Donnerstag, 8. Juni 2006

Die "richtige" Staatsform

FragezeichenEs ist immer wieder verblüffend, was die nachwachsenden Generationen für Ideen und Vorschläge haben. Besonders die Generation Anfang 20, die sich ihren Platz in der Gesellschaft erobern und Zugriff auf das haben will, "was ihr zusteht", kommt gerne mal mit revolutionären Ideen. Nicht immer sind diese Ideen gut und nicht immer sind diese Ideen schlecht. Manchmal lassen die Ideen aber auch Rückschlüsse auf tiefer liegende Probleme zu.

Sicher, die Bundesrepublik Deutschland ist nicht unbedingt in der Verfassung, dass jeder zufrieden ist und es jedem gut geht. Recht machen kann man es sowieso nicht jedem, aber wir sind aber weit davon entfernt in einer Situation zu leben, die mit manch anderem Staat vergleichbar wäre. Unsere Eliten aus Wirtschaft und Politik machen an dieser Stelle viele Fehler. Trotz aller Schwächen: Das System als solches verdient die Bezeichnung Demokratie, auch wenn nicht jeder Bürger Interesse daran hat, sich aktiv an dieser Demokratie zu beteiligen.

Bundestag von innenGestern wurde ich nun von der im Berufsleben stehenden, nachwachsenden Generation Anfang 20 belehrt, dass wir hier in Deutschland doch nun wirklich keine Demokratie haben und überhaupt sei die Demokratie gleich welcher Ausprägung ja nun wirklich das am wenigsten geeignete System einen Staat zu führen. Immerhin war ich mir sicher, die Theorie meines Gegenübers nicht in Gänze erfasst zu haben. Darum fragte ich nach, ob er denn die indirekte Demokratie meine. Nein, er meinte die Demokratie insgesamt.

Seine Begründung: "Da reden doch viel zu viele in die Entscheidungen rein." Deshalb kann das alles so nichts werden. Viel besser wäre es, wenn das - mit seinen Worten - "Gewurschtel" abgeschafft würde. Ich kann gut verstehen, dass der politische Prozeß vielen als zu träge und zu undurchsichtig und zu sehr der Prämisse "reden statt handeln" zu folgen scheint. Ich kann auch noch gerade nachvollziehen, dass manch einer nicht sofort nach der Schule versteht, warum wir in Deutschland tatsächlich eine Demokratie haben und warum man auch und gerade als Einzelner sehr wohl Einfluß auf das Gesamtsystem nehmen kann.

Josef StalinÜberhaupt nicht verstehen konnte ich aber seinen Vorschlag der ultimativen Problemlösung. Der besteht nämlich in der Einführung einer Diktatur eines allwissenden, unangreifbaren Einzelnen, der sich in seinen Entscheidungen nicht korrumpieren lässt und der nur nach den absoluten Maßstäben von richtig und falsch entscheidet und handelt...

Ich wusste schon vorher, dass an den Schulen in Deutschland einiges falsch gemacht wird. Dass politische Bildung aber so dermaßen versagt, erscheint mir in Anbetracht des kontinuierlichen Erstarkens der rechten Szene immer mehr als symptomatisch.

26 Kommentare:

  1. ich bin nicht anfang 20 sondern schon 26. und es gibt sehr viele, die meiner ansicht sind. sogar mein berufsschullehrer hat die theorie einer perfekten diktatur mit in seinen lehrplan aufgenommen, da er die theorie sehr interessant fand....

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  2. noch etwas, da es im text so durchkommt: ich bin nicht rechts, auch nicht rechts angehaucht. habe genug farbige freunde, die meisten aus togo etc.... nur um klarzustellen dass meine meinung nichts mit rechtem gedankengut zu tun hat!!!!!

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  3. Dummerweise ist die Theorie so einer "perfekten Diktatur" nicht grade neu. Man nannte sie auch schon anders ("Monarchie") und hat über den einen oder anderen Krieg, die eine oder andere Revolution und das eine oder andere Niedermetzeln und verhungern lassen von weiten Bevölkerungsteilen mühsam gelernt, daß es keinen Perfekten Alleinherrscher gibt. Denn in erster Linie ist jeder Mensch nunmal Mensch, und Menschen sind fehlbar. Das ist ... nunja... menschlich.

    Es ist Dir unbenommen, das System der Demokratie für Ineffizient zu halten. Unbenommen, darüber zu lästern. Unbenommen, Verbesserungen an diesem oder ein anderes System vorzuschlagen.

