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Donnerstag, 27. Juli 2006

Schatten der Vergangenheit

Graf Zeppelin StapellaufAm 08.12.1938 lief die "Graf Zeppelin" vom Stapel, der einzige deutsche Flugzeugträger, der jemals fertig gebaut wurde. Die Arbeiten begannen am 28.12.1936 in der Werft "Deutsche Werke AG" in Kiel (heute: Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbH, HDW). Das Projekt kostete rund 93 Millionen Reichsmark. Das Schiff hatte eine Verdrängung von ca. 23.200 BRT, war 262,5 Meter lang (Flugdeck 244,5 m), 27 Meter breit und hatte einen Tiefgang von ca. 7 Metern. Aus eigener Kraft erreichte die Graf Zeppelin 35 Knoten und hatte eine Einsatzreichweite von ca. 8.000 Seemeilen (bei 19 Knoten). Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Graf Zeppelin am 18.06.1947 in der Ostsee versenkt, ohne je in den Einsatz gekommen zu sein. Lange Zeit war es ein Rätsel, wo genau das Schiff liegt.

Die polnische Ölgesellschaft Petrobaltic teilte am 25.07.2006 mit, dass sie rund 55 Kilometer vor dem Ostseehafen Wladyslawowo in der Danziger Bucht in der Nähe der Ölförderplattform B3 in einer Tiefe von rund 80 Metern ein ca. 250 Meter langes Wrack gefunden hätte. Von der polnischen Marine wurde am 27. Juli bestätigt, dass es sich um das Wrack der Graf Zeppelin handelt. Von deutscher Seite wurde dies bislang noch nicht bestätigt. Entsprechend dem internationalen Seerecht sollte das Wrack jetzt in den Besitz der Bundesrepublik Deutschland übergehen. Das Bundesverteidigungsministerium prüft aktuell noch die Zuständigkeiten.

Ok, er kann zwar nicht mehr schwimmen, aber so wie es aussieht haben wie wieder einen Flugzeugträger. Wie passt das denn in die internationalen Verträge, die uns sowas eigentlich untersagen? Wenn Deutschland quasi "legal" einen Flugzeugträger besäße, egal ob das nun ein Wrack ist oder nicht, schafft das einen interessanten Präzedenzfall. Werden die Verträge, die das regulieren, jetzt quasi "revidiert" und Deutschland bekommt auch einen, nur eben in Neu? Passen würde das ja, denn Frankreich und England und drei Flugzeugträger klingt irgendwie eigenartig und angesichts der Haushaltslage und der Rüstungsbudgets der beiden Staaten auch nicht 100% überzeugend. Und unsere Luftwaffe würden andere Bündnispartner auch gerne im Ausland sehen.

Etwas konstruiert, zugegeben, aber je länger man es im größeren Zusammenhang betrachtet...

Oder geht meine Paranoia wieder mit mir durch?

Dienstag, 23. Mai 2006

Deutschlands Nationalgarde

Nicht nur der Herr Schäuble, auch der Herr Schönbohm hat angedeutet, dass eine Art Nationalgarde für Deutschland "in der Mache" sein könnte. Zwar war das bisher alles sehr theoretisch und irgendwie Gedankenspielerei, aber am Dienstag stellte die FDP im Bundestag eine kleine Anfrage an die Bundesregierung, die mich hellhörig machte. In der hib-Meldung steht:
"Laut FDP-Fraktion hat Bundesverteidigungsminister Franz-Josef Jung (CDU) laut einer Nachrichtenagentur angekündigt, schon in diesem Jahr die Zahl der Wehrdienststellen um 4.000 zu erhöhen, um dem Vorwurf der mangelnden Wehrgerechtigkeit entgegenzutreten. Nach dem Regierungsentwurf des Bundeshaushaltes 2007 soll die Zahl der Wehrpflichtigen allerdings reduziert werden."
Ich habe mich schon häufiger gefragt, wo denn wohl eine solche Nationalgarde personell herkommen soll. Vom Himmel fällt sowas schließlich nicht. Die Materialfrage ist ja schon geklärt: Die Bundeswehr wird eh gerade modernisiert, da bleibt genug Zeugs über, dass man besser im eigenen Land verwendet, als es dahin zu exportieren, wo es eventuell gegen Verbündete, oder - noch schlimmer - wo es gegen die eigenen Leute verwendet werden könnte. Diese 4.000 Mann (plus vielleicht ein paar Leuten aus den Polizeien der Länder und er Bundespolizei und dem, was sonst noch abgebaut werden soll) wären ein ziemlich guter Grundstock.

