macht seine Bewunderung deutlich, in dem er eine ganze Stunde lang EIN EINZIGES Lied wieder und wieder wiederholen lässt: 99 Luftballons.

Der Sender hat aber wenigstens ein wenig Mitleid: Auf seiner Homepage warnt der Sender vor dem Event und das Lied wird abwechselnd in der deutschen und in der englischen Version gespielt. Der Sender will das Geld den Opfern des Hurrikans spenden.

Es wäre besser gewesen, einen Fond für Opfer der Popmusik zu finanzieren.

(Quelle: VH1)

Paranoia?

AN-124-100Hatte ich doch gestern noch die Frage gestellt, ob hier eventuell aufgerüstet wird, da fallen mir doch glatt ein paar "News" in die Finger... "Things that make you go 'Hmmm...'" wie man so schön sagt.

Als erstes. Die US-Armee bastelt eifrig an "Remote Controlled Systems" herum. Das ist ja nichts Neues, denn die Predator MAE UAV haben wir ja schon im Irak gesehen, an den kleinen Hubschrauber zur Überwachung mit der Automatikschrotflinte erinnern wir uns ja auch noch und das XUV ist auch nicht wirklich "brandneu". Dazu kommen dann diese ferngesteuerten Maschinenkanonen (was im Prinzip ein "proof of concept" darstellt, d.h. wenn das damit geht, geht das mit allen anderen auch.) Auf "kleiner" Ebene ist das mit der automatisierten Kriegsführung also quasi bereits "Realität". Sozusagen "Old News".

Queen Elizabeth CarrierZiemlich aktuell hingegen ist, dass sich Frankreich und England "die Tage" tatsächlich darauf geeinigt haben, gemeinsam (mindestens?) drei neue Flugzeugträger zu bauen (2 UK, 1 F). Mit jeweils 58.000 Tonnen für beide Armeen die bislang größten Schiffe, wenn auch nicht die größten Träger überhaupt (die Nimitz-Klasse hat rund 100.000 Tonnen). Diese Träger kommen allerdings mit rund 800 Mann Besatzung aus, und das ist etwas Besonderes, denn momentan braucht man für einen Träger dieser Größe rund 2.000 Mann Besatzung, die Nimitz wird mit rund 4.500 Mann Besatzung betrieben.

Wie geht das? Durch Automatisierung. Die Träger der Queen Elizabeth Klasse werden intern "Robocarrier" genannt. Diese Schiffe werden 35 bis 50 Flugzeuge und Helikopter tragen und können wahrscheinlich jeweils mindestens 110 Flugoperationen (sorties) je 24 Stunden gewährleisten - mit heutigen Flugzeugen. Ausgerüstet mit Lockheed Martin F-35B Joint Strike Fighter, EH-101 Merlin Helikoptern und Maritimen Überwachungs- und Kontrollflugzeugen (MASC). Innerhalb von 15 Minuten können 24 Flieger gestartet werden, die "recover" Rate liegt bei 24 Fliegern in 24 Minuten.

Es ist davon auszugehen, dass diese Träger bei nächster Gelegenheit mit voll automatisierten Flugzeugen ausgestattet werden, wodurch diese Quoten wahrscheinlich nocheinmal erhöht werden könn.

Und was hat das mit uns zu tun? Nun... Deutschland darf wegen seiner Geschichte und der "damals" unterzeichneten Verträgen eine ganze Menge Dinge nicht. Zum Beispiel keine eigenen Großkampfschiffe haben und so. Deutschland und Frankreich arbeiten aber extrem eng zusammen was die Entwicklung neuer Techniken angeht, die durchaus direkten militärischen Bezug haben. Lediglich exemplarisch sei hier auf die INP-ENSEEIHT (Robotik) und das ISL verwiesen. Ein Ergebnis der gemeinsamen Entwicklung sind zum Beispiel die CL289 und Brevel Drohnen. Gerade letztere sind interessant, da sie im Prinzip ferngelenkte Flugzeuge sind, die unter Zusammenarbeit von Deutschland, Frankreich und England entstanden sind und bereits an die Truppen ausgeliefert werden. Besonders unter Berücksichtigung des Projektes "Tares" durch Rheinmetal Defence lassen die Frage nach dem Stand bei "UAV" in Europa in einem ganz anderen Licht erscheinen.