    Und da ist auch der Unterschied: Du kannst all das, und läufst nicht Gefahr, wegen Missachtung des zentralen Führungshammels an die Wand gestellt zu werden, nur weil Du anmerkst, daß Du doch lieber Schwarzhemden als Braunhemden hättest.

    "You can't go around building a better world for people. Only people
    can build a better world for people. Otherwise it's just a cage."
    (Terry Pratchett in Witches Abroad)

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  4. Einer derjenigen, der mit der "überarbeiteten Fassung" der Theorie einer "perfekten" bzw. "stark idealisierten" Diktatur nach dem Modell der römischen Dictatoren als Bestandteil der "modernen Staatstheorie" auf den Plan trat, war Machiavelli. Der stellte jedoch klar, was bereits im altrömischen Reich so vorgesehen war: Die Dictatoren (Römische Republik, 500 v Chr - 27 v Chr) sollten ausschließlich in Notfällen und ausschließlich für die Dauer der Krise die Regierung übernehmen. Gerade Machiavelli stellte klar, dass nur im Zusammenhang mit solchen, den Staat als ganzes in seinem Bestand bedrohenden, Situationen eine Diktatur einer Demokratie zeitweise überlegen sein kann.

    Die Frage nach "richtig" oder "falsch" ist die Frage nach der Wahrheit (Aletheia, Veritas) und das beschäftigt schon lange nicht nur Philosophen, sondern auch jeden Einzelnen. Inzwischen ist die allgemeine Erkenntnis jedoch soweit gereift, dass es ein "Richtig" und "Falsch" mit absoluter Gültigkeit vielleicht in exakten Wissenschaften mit statischen Gesetzmäßigkeiten (wie z. B. der Mathematik) geben kann, aber eher nicht in Bezug auf den Menschen, sei es nun ein einzelner oder die Gemeinschaft aller Menschen. Siehe dazu auch unter "Wahrheit" in aktuellen Lexika, insbesondere aber
    hier: http://www.phillex.de/wahrheit.htm
    und hier: http://members.chello.at/norbert.plankenauer/philosophie-lexikon-wahrheit.htm

    Zu unterstellen, dass es Menschen gibt, die diese Allwissenheit per se in sich tragen, ist dogmatisch und sehr nahe an den fundamentalen Überzeugungen eben genau jener, von denen Du Dich zu distanzieren suchst. Schon zu anderen Zeiten wurde postuliert, dass es bestimmte Menschen gäbe, die anderen überlegen wären und aus dieser Überlegenheit durch Abstammung wurde dann unter anderem ein allumfassender Herrschaftsanspruch konstruiert, nicht nur im 3. Reich, sondern auch anderswo auf dieser Welt. Der Deckmantel einer Hypothese macht das nicht besser.

    Für sich zu beanspruchen einige Freunde oder Bekannte aus Togo zu haben und das dann auch noch im Zusammenhang einer Diskussion um die Überlegenheit eines autokratischen Systems über die Demokratie zu stellen beweist jedoch einmal mehr, dass eklatante Wissenslücken bestehen. Was hat denn Deine togolesichen Bekannten und Freunde aus ihrer Heimat vertrieben? Was hindert sie daran in ihre Heimat zurückzukehren?

    Auch wenn Du den Artikel als persönlichen Angriff verstehst: Er ist gerade das nicht. Was ich in erster Linie kritisiere ist deshalb nicht Deine Haltung oder Meinung, sondern die Ursache dafür. Diese Ursache ist - Du bestätigst es selber - im Kern Deine schulische (Aus-)Bildung. Die ist aber offensichtlich in weiten Teilen zumindest unvollständig in Bezug auf politische Systeme, deren zugrunde liegende Theorien, Zusammenhänge sowie geschichtliche Entwicklungen.

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  5. diese leute aus togo überlegen sogar wieder nach togo zu gehen....

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  6. Dürfte ich Dir (dringend!) raten, damit aufzuhören, diese "Freunde" dann als Aushängeschild Deiner (Nicht-) Gesinnung zu missbrauchen, und anzufangen, mit diesen "Freunden" zu reden?

    Dann erfährst Du vielleicht, daß die Flüchtlinge aus Togo vor einer Präsidialrepublik auf der Flucht sind, in der der Präsident durch Wahlmanipulation die Funktion eines Diktators übernommen hat (und das Militär zeitweise versuchte, das sogar direkt umzusetzen).

