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Donnerstag, 4. Februar 2010

Ungewöhnliche Ausflugsziele

(Ja, ich weiß... Youtube-Videos... Trotzdem. Dieses muss einfach sein.)

Es heißt: "Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben". Je nach Reiseziel kann das aufregend oder langweilig sein, je nach dem. Wenn man eine Kamera dabei hat, dann kann man der Nachwelt sogar zeigen, was man selber so gesehen und erlebt hat.

Eine Gruppe Friedensaktivisten der belgischen Organisation "Bombspotting" dachte sich das wohl auch und klettert am 31. Januar 2010 unbemerkt über die Zäune des Luftwaffenstützpunktes "Kleine Brogel" (Belgien) und hielt sich nach eigenen Angaben über eine Stunde dort unbehelligt und offensichtlich auch unbemerkt auf, lief offen über das Rollfeld, machte überhaupt kein Geheimnis aus seiner Anwesenheit, trieb sich an den Bunkeranlagen herum und hatte, kurz gesagt, eine recht ausführliche und angenehme Besichtigungstour. Bemerkt wurden sie dabei wie gesagt offensichtlich nicht, zumindest so lange nicht, bis sie von sich aus eine Wache aufsuchten und ansprachen (ich vermute, die hatten einfach keinen Bock wieder durch den Modder zu latschen und über die Zäune zu klettern... :-)

Was daran so bemerkenswert ist? Kleine Brogel ist Stützpunkt des 10th Tactical Wing der US Airforce und dort sollen angeblich 20 nukleare Waffen lagern. Nette Vorstellung, nicht wahr? Die Gruppe rühmt sich übrigens, dass dies nicht der erste erfolgreiche unangekündigte Besuch auf diesem Militärstützpunkt war (das Video des anderen Besuchs ist in Deutschland wegen der Verwendeten Musik aus Deutschland nicht aufrufbar). Den ersten Besuch statte man dem Stützpunkt am 7. November 2009 ab.

Das Video der Reisegruppe Gänseblümchen von ihrem Ausflug Ende Januar:



Ich sag mal: "Ohne Worte".

Donnerstag, 14. Februar 2008

Kritiklos per Dekret

Olympische Spiele 2008 Beijing RSF.ORGWas haben das Land der Fritten und des aromatisierten Bieres, die Insel der Schafe und seiner Liebhaber und das Inselkönigreich auf der anderen Seite des Kanals gemeinsam? Sie alle drei verbieten ihren an der diesjährigen Olympiade in China teilnehmenden Sportlern jeglichen Kommentar zur Situation der Menschenrechte, zur illegalen Besetzung Tibets oder sonst irgendeiner herausragenden Errungenschaft der chinesischen Führung.

Egal welcher Sportler, wer nach China zur Olympiade reisen will, muss einen Vertrag unterschreiben, in dem er (oder sie) sich dazu verpflichtet, zu jeglichem politischen Thema die Klappe zu halten oder sofort von den Spielen ausgeschlossen zu werden. Der Vorsitzende der British Olympic Association (BOA) erklärte das Verbot der freien Meinungsäußerung wie folgt:
"Ich glaube nicht, dass dies im Interesse des Teams ist." "Als Team sind wir Botschafter unseres Landes und müssen uns an einen angemessenen Verhaltenscodex halten."
Das mag sein, aber war es nicht "erst" 1938, dass die Nationalmannschaft des Königreichs aus demselben Grund dazu verdonnert wurde, in Berlin vor aller Welt den Hitlergruß zu zeigen? Und wie war das mit Neuseelands Labour Partei? Und Belgien?

Nein? Da war nichts? Na dann sind die Vorwürfe gegen China ja auch alle haltlos...

(Quelle: Daily Mail)

Samstag, 21. April 2007

Wider dem Sprachchaos

Schule Kopftuch WoerterbuchGerne und nicht ganz zu Unrecht wird auf den hierzulande oft verzweifelt anmutenden Versuchen herumgeritten, die wir anstrengen, um Immigranten in unsere Gesellschaft zu integrieren. Nicht selten wird uns dabei vorgehalten, wie toll und fortschrittlich andere Länder in dieser Hinsicht doch seien und wie viel wir noch zu lernen hätten. Ganz besonders oft wird von manchen Fraktionen der Umgang mit der Sprache angeprangert. Bis hin zum "Sprachfaschismus" gehen die Vorwürfe und Forderungen, wie die Deutsche Nationalhymne auf türkisch oder Unterricht an Deutschen Schulen in der Heimatsprache der Zuwanderer abzuhalten, dürften noch vielen gut in Erinnerung sein.

Es gibt allerdings auch Länder, die gehen einen völlig anderen Weg, der in eine ganz anderer Richtung weist und dem kuscheligen Multi-Kulti harte, unnachgiebige Schranken setzt. Belgien zum Beispiel. Dort wurde bekannt, dass der Hersteller von Autoteilen, HP Pelzer, in seiner Firma ganz klare Regeln aufgestellt hat: Wer nicht holländisch spricht, der fliegt raus.
"Wir haben hier Leute aus Italien, Indien, Polen und Algerien. Wir wollen verhindern, dass sich Cliquen bilden."

Geert Vermote, human resources manager, HP Pelzer
Bislang wurde von den 125 Mitarbeitern zwei schriftlich verwarnt. Die dritte schriftliche Abmahnung bedeutet die Entlassung. Die Firma verteidigt die Regelung, die besonders von den türkischen Mitarbeitern als speziell gegen sie gerichtet verstanden wird, als nichts Besonderes:
"Das ist nichts Anderes als andere Regeln, die wir haben, wie zum Beispiel das Rauchverbot."

Geert Vermote, human resources manager, HP Pelzer
Belgien ist mit seinen drei Amtssprachen (Holländisch, Französisch und Deutsch) und einigen sehr komplizierten historischen Konflikten in Sachen Sprache ein nicht gerade einfaches Pflaster für jeden Versuch, sich sprachlicher Vorschriften anzunehmen. Schon deshalb bin ich gespannt, ob sich dieses Modell der erzwungenen Integration durchsetzen wird.