AN-124-100Wenn man sich jetzt noch an das gestern erwähnte "Eurokorps" erinnert, das eben Gelesene im Hinterkopf behält und sich jetzt auf der Zunge zergehen lässt, dass die Bundeswehr jetzt stolzer Besitzer von sechs Antonow An-124-100 Transportflugzeugen ist, dann ist "Aufrüstung" wohl nicht wirklich eine Frage des "Ob". Warum das mit den Antonow so interessant ist?

Leopard 2 A5Die An-124-100 ist das mit Abstand größte Transportflugzeug der Welt. Soetwas hatte die Bundeswehr bislang nicht. Deshalb war man für große Transporte - z. B. den Leopard 2 - auf die USA mit ihren Galaxy Transportflugzeugen angewiesen. Da sind wir jetzt flexibel. Wie bedeutend dies geopolitisch ist, zeigt schon die Tatsache, dass Militärvertreter aus 14 NATO-Staaten und zusätzlich welche aus Finnland und Schweden bei der Übergabe(!) dabei waren. Die Nato hat insgesamt gerade mal 26 Mitglieder.

Zwei der Maschinen stehen ab sofort rund um die Uhr in Halle/Leipzig bereit. Innerhalb von 72 Stunden können die "Bündnispartner" alle sechs Maschinen anfordern. Bei 150 Tonnen Kapazität je Flieger und einer Reichweite von (abhängig von der Zuladung) 4.500km bis 16.500km kann man damit schon was reißen.

Was fehlt jetzt noch? Nun, die Bundeswehr ist etwas knapp an Geld und Personal. Und die Ausrüstung ist auch etwas älter. Da muss politisch Bewegung rein, damit "man" an diesen Punkten drehen kann. Und wie macht man das? Ganz einfach: Man sorgt dafür, dass in der Politik der Bedarf erkannt wird. Und wie macht man das? In dem man zeigt, dass die aktuelle Situation nicht befriedigend ist. Und das wiederum erreicht man duch Einsätze. Vorzugsweise unter den Augen aller Politiker, der Medien und - ganz wichtig - der Bevölkerung. Und wo sind diese drei Gruppen in nächster Zeit regelmäßig, vorhersagbar, in Massen und auf einem Haufen zu finden?

Aber ich bin wahrscheinlich nur paranoid und das ist in Wirklichkeit alles ganz anders.

Sommerzeit (1)

UhrNicht vergessen: Ab heute gilt in Deutschland wieder die Sommerzeit! Die Uhren werden eine Stunde VORgestellt.

Dadurch ist es morgens früher hell und wir haben mehr Licht und so... heißt es jedenfalls. Ob's was bringt weiß eigentlich keiner so ganz genau, aber wir machen trotzdem mit.

Samstag, 25. März 2006

Alles wird gut!

Bierfassmofa mit FahrerBei ebay gibt es immer wieder tolle Dinge zu bewundern und zu kaufen, die mich regelmäßig darin bestätigen, dass die Menschheit völlig gesund ist und das ganz bestimmt alles gut wird. Heute gibt es den Prototypen des Zugfahrzeugs für Bollerwagen. Weniger kreative Geister würden diese Eigenbaukonstruktion wahrscheinlich "Bierfaß mit 70ccm Puchmotor" nennen.

Das Vehikel ist voll funktionsfähig. Es gibt zwar keine Bremse und der Motor muss noch eingestellt werden, es hapert etwas an Zündung und Vergaserabstimmung und auch das Übersetzungsverhältnis ist nicht ganz astrein, aber dafür fährt das Quad schon seine 25km/h.

BierfassmofaMan sollte allerdings im Gelände wohl etwas aufpassen, denn dem (nicht TÜV-zugelassenen) Fahrzeug fehlt nicht nur jede Federung und Dämpfung, es ist auch fraglich, ob der Tankdeckel den Tank auch bei rauem Gelände ausreichend festhält.

(Danke messju!)

Mal wieder Bundeswehr

BundeswehrNeulich wurde noch darüber diskutiert, ob Soldaten der Bundeswehr im Inland bei der WM "zum Schutz der Bevölkerung" eingesetzt werden können, oder ob das Grundgesetz das nicht eher kategorisch ausschließt. Da der Einsatz im Zusammenhang mit der Vogelgrippe wohl einen recht guten Imagegewinn mit sich brachte und der bevorstehende Einsatz im Kongo auch ganz gut ins PR-Programm passt, hat sich Bundesverteidigungsminister Franz-Josef Jung entschlossen, 7000 Soldaten "für den Bedarfsfall bereitzuhalten". Das sind nicht nur 5000 Soldaten mehr als vorher, sondern es entspricht auch dem Wunsch des Bundesinnenministers Schäuble und des Bayrischen Innenministers Beckstein die Bundeswehr stärker einzusetzen.