    Ein klein wenig sollte mensch schon über die alten deutschen Kolonien wissen.

    "Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger"
    (Dr. h.c. Heinrich Lübke)

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  7. "diese leute aus togo überlegen sogar wieder nach togo zu gehen"

    Sehr viel gefährlicher als in Deutschland kann es da jetzt nicht mehr sein, wenn hier schon an Schulen solche Überzeugungen herangezüchtet werden. Potsdam, Erfurt, Hoyerswerda, Cottbus und so weiter lassen grüßen.

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  8. das mit der nichtgesinnung hab ich mal ganz stark überlesen. ich lass mir nicht sagen was ich zu tun oder zu lassen habe! und ich habe genug mit den togoer drüber geredet, da der stiefvater meiner exfreundin daher kommt! insofern brauche ich mir auch ein nichtwissen nicht unstellen zu lassen. ihr meint die demokratie ist so toll, ich meine es nicht! meinungsfreiheit auch genannt. und kommt jetzt nicht mit "aber so eine meinungsfreiheit haste in einer diktatur aber nicht", denn das kommt immer drauf an, wie man eine diktatur auslegt. leider wird sie immmer negativ bewertet.....

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  9. Diktatur

    [die; lateinisch]

    Zusammenfassung der politischen Gewalt in der Hand einer Person oder Gruppe unter Ausschaltung der verfassungsrechtlichen oder gewohnheitsrechtlichen Schranken (Gegensatz: Demokratie). Eine Diktatur wird häufig durch scheindemokratische Elemente, z. B. machtloses Parlament oder „stillgelegte“ Verfassung, oder manipulative Volksentscheide verschleiert. Den Übergang zur Diktatur bildet vielfach der autoritäre Staat.
    (Quelle: Wahrig)


    Herrschaft eines einzelnen (Diktator) mit Hilfe einer Gruppe (zum Beispiel Hitler als Diktator im Naziregime mit Hilfe der sogenannten "SS") ( Oligarchie) unter Ausschaltung des Mitspracherechts des Volkes. "Tyrannei" ist dagegen die Gewaltherrschaft nur eines einzelnen ohne die Hilfe einer bestimmten Gruppe.
    (Quelle: socioweb.de)

    Unter einer Diktatur (v. lat. dictatura) versteht man die Zwangsherrschaft durch einen einzelnen Diktator, eine politische Partei, eine Minderheit oder Gruppe von Menschen über ein Volk. Eine besondere Form ist die Despotie.

    In Diktaturen besteht die Gefahr der regelmäßigen Verletzung der Menschenrechte zum Zwecke der Machterhaltung. Das reicht von Einschränkungen der freien Meinungsäußerung bis hin zur gewaltsamen Verfolgung politischer Gegner oder ganzer Bevölkerungsgruppen. Eine Gewaltenteilung gibt es hier nicht, so dass eine Kontrolle des Diktators, sei es eine einzelne Person oder eine Gruppe, kaum stattfindet. Im Gegensatz zur Demokratie gibt es in Diktaturen keine freien Wahlen.
    (Quelle: Wikipedia)

    Was genau meinst Du jetzt mit "Auslegung"?

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  10. genau das, was immer geschrieben wird. so wie du es gerade aufgezeigt hast. eine diktatur muß nicht immer gleich verfassungsrechtl. schranken aufheben etc. bzw. dass verfolgungen stattfinden. das sind alles aufzählungen, die in der vergangenheit und leider jetzt auch noch gemacht worden. eine diktatur kann aber auch positiv ausgelegt werden, in der solche sachen nicht passieren. bloß muß dann wirklich jemand an der "macht" sein, der es nicht für sich ausnutzt. und so einen zu finden ist schier unmöglich. trotzdem möchte ich dazu sagen, dass eine diktatur nicht immer negativ auszulegen ist!