Denn: Die Bundesregierung hält 2.000 Mann im Einsatz und weitere 5.000 Mann in Reserve für "ausreichend" um ein bundesweites Ereignis wie die Fußball WM 2006 mit was weiß ich wievielen Tausend internationalen Besuchern "abzusichern". Angenommen, es gäbe 4.000 Mann Nationalgarde, dann müsste man gar keine Soldaten der Bundeswehr abkommandieren, sondern könnte einfach "ein paar" in Reserve halten "für den Fall das".

Agesehen davon glaube ich nicht, dass die 4.000 jetzt eingeplannten Leute reines "Fußvolk" sein werden. Im Gegenteil. Das werden eher der Führungsstab und die Offiziere sein, die da jetzt ausgebildet werden. Das "Fußvolk" kann man "nach Bedarf" antrainieren, aber die Führungsriege, die muss schon auf lange Sicht ausgebildet sein. Was liegt also näher als diese Führungsriege bei der Bundeswehr auszubilden, wenn die Nationalgarde Aufgaben der Bundeswehr übernehmen soll?

Fassen wir zusammen: Ausrüstung ist da und zwar in Massen. Die Bundesregierung hat ein paar infrastrukturell gut ausgestattete Liegenschaften der Bundeswehr "übrig". Und hier sind plötzlich 4.000 Mann in der Planung der Bundeswehr als "Aufstockung" Vorgesehen, die 2007 schon gar nicht mehr bei der Bundeswehr sein sollen. Ich gehe mal nicht davon aus, dass die Bundesregierung mehr als 4.000 Mann "Verluste" einkalkuliert. Ergo müssen diese 4.000 Mann "plus X" irgendwo anders verbucht werden. "Irgendwo anders" muss außerhalb der Bundeswehr sein (siehe Haushaltsplan 2007), aber im Hoheitsbereich des Bundes, denn eine Personalverschiebung vom Bund zu den Ländern ist nicht so trivial, wie es sich anhört. Außerhalb der Bundeswehr paßt schon deshalb prima zu einer etwaigen "Nationalgarde", weil selbst Herr Schönbohm völlig korrekt erkannt hat, dass man die Bundeswehr nicht mit Aufgaben der inneren Sicherheit beauftragen darf:
"In dem Moment, wo wir eine Diskussion beginnen über die Verzahnung von Bundespolizei und Bundeswehr, haben wir schon verloren."
Wenn man sich jetzt noch überlegt, dass diese "Nationalgarde" als - sinngemäß - dritte Option in den Alternativen zur Wehrpflicht aufgeführt wird, dann ist auch der Zusammenhang mit der Wehrgerechtigkeit völlig klar: Die Wehrpflicht wird einfach erweitert. Der "Verpflichtete in Spe" kann heute zwischen Bundeswehr und Wehrersatzdienst (Volksmund: "Zivildienst") wählen. Zusätzlich könnte man auch die Option "Nationalgarde" einführen. Damit wäre die Bundeswehr in der Personalgestaltung nicht betroffen und trotzdem könnte die "Wehrgerechtigkeit" gewahrt bleiben bzw. wieder hergestellt werden. Das wiederum würde sich auch gut auf dem Arbeitsmarkt machen, denn man könnte so regelmäßig ein paar tausend junge Leute "von der Straße" holen und damit aus den Statistiken der BA streichen...

Alles was jetzt noch fehlt, ist das Gesetz, dass die Nationalgarde der Bundesrepublik Deutschland einrichtet...

Freitag, 12. Mai 2006

Kommt ein Vogel geflogen...

BW 99-80 Barracuda UCAVWas haben ein Raubfisch und ein drei Tonnen schwerer, acht Meter langer und sieben Meter breiter Prototyp gemeinsam? Den Namen "Barracuda" und die Tatsache, dass beide kein Gerücht sind. Vor kurzem wurde noch belächelt, dass Thales und BAE ein paar neue Flugzeugträger bauen wollen und dort "unbemannte Flugzeuge" als realistische Einsatzoption angeführt wurden.