Trotzdem stellen sich ein paar Fragen:

Schäuble, Beckstein und Co. fahren großspurig die Tour, dass ausschließlich durch den Einsatz der Bundeswehr im Innern die Sicherheit für die Bevölkerung gewährleistet werden kann. Im Umkehrschluß heisst das, dass die Ordnungskräfte, die bis heute im Einsatz sind, das nicht können. Wofür zahle ich dann Steuern? Und warum wird dann gerne argumentiert, dass sich die "individuelle Gefährdungslage des einzelnen" nicht verschlechtert hat und deshalb mehr oder besser ausgerüstete Sicherheitskräfte nicht erforderlich wären? Auf Landesebene Geld einsparen, das man dann auf Bundesebene verpulvern kann oder wie? Darüber hinaus stellt sich die Frage, warum bei grob überschlagen zwischen 250.000 bis 300.000 Polizisten in Deutschland plötzlich 7.000 Soldaten den gravierenden Unterschied machen sollen?

Aber kaum rücken ein paar internationale Gäste an, schon sind dieselben Sicherheitskräfte, die Tag für Tag Leben und Sicherheit von 85 Millionen Menschen schützen, nicht mehr dazu in der Lage "die Sicherheit der Bevölkerung" zu gewährleisten? Geht es nur mir so oder kommt auch anderen an dieser Argumentation irgendetwas komisch vor?

Die Bundeswehr hat den Auftrag alle Bürger der Bundesrepublik zu schützen. Wenn es wirklich krachen sollte, dann lautet die Frage mit Sicherheit nicht: "2000 oder 7000 Soldaten?" Wenn in dem Fall nicht die ganze Bundeswehr in Schwung gerät, dann wird es sicherlich von anderer Seite ein paar Fragen geben, die die Herren Schäuble, Beckstein und Jung bestimmt nicht gestellt bekommen möchten.

Was ist denn überhaupt der "Bedarfsfall"? Sicherheitskräfte werden rund um die Uhr für alles gebraucht, der "Bedarf" ist also da (nur eben nicht der nach §87a GG geforderte) und das nicht nur für die Sicherung des Luftraumes. Außerdem darf die Bundeswehr gar nicht eingreifen, wenn da jemand im Stile von "9/11" mit der 747 auf das nächstbeste Stadion... Na dann eben um die Grenzen zu sichern - nur gegen wen denn? Gegen die Nachbarn aus Holland und Frankreich, die mit ihren spielstarken Mannschaften dem Endsieg unserer Nationalschauspieler 'tschuldigung, "mannschaft" gefährden könnten?

Wo genau hat die Bundeswehr ihre Präventivkompetenzen in Sachen Krimialität und Terrorismus? "Präsenz zeigen" hat schon bei anderen Gelegenheiten nichts gebracht und wenn man die Bundeswehr präsent irgendwo hinstellt, es zu "was auch immer" für Problemen kommt, und dann die Bundeswehr nicht zum Einsatz kommt, was für ein Bild macht das dann? Genau, ein sehr schlechtes. In der Bildzeitung stünde dann mit Sicherheit "Bundeswehr verschläft Einsatz" oder "Wo wart ihr als das geschah?" oder so und dann geht es bestimmt richtig rund in Deutschland. Oder soll die Bundeswehr etwa "randalierende Holigans" am Bahnhof mit Stahlhelm und G3 in Empfang nehmen und in Sammellager eskortieren? Die Bilder möchte ich nicht in der Sun oder der NewYork Times sehen! Das wäre ein internationales Fiasko.

Auslandseinsaetze der BundeswehrAlso die Herren. Wie isset denn nu? Was genau wollen Sie uns mit Ihrer Werbesendung eigentlich sagen? Kann es sein, dass hier quasi "durch die kalte Küche" der schon lange an Deutschland gerichteten Forderung zum Aufrüsten nachgekommen werden soll? Besteht etwa ein Zusammenhang zwischen dem Wunsch nach einem dauerhaften Platz im UN Sicherheitsrat, der Aktivität im Ausland, der Truppenstärke und der Diskussion um die allgemeine Wehrpflicht? Was war das mit den Abkommen von 1999 bezüglich der Umgestaltung und des Ausbaus des "Eurokorps"?

Ooops.