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  11. ich schliesse mit dem satz: "Demokratie ist eine furchbar schlechte Regierungsform, aber ich kenne keine bessere!" W. Churchill

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  12. "ich schliesse mit dem satz: "Demokratie ist eine furchbar schlechte Regierungsform, aber ich kenne keine bessere!" W. Churchill"

    GERADE Churchill kannte die Diktatur, den Despotismus und die Tyrannei aus erster Hand: Er kannte Stalin, Mussolini, Franco und Hitler. Du zitierst den Falschen für deine Argumentation. Churchill trat ausdrücklich gegen die Diktatur ein. "Der Krieg gegen eine monströse Tyrannei, wie sie nie übertroffen worden ist im finsteren Katalog der Verbrechen der Menschheit, darf nur durch einen Sieg um jeden Preis beendet werden" W.L.S.Churchill
    Du vertrittst eine antidemokratische Überzeugung und bist den Faschos näher als du es Churchill jemals sein kannst. Das Traurige daran ist, dass Dir das nicht einmal nach dieser Debatte auffällt. Die Beharrlichkeit mit der du Schreckensherrschafft und Gewalt gegen das Volk verharmlost und als der Demokratie und den dieser logisch folgenden Staatsformen überlegen darstellst, macht mir Angst. Deine Alibiausländer und das empörte "das will ich überhört haben" machen nur noch deutlicher, wie weit rechts du tatsächlich zu suchen bist. Bleib nur bei deiner verharmlosenden Auslegungssache so lange du willst, an deiner hier nachzulesenden politischen Einstellung ändert diese Wortspielerei gar nichts. Auch durch das Verwirrspiel deiner wirren Scheinargumentation hindurch ist deine echte Gesinnung deutlich zu sehen. Du klingst sehr nach NPD in deren pseudodemokratischen Parteimanifest. Das willst du entweder nicht merken oder du bist zu feige offen zu deiner politischen Gesinnung zu stehen.
    Beides macht Dich nicht sympathisch, sondern gefährlich.

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  13. Das ist jetzt vielleicht doch etwas krass... Ich sehe das jedenfalls nicht ganz so Extrem, wie mein namenloser Vorredener, aber in dem Punkt mit Churchill muss ich ihm (oder ihr?) Recht geben: Churchill trat ausdrücklich für die Demokratie nach dem Vorbild der West-Alliierten ein und zwar um so energischer, nachdem er Stalin "erkannt" hatte.

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  14. Henning, Du idealisierst hier in einer - Entschuldige - gefährlich naiven Art ein totalitäres Gesellschaftssystem. Ich folge dem anonymen Vorredner nicht in der ganzen Argumentation bzw. nicht in allen Schlussfolgerungen, denn ich unterstelle Dir keine Gesinnung (hab ich vorher nicht, mach ich jetzt nicht, in keine extreme und auch sonst keine Richtung).

    Aber allein Deine Argumentation 'bloß muß dann wirklich jemand an der "macht" sein, der es nicht für sich ausnutzt.' zeigt doch schon, daß Du das ganze System nicht zuende gedacht hast.

    Setzen wir vorraus, Du findest einen integren Menschen, der als Staatsführer qualifiziert, egal, ob Du ihn Diktator, Präsident, El Cheffè, Sonnenkönig oder Gott nennst. Aber wenn El Duce nicht auch bei Dir zu Hause sitzt und Dir sagt, was Du darfst und was nicht, braucht der Leute, die das für ihn machen. Die müssen dann aber den selben Grad der Integrität besitzen, oder es "schleicht" sich Korruption und Machtstreben ein.

    Und nach der Amtszeit des GröFaZ muss dann ein Nachfolger her, der die selben Bedingungen erfüllt. Und sein Stab natürlich auch.

    Als idealisiertes Modell kannst Du Deine "perfekte Diktatur" gerne durchspielen, wenn Du mit dem Verlust der individuellen Verantwortung und vor allem Freiheit klarkommst. Aber das als denkbare oder gar wünschenswerte Form eines Gesellschaftsmodells darzustellen, ist gefährlich, denn dann könnten Dich Leute fatalerweise ernst nehmen und dem nächsten Führer hinterherrennen, egal, welche Farbe seine Flagge hat.

    "Don't put your trust in revolutions. They always come around again. That's why they're called revolutions. People die, and nothing changes."
    (Terry Pratchett in Night Watch)

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  15. zu dem/der anonymen: ich glaube adger weiß sehr genau welche gesinnung ich habe und die geht definitv nicht nach rechts!!! erst jemand kennenlernen bevor man ihn kritisiert ok?

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  16. Es ist einfach, etwas zu idealisieren und in eine schöne fluffige Utopie zu verpacken. Es ist einfach, sich eine wunderschöne Traumwelt zu konstruieren, in der alles "ideal" läuft. Alas: Traumwelt und wirkliche Welt unterscheiden sich durch mehr als nur den Pizzabringdienst.

