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Was passierte in Sachen Reform der Schule? Nicht viel. Man munkelt zwar, dass "Reformvorhaben" geprüft würden, aber konkrete Lösungen sind nicht in Sicht. An den Schulen läuft alles so weiter, als wäre nie etwas gewesen. Das Thema wird unter den Teppich gekehrt und den Eltern wird gesagt, dass sie sowieso keine Ahnung hätten. Exemplarisch für die Unfähigkeit oder den Unwillen zur Reform des Bildungswesens sei die Rechtschreibreform genannt, die wohl niemand auch nur annähernd "erfolgreich" nennen wird. "Erfolgreich abgewürgt" vielleicht, oder "erfolgreich vor die Wand gefahren" schon eher. Die Reform des Hochschulsystems - Stichwort Studiengebühren, Juniorprofessur und so weiter - verläuft ebenfalls sehr vielversprechend.
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Und was geschieht? Nun, zuersteinmal wird alles klein geredet. "Ist doch alles gar nicht so schlimm". Dann wird ein Soforthilfeprogramm aufgelegt. Ganze ZWEI(!) Sozialpädagogen mit türkischen und arabischen Sprachkenntnissen sollen der Schule zugeteilt werden. Und eine Polizeikontrolle am Eingang. Aber an der Schule selbst etwas ändern? Die Forderung des berliner Bildungssenators Klaus Böger "Kein Schulstandort darf aufgegeben werden" klingt nach einer verzweifelten Durchhalteparole aus dem Zweiten Weltkrieg. Hat die Politik etwa den Kampf um das Bildungssystem in Deutschland und damit der Kampf um die Zukunft unserer Kinder verloren gegeben?
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Insgesamt hat sich aber gezeigt, dass Politik und Bildung in Deutschland gar nicht zueinander passen. Zumindest nicht in der aktuellen Konstellation. Die Politik aber auch die jeweiligen Lehrkörper haben in aller Deutlichkeit und in aller Öffentlichkeit bewiesen, dass sie schlicht und ergreifend nicht dazu in der Lage sind, sich um unseren Nachwuchs zu kümmern. Die Frage sei deshalb erlaubt, ob nicht vielleicht doch die Integration privat finanzierter Lehreinrichtungen ein Ansatz sind, über den es nachzudenken gilt. Vielleicht sollten die Eltern aber auch langsam mal aus ihrer Lethargie erwachen und sich mal wieder selber um ihren Nachwuchs kümmern, sich damit befassen, was die eigenen Kinder so den lieben langen Tag tun. Vielleicht würde es schon helfen, wenn die Eltern dazu überhaupt die gesellschaftliche Gelegenheit dazu bekämen, sich um Nachwuchs zu kümmern.
Für mich steht jedenfalls eins fest: Wären Politiker Eltern, oder müssten deren Kinder solche Schulen besuchen, es würde sich sehr schnell einiges tun, wetten?
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