EADS, dass inzwischen maßgeblich an Thales beteiligt ist, hat kürzlich in Südspanien gezeigt, dass die deutschen UCAV (Unmanned Combat Aerial Vehicle) Modelle mit Strahltriebwerk nicht mehr so weit von der Serienreife entfernt sind, wie mancherorts behauptet bzw. befürchtet. Zwar wird es noch ein paar Jahre dauern, bevor der Barracuda (oder ein auf dieser Technologie basierender Nachfolger) in Stückzahlen vom Band läuft. Jedoch ist 2011 durchaus noch im Rahmen des Vertretbaren: Die neuen Träger sind sowieso nicht vorher fertig und bis 2011 halten die Tornados der Luftwaffe auf jeden Fall noch durch, die das BMVg ja gegen U(C)AVs ersetzen möchte.

Ach ja: Der Prototyp hat bereits jetzt eine effektive Nutzlastkapazität von 300 Kilo und konnte sich problemlos 25 Minuten lang autonom im Luftraum bewegen und das Fluggerät hat die Bundeswehrkennung "99-80".

Aber Deutschland rüstet nicht auf...

Mittwoch, 10. Mai 2006

Was auf uns zu kommt

J. Schoenbohm, CDUEnde März wurde mit dem Innenminister von Brandenburg, Herrn Schönbohm, ein Interview geführt, das in seltener Offenheit Rückschlüsse auf ein paar kommende und spanndende Entwicklungen in Deutschland zulässt.

Herr Schönbohm stellte zum Thema Einbürgerung und Integration fest, dass eine Staatsbürgerschaft verliehen wird. Dazu sei angemerkt, dass auch Orden und Ehrentitel verliehen werden. Beides kann aber auch wieder aberkannt und entzogen werden. Steht uns hier etwa bald eine Diskussion über "Ausbürgerung" und "Aberkennung der Staatsbürgerschaft" ins Haus, wie es in anderen Staaten (z. B. USA und Österreich) möglich ist?

Immerhin stellt Herr Schönbohm fest:
"Jetzt geht es um die Frage, wie man feststellen kann, ob das nur ein Lippenbekenntnis ist oder, ob der Bewerber dahinter steht."
Und wenn er nicht dahinter steht? Wenn er sich nur des sozialen Netzes und anderer Vorteile wegen "eingeschlichen", die Staatsbürgerschaft "erschwindelt" hat? Nachdenklich machen zwei Umfragen, die Herr Schönbohm nennt:
"In einer Studie des Zentrums für Türkeistudien haben beispielsweise 47 Prozent der befragten türkischstämmige Migranten dem Satz zugestimmt: 'Wir Türken müssen aufpassen, dass wir nicht allmählich zu Deutschen werden.' In einer anderen Befragung des Zentralinstituts Islam-Archiv-Deutschland haben sogar 21 Prozent der in Deutschland lebenden Muslime die Meinung vertreten, das Grundgesetz sei nicht mit dem Koran vereinbar."
Den entscheidenden Hinweis gibt aber die folgende Argumentation:
"Deutschland ist anders als andere Länder (...) Wer nicht gewillt ist, das zu akzeptieren, tut sich und tut uns einen Gefallen, wenn er wieder geht."
Wir dürfen gespannt sein, wann dieser Aspekt in der sogenannten "Integrationsdebatte" als "Lösungsansatz" öffentlich diskutiert wird - Eine Debatte dieser Idee hinter vorgehaltener Hand scheint ja schon stattzufinden, sonst hätte Herr Schönbohm diese Andeutung nicht öffentlich fallen gelassen.

BundeswehrHerr Schönbohm äußerte sich im selben Interview auch ausgiebig zum Thema Bundeswehr im Inland. Seiner Meinung nach existiert der Unterschied zwischen innerer und äußerer Bedrohung seit 1989 (da war der "Mauerfall" und so weiter) nicht mehr, was aber in unserem Rechtssystem bislang nicht berücksichtigt wurde. Herr Schönbohm kann sich sehr gut eine Art "Nationalgarde" nach US-amerikanischem Vorbild vorstellen, jedoch ist für ihn eine Diskussion über Inhalte zunächst wichtiger. Er betont vor allem, dass eine Trennung dieser "Sicherheitskräfte" unabdingbar ist und die Aufgaben und Zuständigkeiten klar voneinander getrennt sein müssen:
"In dem Moment, wo wir eine Diskussion beginnen über die Verzahnung von Bundespolizei und Bundeswehr, haben wir schon verloren."
Ob tatsächlich eine zusätzliche Mischform aus Armee und Polizei als Eingreifreserve auf Bundesebene vorgehalten werden muss, um einer abstrakten Bedrohung entgegenzuwirken, die nicht durch die Polizei im Inland oder die Bundeswehr an den Grenzen oder im Ausland bekämpft werden kann, ist nicht unumstritten. Tatsächlich ist aber der Aufbau einer solchen "Deutschen Nationalgarde" - wie sie auch immer tatsächlich heißen wird - aus mehreren Gründen für viele eine "tolle Idee"™: Man kann auf einfachem Weg die Truppenstärke vergrößern, Aufgaben von der Bundeswehr weg verlagern und gleichzeitig eine umfassende Modernisierung der Truppe umsetzen.