    So ist das auch mit Herrschaftsformen. Der Begriff "Diktatur" ist nicht einfach "nur eine Theorie". Diktaturen sind Bestandteil der wirklichen Welt. Eine Diktatur ist keine Demokratie und eine Diktatur ist keine Utopie. Weltweit gibt es Diktaturen verschiedenster Art. Diktaturen sind nicht auf das Wohlergehen des Volkes und damit des Staates ausgerichtet (Staat = Staatsvolks + Staatsgebiet + Staatsgewalt), sondern auf den Machterhalt der herrschenden Person oder Gruppe. In diesem entscheidenden Punkt unterscheiden sich Demokratie und Diktatur - mit allen Konsequenzen. Und das sind eine ganze Menge.

    Das Problem, dass Du nicht siehst oder nicht sehen kannst, ist nicht die Unkenntnis der Begriffe und ihrer Definitionen. Indem Du dem Ideal einer Diktatur / Tyrannei / Despotie Überlegenheit gegenüber einer Demokratie einräumst - und sei es unter stilisierten und utopischen Bedingungen - sprichst Du genau das aus, was die Neonazis fordern, nämlich die Abschaffung der Demokratie. Der Unterschied zwischen Dir und einem "Neonazi" ist, dass Du nicht weißt, dass Du "rechtes Gedankengut" propagierst und dass Du eigentlich nicht willst, dass "die Rechten" an die Macht kommen. Du räumst die Möglichkeit ein, dass deren Regierungsmodell unserem überlegen ist, ohne zu wissen, dass das deren Ideal ist.

    Der Artikel wendet sich deshalb insbesondere gegen den oder die, die Dir dieses "Wissen" eingeredet haben - das schrieb ich schon weiter oben. Du selbst hast hier keinen Fürsprecher gefunden, aber jede Menge harsche Kritik eingesteckt. Das sollte Dich nachdenklich machen, denn außer mir kennt Dich hier keiner. Das sind alles Fremde hier, die Dich und Deine Theorie / Idee / Utopie angegriffen haben. Aber genau das ist das Wesen der politischen Diskussion: Man diskutiert um die Sache, nicht um Personen - wir haben aber auch gesehen, wie schwer das zum Teil ist, siehe nur den anonymen Beitrag.

    Wir können Dir nur zeigen, dass Deine Idee gefährlich und falsch ist. Aber es ist Deine Aufgabe, aus diesen Hinweisen etwas zu machen. Du bist intelligent genug, um zu sehen und zu verstehen, was Dir hier gesagt wird. Politik ist nicht nur "blah-blah" im Bundestag, sondern Politik ist das, was unser aller Leben bestimmt, nicht nur hier, sondern überall. Wenn irgendwo im Irak, im Kongo, im Sudan, in Weißrussland, in China oder sonst wo auf der Welt Menschen hingerichtet werden, Bürgerkriege toben oder Soldaten auf Zivilisten schießen, dann ist das genauso eine unmittelbare Folge der Politik, wie die Erhöhung von Steuern, das Verbot von rechtsradikalen Vereinigungen oder die Schulpflicht. Zu behaupten "Politik betrifft mich nicht" ist deshalb falsch.

    Ich bin mir (leider) ziemlich sicher, dass es niemandem von uns gelungen ist, zu Dir durchzudringen und Dir zu zeigen, warum Deine "Utopie" gefährlich ist und falsch. Ich bin mir auch sicher, dass Du nach wie vor wirklich daran glaubst, dass wir alle Dich "nur" völlig falsch verstanden haben und in Wirklichkeit... Alle, die hier schrieben, haben aber eine sehr genaue Vorstellung davon, was das ist, was da verherrlicht und idealisiert wird - nur Du scheinbar nicht - und das ist eine katastrophale Fehlleistung derjenigen Lehrkräfte, die Dir zu Deiner politischen Bildung verholfen haben. Die sollten sich eigentlich hier der Diskussion stellen, und nicht deren Opfer.

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  17. ich sehe mich bestimmt nicht als opfer irgendwelcher lehrkräfte. meine meinung hat sich im laufe der jahre gebildet nach meinem abi und das hat immernoch nichts mit rechtem gedankengut zu tun. und ich verstehe immernoch nicht warum diktatur immer gleich rechts bedeuten muß. wikipedia oder lexika hin oder her. es ist eine eigene auffassung was man aus einer diktatur machen kann und was falsch läuft.