SpecOpsEin Filmdreh in einem Postamt in der Innenstadt wurde unerwaret real für eine Gruppe Filmemacher einer örtlichen Highschool in Fernandina Beach (Florida, USA). Mitglieder des spanisch Kurses drehten abends einen Film, als die Polizei auftauchte und glaubte, im Postamt eine Geiselnahme zu beobachten. Irgendjemand bemerkte, dass die Teenager Pistolen dabei hatten - was er nicht bemerkte war, dass das Spielzeugpistolen waren.

Als Anrufe der Polizei im Postamt nicht beantwortet wurden, gibg diese vom Schlimmsten aus. Der ganze Wohnblock wurde abgeriegelt und angrenzende Gebäude geräumt. Das Postamt wurde umstellt und man war bereit für eine echte Geiselnahme. Als die Schüler aus dem Postamt herauskamen, befahl ihnen die Polizei sich mit dem Gesicht auf den Boden zu legen...

Es dauerte wohl eine Weile, bis sich alles aufklärte und die vermeintlichen Geiselnehmer aus der Obhut der Polizei entlassen wurden. Der Chef des Postamtes hatte den Schülern das Benutzen des Postamtes nach Geschäftsschluß erlaubt, damit sie ihren Film machen konnten, aber offenbar hatte keiner daran gedacht der Polizei bescheid zu sagen.

Der Nachwuchsregisseur gab noch am Set das Ende seiner Kariere bekannt:
"Ich nehme keine Angebote mehr an weitere Filme zu drehen."
Schade eigentlich, hätte ein prima Film werden können. So günstig wäre er sonst bestimmt nicht an so viele Statisten rangekommen...

Ach ja, wegen der Spielzeugwaffen. Ich warte ja darauf, wann es auch hier bei uns das erste mal deswegen richtig Stress gibt. Inzwischen sehen die Dinger ihren "echten" gegenstücken zum Verwechseln ähnlich.

(Quelle: Associated Press)

Gelernt ist gelernt

USCBarry L., Professor für Wirtschaftslehre der University of Southern California in Los Angeles (USC), wurde vergangenen Freitag wegen Betruges vom FBI verhaftet. Ihm wird vorgeworfen Studenten und andere dazu überredet zu haben, in den von ihm geführten Immobilienfond zu investieren.

Barry unterrichtete Immobilienfinanzierung und Entwicklung an der Universität. Er schaffte es in nur 10 Monaten mindestens 1.5 Millionen US$ an sich zu bringen, indem er den Studenten und anderen Investoren einredete, er wolle Land in Chicago und Las Vegas kaufen und es dann mit großem Gewinn weiterverkaufen. Tatsächlich landete das Geld allerdings auf seinem eigenen Konto. Barry wurde inzwischen "beurlaubt".

(Quelle: Reuters)

Geht nicht gibt's nicht

Neuseeland PolizeiDie Streife hielt es für angemessen, den mit 121 km/h über die Piste rasenden Autofahrer anzuhalten, allerdings staunten die Beamten nicht schlecht, als sie feststellten, dass der Fahrer keine Arme hatte. Der 32jährige Fahrer benutzte ein Bein zum Lenken und bediente mit dem anderen die Pedale. Den etwas geschockten Polizisten erklärte er, dass er ohne Arme geboren worden war und nie einen Führerschein gemacht hatte.

Obwohl die Polizei in Neuseeland grundsätzlich nichts dagegen hat, wenn Menschen mit Behinderungen Auto fahren, war das dann doch etwas viel. Wer mit solchen Behinderungen so schnell fährt, der legt es auf einen Unfall an. Gegen den Mann wurde ein Bußgeld in Höhe von rund 75 Euro verhängt und die Weiterfahrt untersagt.

Wie war das noch mit "keine Arme, keine Kekse"?

(Quelle: AFP)

Demokratie

GaddafiNicht jeder kann sich an Lockerbie (1988) oder an die Diskothek La Belle (1986) erinnern. Wohl kaum einer wird sich an den Grenzkrieg 1977 oder den Einmarsch in den Tschad (1973) erinnern. Genau, es geht um Libyen, das 1985 den Iran im ersten Golfkrieg unterstützt hat. 1992 beschloss - vornehmlich auf Druck der USA hin - der UN Sicherheitsrat ein Embargo gegen Libyen, das offiziell als "Schurkenstaat" bezeichnet wurde. 2004 schließlich ließ Libyen seine Chemiewaffen vernichten und trat dem Atomwaffensperrvertrag bei. Daraufhin wurde schließlich das Embargo aufgehoben. In Sachen Menschenrechte ist Libyen nicht wirklich ein Vorbild und auch von Pressefreiheit hält die Regierung dort nicht viel.