Der Schutz des Inlandes wäre plötzlich nicht mehr Aufgabe der Bundeswehr. Dadurch würden Kräfte frei. Auch andere, Personal bindende Aufgaben ließen sich von der Bundeswehr abkoppeln, und plötzlich hätte die Bundeswehr richtig Leute "über." Nebenher steht die Umrüstung des Soldaten auf das "neue" Konzept des "IdZ" (Infanterist der Zukunft) vor der Tür, zusammen mit einer kolossalen Umrüstung der technischen Ausrüstung aller Waffengattungen und Truppenteile. Als bekannteste und präsenteste Beispiele dafür sei nur an den Puma (ersetzt den Marder), die Fregatten Typ 124 (ersetzt die Zerstörer Typ 103), die Korvetten Typ 130 (ersetzt Schnellboote Typ Tiger, Gepard und Albatros), die U-Boote Typ 212A (ersetzt Typ 206A), Airbus A 400 M (ersetzt die C-160 "Transall") und den Eurofighter erinnert. Dazu kommen zahllose andere systemische und technische Neuerungen, die die Bundeswehr insgesamt auf eine neue Ebene stellen. Die Bundeswehr spricht selber bereits von "Einsätzen von langer Dauer im multinationalen Verbund".

Wenn man dann eine neue "Sicherheitstruppe" hinstellt, muss man die ja auch ausrüsten. Die brauchen dann ja nicht gerade das "Neueste vom Neuen", denn sooo schlecht ist das Zeugs ja auch nicht, dass jetzt gerade bei der Bundeswehr "über" ist. Außerdem gibt es ja noch genug Liegenschaften mit geeigneter Infrastruktureller Anbindung, mit denen man irgendetwas anfangen sollte. Da liest es sich in der Presse bestimmt deutlich besser, wenn man das innerhalb Deutschlands von einer hoheitlichen Organisation zu einer anderen "verschiebt". Jedenfalls ist das problemloser, als wenn das gerade ausgemusterte Material in die Dritte Welt exportiert würde, wo es dann plötzlich dem Verbündeten oder den eigenen Soldaten Probleme bereiten kann.

UN VollversammlungDazu passt, dass Deutschland heute einen dauerhaften Sitz im UN Menschenrechtsrat erhielt, der Nachfolgeorganisation der Genfer Menschenrechtskommission. Die Bundesrepublik erhielt mit 154 Stimmen die größte Zustimmung (vor Frankreich, 150 Stimmen, Großbritannien, 148 Stimmen und der Schweiz, 140 Stimmen). Wie lange es wohl noch bis zum dauerhaften im Sitz UN Sicherheitsrat dauert?

Verteidigungsminister Josef JungJedenfalls hielt es Herr Schönbohm, wie vom Verteidigungsminister Josef Jung (CDU) angeregt, für eine gute Idee, ein Denkmal für im Auslandseinsatz gefallene Soldaten zu errichten. Allerdings würde er dieses Denkmal nicht auf einem Bundeswehrgelände aufstellen, sondern es für alle sichtbar vor den Reichstag stellen wollen:
"Der Standort ist besser, weil die Bundeswehr ein Parlamentsheer ist. Gegen eine Militärliegenschaft spricht zudem, dass es sich um Soldaten des deutschen Volkes handelt."
Damit dem deutschen Volk auch immer bewußt bleibt, dass die Bundeswehr im Ausland in Kampfeinsätzen aktiv ist. Passend dazu könnte man - ebenfalls nach amerikanischem Vorbild - einen "Heldenfriedhof" errichten. Da stört den Herrn Schönbohm dann aber doch der Begriff zu sehr und er scheut erkennbar die sich ankündigende Debatte:
"Der Begriff Heldenfriedhof würde in Deutschland eine Diskussion lostreten, die dafür sorgt, dass sich die Helden in ihren Gräbern umdrehen."
Das heißt aber nicht, dass eine solche Einrichtung nicht kommen wird, im Gegenteil. Zuerst muss jedoch der politische Boden bereitet werden, auf dem eine "erfolgreiche" Diskussion um dieses Thema möglich ist.