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  18. "ich sehe mich bestimmt nicht als opfer irgendwelcher lehrkräfte. meine meinung hat sich im laufe der jahre gebildet nach meinem abi und das hat immernoch nichts mit rechtem gedankengut zu tun. und ich verstehe immernoch nicht warum diktatur immer gleich rechts bedeuten muß. wikipedia oder lexika hin oder her. es ist eine eigene auffassung was man aus einer diktatur machen kann und was falsch läuft."

    Es ist schwer mit einem Gegenüber zu diskutieren, dass keinerlei normative Autorität in Bezug auf Begriffsdefinitionen anerkennt. Normalerweise ist das ein Kennzeichen mangelnder Bildung. Du hast aber Abitur und deshalb darf von Dir ein gewisser Bildungsstandard erwartet werden.

    Ich wiederhole mich: "Du selbst hast hier keinen Fürsprecher gefunden, aber jede Menge harsche Kritik eingesteckt. Das sollte Dich nachdenklich machen." Macht es aber nicht, im Gegenteil. Du schmollst und erhebst "die eigene Auffassung" zum überlegenen absoluten Maßstab. Du drehst Dich im Kreis ohne es zu merken: Deine Meinung ist richtig, denn die Fakten der anderen stimmen nicht, weil sie Deine Meinung nicht berücksichtigen, deshalb kann nur Deine Meinung richtig sein.

    Davon aber ganz ab: Spätestens zum Abitur hättest Du gelernt haben sollen, was "politisch rechts" meint (Stichworte: "Elite", "elitär") und allerspätestens mit diesem Hinweis solltest Du Dir selber erklären können, warum eine Diktatur per se politisch rechts ist, wie auch alle anderen Autokratien.

    Dir ist klar, was Grundrechte sind, denn Du nimmst sie ausdrücklich für Dich in Anspruch, verweigerst aber anzuerkennen, welchen Sinn diese Grundrechte haben und warum sie existieren und warum sie in Form einer "wehrhaften Demokratie" verankert sind. Es sind genau diejenigen Grundrechte die Du hier und jetzt in Anspruch nimmst, die in einer Diktatur nicht existieren: das Recht auf Freie Meinungsäußerung, das Recht auf Opposition, die Freiheit der Bildung und Forschung und so weiter.

    Trotz der vielen Hinweise und Belege verlangst Du weitergehende Erklärungen dafür, warum Deine Utopie der "perfekten Diktatur" im direkten Widerspruch zur freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland steht. Gleichzeitig lehnst Du alle Belege ab, die nicht zu Deiner Utopie passen. Du verweigerst die kritische Reflektion Deiner These, lieferst aber keinerlei Belege für Deine Behauptung. Du tust nichts, was allen anderen hier zeigt, dass sie Unrecht haben, während Du im Recht bist.

    Gerade dieser unreflektierte "Beweis durch Behauptung" in Deiner Argumentation lässt nur einen Schluss zu: Du verstehst nicht, was Demokratie und Diktatur sind. Genau das ist aber ein Defizit, das nur auf mangelhafte Bildung zurückzuführen ist. Das einem Abiturienten sagen zu müssen, macht mir einige Sorgen.

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  19. Um mal aufzuzeigen, dass auch eine Monarchie gut sein kann braucht man sich nur das Kaiserreich Augustus um 40v.Chr. bis 40 n.Chr. ansehen...
    Und sogar heute gibts noch genug Monarchien, bestes Beispiel voran Japan, aber tut ja nix zur sache...ich bin ja rechts nech?

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  20. Augustus regierte von 27 v. Chr. bis 14 n. Chr. Er begründete das, was landläufig "römisches Kaiserreich" genannt wird und keine reine Monarchie, sondern eine Mischform aus Republik und Einzelperson, das sogenannte Prinzipat war. Diese Staatsform war eine Mischform aus Republik und Monarchie. Die Imperien des Augustus waren zeitlich begrenzt und mussten vom Senat erneuert / verlängert werden. Erst Tiberius 14 n. Chr. bis 37 n. Chr. erhielt vom Senat das erste zeitlich unbegrenzte prokonsularische Imperium. Das Prinzipat kannte ausdrücklich Magistrate, Volkstribunen und Volksversammlungen und auch andere Methoden der Beteiligung der Bürger an der Regierung und am politischen System.

