Donnerstag, 27. Juli 2006

Schatten der Vergangenheit

Graf Zeppelin StapellaufAm 08.12.1938 lief die "Graf Zeppelin" vom Stapel, der einzige deutsche Flugzeugträger, der jemals fertig gebaut wurde. Die Arbeiten begannen am 28.12.1936 in der Werft "Deutsche Werke AG" in Kiel (heute: Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbH, HDW). Das Projekt kostete rund 93 Millionen Reichsmark. Das Schiff hatte eine Verdrängung von ca. 23.200 BRT, war 262,5 Meter lang (Flugdeck 244,5 m), 27 Meter breit und hatte einen Tiefgang von ca. 7 Metern. Aus eigener Kraft erreichte die Graf Zeppelin 35 Knoten und hatte eine Einsatzreichweite von ca. 8.000 Seemeilen (bei 19 Knoten). Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Graf Zeppelin am 18.06.1947 in der Ostsee versenkt, ohne je in den Einsatz gekommen zu sein. Lange Zeit war es ein Rätsel, wo genau das Schiff liegt.

Die polnische Ölgesellschaft Petrobaltic teilte am 25.07.2006 mit, dass sie rund 55 Kilometer vor dem Ostseehafen Wladyslawowo in der Danziger Bucht in der Nähe der Ölförderplattform B3 in einer Tiefe von rund 80 Metern ein ca. 250 Meter langes Wrack gefunden hätte. Von der polnischen Marine wurde am 27. Juli bestätigt, dass es sich um das Wrack der Graf Zeppelin handelt. Von deutscher Seite wurde dies bislang noch nicht bestätigt. Entsprechend dem internationalen Seerecht sollte das Wrack jetzt in den Besitz der Bundesrepublik Deutschland übergehen. Das Bundesverteidigungsministerium prüft aktuell noch die Zuständigkeiten.

Ok, er kann zwar nicht mehr schwimmen, aber so wie es aussieht haben wie wieder einen Flugzeugträger. Wie passt das denn in die internationalen Verträge, die uns sowas eigentlich untersagen? Wenn Deutschland quasi "legal" einen Flugzeugträger besäße, egal ob das nun ein Wrack ist oder nicht, schafft das einen interessanten Präzedenzfall. Werden die Verträge, die das regulieren, jetzt quasi "revidiert" und Deutschland bekommt auch einen, nur eben in Neu? Passen würde das ja, denn Frankreich und England und drei Flugzeugträger klingt irgendwie eigenartig und angesichts der Haushaltslage und der Rüstungsbudgets der beiden Staaten auch nicht 100% überzeugend. Und unsere Luftwaffe würden andere Bündnispartner auch gerne im Ausland sehen.

Etwas konstruiert, zugegeben, aber je länger man es im größeren Zusammenhang betrachtet...

Oder geht meine Paranoia wieder mit mir durch?

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