Abstrakt? Abwegig? Spökenkiekerei? Mag sein. Es sei daran erinnert, dass die Bundeswehr in Afghanistan, in Masar-i-Scharif derzeit ihr größtes Feldlager außerhalb Deutschlands aufbaut. Zur Zeit sind dort rund 600 deutsche Soldaten stationiert, die jedoch später auf mindestens 1700 aufgestockt werden sollen. Im Juni wird dann die Bundeswehr das Kommando über die internationale Schutztruppe Isaf in ganz Nordafghanistan übernehmen. Daneben denke man an "Kongo", das "Horn von Afrika", "Darfur"...

(Quelle: N24, Netzzeitung, FAZ)

Samstag, 8. April 2006

Spielzeug für Big Brother

Nicht nur das Militär hat den Nutzen von unbemannten, ferngesteuerten Luftfahrzeugen mit Kamera erkannt. Auch die Polizei, natürlich vorne weg die amerikanische, hat festgestellt, dass soetwas doch ganz nützlich sein könnte. "Große" Helikopter (für Menschen) kosten mehrere Millionen Euro. Und das sind nur die Anschaffungskosten. Jede Flugstunde kostet dann noch mal zusätzlich ein paar tausend Euro extra, von den Kosten für die Ausbildung der Piloten ganz zu schweigen. Verglichen damit sind die 20.000 - 30.000 Euro, die eine solche Drohne, wie die hier gezeigte kostet, ein spottbillig.

Diese Drohne wurde der Polizei von L.A. neulich bei mehreren Gelegenheiten vorgeführt. Scheinbar recht erfolgreich. Augenzeugen berichten, dass die Drohne ab einer Flughöhe von knapp 75 Metern auf freiem Feld nicht mehr zu hören und nur schwer zu sehen war. In der Stadt dürfte das noch ganz anders aussehen.

Die Drohne lässt sich leicht transportieren und die Kontroll- und Steuerungseinheiten passen in einen Handkoffer. Die voll schwenkbare Digitalkamera sendet einen Videostream, der direkt digital aufgezeichnet wird. Die Drohne wird per GPS überwacht und der Flugweg ebenfalls aufgezeichnet. Die Drohne wird per Verbrennungsmotor angetrieben, die Bordelektronik über einen Lithium-Ionenakku gespeist.
Cop mit Drohne Drohne Controlcenter Controlcenter Akku
Morgen bei uns?

Freitag, 7. April 2006

Pwned!

F18 vs F22 with gunDer moderne Luftkampf ist ziemlich unpersönlich und findet meistens über Distanzen hinweg statt, über die man seinen Gegner gerade mal als Punkt am Horizont sieht - wenn überhaupt. Entsprechend unpersönlich ist das Ganze auch. Ganz anders sieht das aus bei einem Abschuß mit dem Bord MG. Soetwas gilt unter Fliegern als "persönliche Angelegenheit" und wird sehr ernst genommen. Gerade deshalb dürfte dieses HUD-Foto hier Piloten ein wissendes Grinsen ins Gesicht zaubern: Eine F-22 Raptor in Gun-Lock und Reichweite einer F/A-18 Hornet in überlegener Position. Pure Ownage!

Eigentlich dürfte soetwas gar nicht passieren können, denn die F-22 gilt als die Wunderwaffe schlechthin... Oder wissen die Piloten, die mit den Dingern zu tun haben etwas, das der Rest der Welt noch nicht weiß?

Trotzdem: High Five dem Piloten der Hornet!

Freitag, 31. März 2006

Bitte?