    In Japan gibt es zwar einen Tenno (in etwa "Kaiser"), aber seit 1946 gibt es dort eine Verfassung, die Japan eine Demokratie als geltende Regierungsform verbindlich vorschreibt. Der Tenno ist weder Staatsoberhaupt, noch hat er die souveräne Macht. Die liegt allein beim japanischen Volk. Auch diese Regierungsform qualifiziert nicht als Monarchie oder Diktatur im Sinne der Diskussion.

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  21. Eine Diktatur schliesst grundsätzlich eine Kontrolle oder Mitbestimmung durch das Volk aus. Kann sein, daß der plebes mit der Regierung glücklich ist, kann sein, daß nict. In dem Moment, wo daß Fussvolk mitentscheidet, ob die da oben die Richtigen(tm) sind oder nicht, ist es keine Diktatur mehr.

    Dieser Mangel an Kontrolle ist das, was Leute wie mich gegen jede Form einem oligarchischen Herschaftsprinzips auf die Barrikaden (keinesfalls nur sinnbildlich gemeint) bringt.

    Klar ist es "einfacher", wenn "nur einer" "die Richtung" vorgibt. Aber diese Einfachheit erkaufst Du Dir mit der Einschränkung, daß Du kein einziges bürgerliches Recht mehr hast. El Duce will nur das Beste? Wo fängt das an, wo hört das auf? Entscheidet der, ob ich Rauche? Welche Nationalität meine Geschlechtspartnerin hat? Oder welche Hautfarbe, welches Alter? Ich darf per Definition der Diktatur da nicht reinreden - wieweit ist das Verständnis von GröFaZ über das, was gut ist, meine Vorstellung? Oder Deine? Ändern können wir es in einem Despotismus nicht.

    Klar kann ich Fehler machen, wnn ich für mich allein entscheiden muss. Klar machen viele Leute Fehler, wenn sie selbstständig entscheiden. Aber es sind ihre gottverdammt eigenen Fehler, und sie haben sie frei gewählt (wie auch die CDU oder SPD in der letzten Wahl...) - und die sind ihnen nicht aufdoktriniert worden.

    Der Totalitarismus, den Du propagierst, spricht Leuten aber das Recht auf eigene Fehler genauso wie das Recht auf eigene Meinung ab. Und das ist das, was die Leute hier auf die Palme bringt. Du willst mit "Einfachheit" den freien Willen ersetzen, und damit folgst Du genau der braunen Spur, die diesen Staat seit mehr als 90 Jahren durchzieht. Und das auch, wenn Du Dich nominell davon lossagst.

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  22. wo ist denn bitte der freie wille in der demokratie? wer wollte den euro? eine minderheit des volkes wollte ihn, da wurde auch nicht gefragt, sondern über den willen hinausentschieden. wer wollte den kongoeinsatz? also freier wille herrscht hier nur noch bei der wahl, bei wichtigen entscheidungen zählt der wille des volkes nicht wirklich.

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  23. "wo ist denn bitte der freie wille in der demokratie?"

    Wo bitte ist denn Deine Ahnung von politischen Systemen? Wo bitte ist Deine schlüssige Argumentation? Wo bitte sind Deine Antworten auf die an Dich gerichteten Fragen? Wo sind Deine Erwiderungen auf die an Deine These formulierte Kritik? Du liest weder hier noch an anderem Orte, was Deinem - Entschuldigung - Gefasel entgegnet wird. Du redest wirr und zusammenhangslos und stammelst Dich von einem an den Haaren herbeigezogenen Scheinargument zum nächsten und verbreitest wider besseren Wissens haarsträubende Unterstellungen:

    "das ist doch schon dreist wie er es auslegt und mich damit schon als rechts hinstellt"

    - Henning im Seat Ibiza-Forum, 14.06.2006


    Du betreibst Polemik und Dogmatismus zum Zweck der polarisierenden Selbstdarstellung (na, schonmal gehört?) und das ohne auch nur den Schimmer einer Fach- oder Sachkenntnis zu haben, vom Willen zur Weiterzubildung ganz zu schweigen.

    "freier wille herrscht hier nur noch bei der wahl, bei wichtigen entscheidungen zählt der wille des volkes nicht wirklich."