Man darf deshalb wohl sagen, das dieses Land nicht unbedingt an erster Stelle der Liste der vorbildlichen Staaten steht.

Gestern hielt Muammar al-Gaddafi per Videoübertragung eine Rede vor amerikanischen und libyschen Akkademikern und erteilte eine Lehrstunde. Worum es ging? Um Demokratie! Muammar belehrte illustere Runde darüber, wie überlegen das politische System Libyens denen der übrigen Welt ist. Parlamentarische und repräsentative Demokratien nannte er eine "Fälschung" und "Farce" des Begriffs Demokratie.
"Es gibt keinen einzigen Staat mit einer Demokratie auf dieser Welt außer Libyen"
Jon B. Alterman, Direktor des Programms für den Mittleren Osten am Zentrum für Strategische und Internationale Studien, einer der beiden US Moderatoren, sagte, dass einige von Gaddafi's Kommentare gerade für Amerikaner etwas anstrengend klingen dürften und das es wohl noch einige Zeit dauern wird, bevor sich die westliche Welt und Libyen verstehen.

Ich glaube, ich werde diese Welt niemals verstehen.

(Quelle: Reuters)

Freitag, 24. März 2006

DRM

Starforce - Freund oder FeindEiner der wohl umstrittensten Mechanismen geistiges Eigentum zu schützen besteht in der Verwendung eines Kopierschutzes. Auch hier gibt es unterschiedlichste Varianten, die alle mehr oder weniger diskussionswürdig sind. Mit weitem Abstand die meiste negative Produktpublicity der letzten Zeit in Sachen Computerspiele konnte wohl "Starforce" für sich verbuchen. Die Berichte über schauerliche Erlebnisse der betroffenen Anwender sind eben so zahlreich und abenteuerlich, wie die verbissenen Dementies des Herstellers ("Russisch Inkasso" anybody?). Es sieht so aus als ginge die Diskussion jetzt in eine neue Runde.

Die neueste Variante des Digitalen Restriktions Managements, auf die der Anwender sich einstellen darf, ist im Umlauf. Der "Treiber", den dieser spezielle Kopier"schutz" installiert, läuft mit der höchsten Priorität und Zugriffsstufe im System ("RING0"). Da er mit Administratorprivilegien installiert wird, hat dieser Treiber low level access auf jede PC Hardware, jeden Treiber und jeden einzelnen Prozess. Der Treiber ist in jedem Fall aktiv, unabhängig davon, ob die Software auch gerade benutzt wird, zu der dieser Treiber "gehört". Sobald "verdächtige Aktivitäten" registriert werden, erzwingt der Treiber einen sofortigen Neustart - unabhängig davon, was gerade sonst so im System passiert.

Na das nenne ich "Kundendienst". Was lässt man sich eigentlich noch so alles gefallen als Kunde? Und ist das wirklich das, was die Hersteller wollen? Möchten sie wirklich so wahrgenommen werden? Ist es wirklich das erklärte Ziel der Industrie als "das Böse" wahrgenommen zu werden?

Scheinbar ja.

Eine Liste mit Produkten die man meiden sollte, wenn man nicht unbedingt in den Genuß der besonderen Dienstleistungen des Produktes "Starforce" kommen möchte, findet man z. B. hier: http://www.glop.org/starforce/list.php

PS: Wie schon in den vorangegangenen Diskussionen streitet man beim Hersteller jegliche Schuld vehement ab und Sony hat wegen seiner "tollen" Idee mit dem DRM-Rootkit derbe auf den Sack bekommen. Warum eigentlich nicht Spielehersteller, die sowas benutzen?

Riposte

Bildzeitung: Wir sind Papst - Foto: ReutersWir sind Weltmeister! Ja, echt. So richtig offiziell Weltmeister. Im Fußball. Wir sind auch ein Volk, oder auch das Volk, je nach dem. Wir sind aber auch schuld, toll, spitze, reformiert, multikulturell, online und wir sind auch ein kleines bisschen Deutschland. Aber vor allen Dingen sind wir Papst. Hat doch was, oder?