U212Deutschland wird - wie vertraglich vereinbart - U-Boote an Israel liefern. Das wurde in der Debatte im Bundestag zum Entwurf des Haushalts 2006 offiziell bestätigt. Bei diesen Booten wird es sich um die sogenannte "Dolphin"-Klasse handeln (besser bekannt als Typ U212 bzw U214 Boote), die zur Zeit als die modernsten ihrer Art gelten (jaha, U-Boote bauen können wir!) Das ist für sich genommen nur zur Hälfte interessant, auch wenn noch immer die (völkerrechtliche) Frage offen bleibt, ob Deutschland tatsächlich in Krisenregionen Waffensysteme liefern darf, die zum Einsatz nuklearer Waffensysteme geeignet sind.

Viel interessanter ist allerdings die Frage, warum um alles in der Welt die Bundesregierung nicht nur liefern, sondern dafür auch noch bezahlen will: Jürgen Koppelin, parlamentarischer Geschäftsführer der FDP, forderte in der Aussprache zum Wehretat, dass diese Mittel nicht dem Verteidigungshaushalt angelastet werden dürfen. Die Saarbrücker Zeitung berichtet dazu, dass für dieses Projekt 333 Millionen Euro eingeplant sind, was ein Drittel der Gesamtsumme des als "geheim" eingestuften Projekts ausmacht, wie Johannes Kahrs (SPD) betonte. Er machte deutlich, dass eine Lieferung von U-Booten politisch gewollt sei. Für die Summe soll das Finanzministerium aufkommen.

Sehe ich das richtig? Deutschland beliefert Israel mit Rüstungsgütern und bezahlt das dann auch noch? Was geht denn hier ab? Haben wir plötzlich zu viel Geld oder wie? Oder bekommen wir was vom neuen Staatsgebiet Israels ab, sobald die Grenzen neu gesteckt werden?

Sonntag, 26. März 2006

Paranoia?

AN-124-100Hatte ich doch gestern noch die Frage gestellt, ob hier eventuell aufgerüstet wird, da fallen mir doch glatt ein paar "News" in die Finger... "Things that make you go 'Hmmm...'" wie man so schön sagt.

Als erstes. Die US-Armee bastelt eifrig an "Remote Controlled Systems" herum. Das ist ja nichts Neues, denn die Predator MAE UAV haben wir ja schon im Irak gesehen, an den kleinen Hubschrauber zur Überwachung mit der Automatikschrotflinte erinnern wir uns ja auch noch und das XUV ist auch nicht wirklich "brandneu". Dazu kommen dann diese ferngesteuerten Maschinenkanonen (was im Prinzip ein "proof of concept" darstellt, d.h. wenn das damit geht, geht das mit allen anderen auch.) Auf "kleiner" Ebene ist das mit der automatisierten Kriegsführung also quasi bereits "Realität". Sozusagen "Old News".

Queen Elizabeth CarrierZiemlich aktuell hingegen ist, dass sich Frankreich und England "die Tage" tatsächlich darauf geeinigt haben, gemeinsam (mindestens?) drei neue Flugzeugträger zu bauen (2 UK, 1 F). Mit jeweils 58.000 Tonnen für beide Armeen die bislang größten Schiffe, wenn auch nicht die größten Träger überhaupt (die Nimitz-Klasse hat rund 100.000 Tonnen). Diese Träger kommen allerdings mit rund 800 Mann Besatzung aus, und das ist etwas Besonderes, denn momentan braucht man für einen Träger dieser Größe rund 2.000 Mann Besatzung, die Nimitz wird mit rund 4.500 Mann Besatzung betrieben.

Wie geht das? Durch Automatisierung. Die Träger der Queen Elizabeth Klasse werden intern "Robocarrier" genannt. Diese Schiffe werden 35 bis 50 Flugzeuge und Helikopter tragen und können wahrscheinlich jeweils mindestens 110 Flugoperationen (sorties) je 24 Stunden gewährleisten - mit heutigen Flugzeugen. Ausgerüstet mit Lockheed Martin F-35B Joint Strike Fighter, EH-101 Merlin Helikoptern und Maritimen Überwachungs- und Kontrollflugzeugen (MASC). Innerhalb von 15 Minuten können 24 Flieger gestartet werden, die "recover" Rate liegt bei 24 Fliegern in 24 Minuten.

Es ist davon auszugehen, dass diese Träger bei nächster Gelegenheit mit voll automatisierten Flugzeugen ausgestattet werden, wodurch diese Quoten wahrscheinlich nocheinmal erhöht werden könn.