    Wer ist das Volk? Was ist eine Wahl? Wer trifft welche Entscheidungen? Wer beschließt Gesetze auf welcher Grundlage und welche Kontrollinstanzen gibt es? Was hat das mit freiem Willen zu tun? Scheinbar nur eines: Weil Du Deinen Willen nicht bekommst ist das hier in Deutschland keine Demokratie und deshalb ist im Umkehrschluß eine Diktatur die perfekte Regierungsform. Weil Du nicht begreifst, was die Hintergründe und Motive politischen Handelns sind, ist Deutschland eine Scheindemoratie?

    Verdammt sind unsere Schulen schlecht.

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  24. auch du warst auf einer deutschen schule! auch ihr akzeptiert nicht meinen grundGEDANKEN, dass es gut laufen könnte, wenn jemand es nicht für sich ausnutzt, auch wenn es utopie ist! es war ein reiner gedanke, nicht mehr und nicht weniger. ihr seid mit euer selbstdarstellung auch nicht besser, indem ihr den grundgedanken nichtmal freien lauf lasst, sondern euch strikt immer nur auf irgendwelche definitionen aus lexika beschränkt. und jemandem zu unterstellen er wisse nichts (mein vater war in der SPD und ist gegangen weil es ihm zu korrupt wurde) ist schon mehr als lächerlich. weiterhin kann ich auch gern das thema mit dem marxismus als auch sehr gute regierungsform weiterführen, aber das lasse ich bei euch lieber....

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  25. "auch du warst auf einer deutschen schule!"

    Was hat das mit dem Gegenstand der Diskussion zu tun?

    "auch ihr akzeptiert nicht meinen grundGEDANKEN, dass es gut laufen könnte, wenn jemand es nicht für sich ausnutzt, auch wenn es utopie ist!"

    Du liegst insofern richtig: Ich lehne bis zum Beweis des Gegenteils die Idee ab, dass eine Diktatur per sé das Ideal aller Herrschaft konstituiert und kann das auch begründen. Da wir hier aber alle keine Ahnung haben, wirst Du uns erklären, was denn "Utopie", "Diktatur" und "Demokratie" sind.

    "ihr seid mit euer selbstdarstellung auch nicht besser, indem ihr den grundgedanken nichtmal freien lauf lasst, sondern euch strikt immer nur auf irgendwelche definitionen aus lexika beschränkt."

    Scheinbar doch, denn zumindest mir wurde inhaltlich zugestimmt. Dir auch? Führe Deinen "Grundgedanken" aus! Du lamentierst über andere Leute und was nicht alles, nur Deine Theorie erläuterst Du nicht - abgesehen von "die Dikatur ist der Demokratie überlegen". Dafür erschöpfst Du Dich aber in Phrasendrescherei und Pflege Deines gekränkten Egos, wie zum Beispiel hier:

    "und jemandem zu unterstellen er wisse nichts (mein vater war in der SPD und ist gegangen weil es ihm zu korrupt wurde) ist schon mehr als lächerlich."

    Ich unterstelle nicht, das Du nichts weisst. Diese Behauptung von Dir ist Polemik. Ich stelle vielmehr die These auf - und kann sie anhand dieser Diskussion bis hier hin belegen - dass Du von zumindest politischer Bildung offenbar weitgehend unberührt bist und Dir wissenschaftliches Denken eher fremd zu sein scheint. Diese These zu widerlegen wäre Deine Aufgabe, um die Du aber nach wie vor einen großen Bogen schlägst.

    Aber davon ganz abgesehen: Was genau soll Dein Vater jetzt in dieser Diskussion bewirken? Erklärt der uns jetzt, was Du mit Japan und der funktionierenden Diktatur meinst oder warum Deutschland eine Scheindemokratie ist?

    "weiterhin kann ich auch gern das thema mit dem marxismus als auch sehr gute regierungsform weiterführen, aber das lasse ich bei euch lieber...."

    Ich bitte ausdrücklich darum, dass Du mir hier erklärst, was genau den Marxismus zu einer herausragenden und überlegenen Regierungsform macht und wie der Marxismus zu Deiner These passt, dass eine Diktatur jeder Demokratie überlegen wäre. Ich behaupte, Du stößt eine leere Drohung aus, der Du gar kein Gewicht verleihen kannst. Beweise mir das Gegenteil, hier und vor allen Leuten und ich nehme die Behauptung zurück.

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  26. Und - nein - die Antwort von "PrivateDemon" ist nicht die Antwort auf die hier gestellte Frage.

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