Das ich damit scheinbar nicht ganz unrecht habe, zeigt das, was sich zur Zeit so rund um Microsofts Nachfolger von Windows XP, dem sagenumwobenen Windows
FiringSquad, bekannt für eine Menge toller Tests und Reviews und so, hat sich auf die Suche nach Komponenten gemacht, die Windows-Vista-kompatibel sind. Vista will - unter anderem - die Videoverbindung zwischen Rechner und Monitor in Form von HDCP (steht für: High-bandwidth Digital Content Protection, und das wiederum ist Marketingsprech für Bildsignal ist gegen andere als an uns bezahlte Verwendungen verkrüppelt, siehe zum Beispiel "Audio CD Sony Rootkit" oder "Starforce Hardware Failure" und so weiter.) Nun denkt man sich ja "Vista kommt ja bald" - Tech Demos davon gibt es ja an fast jeder Straßenecke - "da wird's ja auch 'nen Stapel Hardware für geben, war ja bei W98 und XP auch so." Jeder Marketingfuzzi war damals schließlich schon geil darauf, auf seine Hardware den Werbeaufkleber für den Redmonder Softwarekonzern pappen zu dürfen.
Erste Ernüchterung: Es gibt zurzeit ganze 10 Monitore, die HDCP können. 10. In Worten: Zehn. Das ist nicht die Macht. Find ich jedenfalls.
Nu kommt's:
"Wenn Du gerade 1000 Dollar für ein Paar Radeon X1900 XT Karten ausgegeben hast und erwartest, dass Du damit zukünftig HD-DVDs oder Blu-Ray Filme in voller Auflösung anschauen kannst, dann hast du gerade Dein Geld zum Fenster rausgeworfen." Denn (und jetzt kommt der Kracher des Tages!) "Keine der zurzeit erhältlichen AGP und PCI-e Grafikkarten unterstützen HDCP." HUZZA! Da kommt doch so richtig Freude auf, was?
Nun ist es nicht so, dass erst gestern aus versehen irgendjemand ausgeplaudert hätte, dass man für die volle Dröhnung Vista-Features so Sachen wie HDCP und so braucht. Microsoft hat im März 2005 öffentlich bekannt gegeben, dass Vista-kompatible Grafikkarten HDCP benötigen. Bei der Radeon 8500 war HDCP bereits voll im Gespräch und "eine tolle Erfindung" - jedenfalls nach Ansicht mancher Leute. Die Radeon 8500 war übrigens "damals", so gegen Spätsommer 2001, der Geheimtipp als Konkurrent zum GeForce 3. Nur so als Erinnerung. Nvidia spricht von HDCP seit der FX5700. Das ist zwar nicht ganz so lange, wie die Kollegen aus Kanada, aber doch auch schon etwas länger her.
Nun will man ja nicht gleich traurig sein und einige Vertreter aus dem ProGamer-Lager spekulieren bestimmt schon auf den nächsten Patch, der dann alle Probleme behebt, aber in diesem Fall wird das nix. HDCP ist nicht in Software per Treiber nachzurüsten. Selbst flashen des BIOS dürfte - wenn überhaupt - nur mit einigen (erheblichen) Wenn und Aber überhaupt denkbar sein. Von "machbar" rede ich jetzt ganz bewusst nicht. ATI hat zu dem Thema auch schon ganz klar gesagt: HDCP per Software 'is nich' bei unseren Produkten. Bei Nvidia war man da wohl auch sehr konkret: "Damit das geht, muss ein spezieller Chip auf dem Board sein, und den kann man schlecht nachrüsten, nachdem die Grafikkarte fertig ist."
Man kann nun schimpfen auf wen man will. HDCP ist nicht etwa eine technische Notwendigkeit, die wegen der hohen Datendichte oder was weiß ich für Features zwingend notwendig wäre. HDCP ist nichts anderes als ein Kopierschutz in Hardware. Zu Deutsch: "Du hast einen Originaldatenträger und Du hast eh nix anderes damit vor, als den Inhalt zu klauen und uns um unser Geld zu bringen." Die Geschichte mit dem Kinovorspann, in dem der Zuschauer erstmal als
HDCP ist übrigens eine Entwicklung einer Tochterfirma von Intel.
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