Und was hat das mit uns zu tun? Nun... Deutschland darf wegen seiner Geschichte und der "damals" unterzeichneten Verträgen eine ganze Menge Dinge nicht. Zum Beispiel keine eigenen Großkampfschiffe haben und so. Deutschland und Frankreich arbeiten aber extrem eng zusammen was die Entwicklung neuer Techniken angeht, die durchaus direkten militärischen Bezug haben. Lediglich exemplarisch sei hier auf die INP-ENSEEIHT (Robotik) und das ISL verwiesen. Ein Ergebnis der gemeinsamen Entwicklung sind zum Beispiel die CL289 und Brevel Drohnen. Gerade letztere sind interessant, da sie im Prinzip ferngelenkte Flugzeuge sind, die unter Zusammenarbeit von Deutschland, Frankreich und England entstanden sind und bereits an die Truppen ausgeliefert werden. Besonders unter Berücksichtigung des Projektes "Tares" durch Rheinmetal Defence lassen die Frage nach dem Stand bei "UAV" in Europa in einem ganz anderen Licht erscheinen.

AN-124-100Wenn man sich jetzt noch an das gestern erwähnte "Eurokorps" erinnert, das eben Gelesene im Hinterkopf behält und sich jetzt auf der Zunge zergehen lässt, dass die Bundeswehr jetzt stolzer Besitzer von sechs Antonow An-124-100 Transportflugzeugen ist, dann ist "Aufrüstung" wohl nicht wirklich eine Frage des "Ob". Warum das mit den Antonow so interessant ist?

Leopard 2 A5Die An-124-100 ist das mit Abstand größte Transportflugzeug der Welt. Soetwas hatte die Bundeswehr bislang nicht. Deshalb war man für große Transporte - z. B. den Leopard 2 - auf die USA mit ihren Galaxy Transportflugzeugen angewiesen. Da sind wir jetzt flexibel. Wie bedeutend dies geopolitisch ist, zeigt schon die Tatsache, dass Militärvertreter aus 14 NATO-Staaten und zusätzlich welche aus Finnland und Schweden bei der Übergabe(!) dabei waren. Die Nato hat insgesamt gerade mal 26 Mitglieder.

Zwei der Maschinen stehen ab sofort rund um die Uhr in Halle/Leipzig bereit. Innerhalb von 72 Stunden können die "Bündnispartner" alle sechs Maschinen anfordern. Bei 150 Tonnen Kapazität je Flieger und einer Reichweite von (abhängig von der Zuladung) 4.500km bis 16.500km kann man damit schon was reißen.

Was fehlt jetzt noch? Nun, die Bundeswehr ist etwas knapp an Geld und Personal. Und die Ausrüstung ist auch etwas älter. Da muss politisch Bewegung rein, damit "man" an diesen Punkten drehen kann. Und wie macht man das? Ganz einfach: Man sorgt dafür, dass in der Politik der Bedarf erkannt wird. Und wie macht man das? In dem man zeigt, dass die aktuelle Situation nicht befriedigend ist. Und das wiederum erreicht man duch Einsätze. Vorzugsweise unter den Augen aller Politiker, der Medien und - ganz wichtig - der Bevölkerung. Und wo sind diese drei Gruppen in nächster Zeit regelmäßig, vorhersagbar, in Massen und auf einem Haufen zu finden?

Aber ich bin wahrscheinlich nur paranoid und das ist in Wirklichkeit alles ganz anders.

Donnerstag, 9. Februar 2006

Für die Demo zwischendurch

Manche Branchen florieren trotz, oder besser genauer gerade wegen der überall auf der Welt florierenden Krisen und Konflikte. Manche Menschen wollen oder müssen sich ihren Lebensunterhalt damit verdienen, an diesen Krisen teilzunehmen. Diese Leute mit mehr oder minder sinnvoller und / oder wirksamer Ausrüstung auszustatten hat sich zum Beispiel MTek auf die Fahnen geschrieben. Deren neueste Erfindung ist das sogenannte 01st Gen FAST (Facial Armor System).

Ich kann mir nicht helfen, aber das ganze sieht weder wirklich komfortabel aus, noch macht das den Eindruck, als wenn es wirklich erprobt worden wäre. Andererseits hat das Ding natürlich seine Vorteile: Man kann den Chef angrinsen und diverse Grimassen schneiden, ohne dass der davon was sieht... Mal abwarten, ob wir bald mehr von dieser Stormtrooper Rüstung zu sehen bekommen.