Ich finde das jedenfalls toll, dass jetzt endlich mal wieder ein Deutscher Papst geworden ist. Wobei ich es interessant finde, dass er jetzt wirklich nach deutschem Recht noch als Deutscher gilt, obwohl er Staatsoberhaupt der Vatikanstadt ist. Ein Staatsoberhaupt des einen Staates ist Bürger des anderen Staates... Das gibts auch nur in Deutschland. Zahlt der wenigstens Einkommenssteuer in Deutschland? Ich mein, das wäre doch DIE Lösung zur Sanierung des Staatshaushalts. Egal. Für alle Anderen gilt jedenfalls weiterhin die Sache mit der Doppelten Staatsbürgerschaft für Deutsche. Naja, wie auch immer, Herr Ratzinger ist jetzt Papst Benedikt XVI ("der sechzehnte") und alles ist gut.

Cardinal Don Fernando Niño de Guevara (1541–1609)Erinnert sich eigentlich noch jemand daran, was der vorher war? Ja, Kardinal war er, schon klar, aber das ist ja eher sowas wie "Vorstandsmitglied" und weniger Berufsbezeichnung. Er war der "Chef", der Präfekt der Glaubenskongregation ("Congregation der Doktrin des Glaubens"). Und die wiederum ist den meisten aus dem Geschichtsunterricht eher unter dem Namen Inquisition ein Begriff ("Heilige Congregation der universellen Inquisition").

Zwar denken dabei viele in erster Linie an die völlig neben der Spur galoppierende spanische Inquisition, aber tatsächlich war dieser Verein in erster Linie dazu da sicherzustellen, dass der Kirche nicht die Knosse ausgeht. Denn: Wer von der Inquisition verurteilt wurde, der verlor zwar manchmal sein Leben, aber in erster Linie verlor er allen weltlichen Besitz. Man könnte also sagen, die Inquisitoren waren sowas wie "Geldbeschaffer". Der Chef des Ganzen war der Großinquisitor. Und weil der Begriff "Inquisition" historisch fast so unpopulär ist wie "Führer", hat Papst Pius X ("der zehnte") den dann 1908 ausgetauscht.

So, von da ganz hinten wieder zurück ins hier und jetzt. Also. Die Moslems oder Muslime (scheinbar schreibt das jeder wie er will) machen einen ziemlichen Wind gegen die "westliche Welt" Hatten wir schon ausgiebig. Das hat man sich eine ganze Zeit lang gefallen lassen, aber so langsam bringt sich die westliche Welt jetzt doch mal "in Stellung". Ein heikles Problem ist allerdings die Sache mit dem "wer hat eigentlich angefangen?"

Es gibt da Leute, die sagen "Ihr seid doch völlig vernagelt! Wegen so ner religiösen Message gleich mit Bomben und so!" worauf die anderen dann antworten:"Wer hat denn angefangen? Ihr seid doch hier angerückt 'Im Namen Des Herrn' und habt einen auf 'Befreier des heiligen Landes' gemacht!"

Darstellung Kreuzzug 12. JhdUuuups. Ach ja, da war ja was... die Kreuzzüge. Hatten wir ja erfolgreich verdrängt diese Geschichte. Nicht etwa, dass die Folgen bis heute nicht noch sehr gut bekannt und geläufig wären, nein, das nicht, aber das wir - also die westliche Welt - damals als erste mit richtig Truppen (rund 500.000 Soldaten in einer Zeit, in der viele "Städte" in Deutschland gerade mal 10.000 Einwohner hatten) und so da 'rüber sind... Öhm. So ne Pleite, da haben wir ja mal voll versagt.

"Kein Problem", sagt sich unser ehemaliger Großinquisitor, sorry: "Präfekt" und lässt Flux ein paar Dinge richtigstellen. Die Kreuzzüge sind ja gar keine Eroberungsfeldzüge gewesen! Das war reine Selbstverteidigung! Das war etwas absolut Nobles und Großherziges! Und das ist kennzeichnend für ALLE Christen, denn:
"A Christian is ready to offer his own life for the supernatural good of his neighbour, defending it with his combat"
sagt zumindest der Historiker Professor Roberto de Mattei in seiner Ansprache an der vom Vatikan betriebenen und daher wohl doch eher kirchlichen Regina Apostolorum Pontifical Universität.

Na denn... Dann brauchen Onkel George und Onkel Tony ja nicht weiter nach Rechtfertigungsgründen zu suchen. Eigentlich auch kein anderer. Man muss nur noch belegen gläubiger Christ zu sein und das man das Wohlergehen seiner Mitmenschen sicherstellen will! Dann darf man alles!

Na gut, fast alles. Aber wenn man es dann doch übertrieben hat, dann kauft man halt ein paar Ablaßzettel und gut ist.

Oder hab ich da jetzt was verwechselt?