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"Ich weigere mich, voreilige Schlussfolgerungen zu ziehen. Sicher ist eins: Ein Mensch ist in Potsdam angegriffen und schwerst verletzt worden. Er hat schwarze Hautfarbe."Man kann "nur vermuten", dass es einen Zusammenhang zwischen dem Aussehen des Opfers und der Tat geben könnte.
Der "Makel" der ausländerfeindlichen Gewalt (im Volksmund auch über das politische Spektrum als "die rechte Gewalt" bezeichnet) ist für die wirtschaftlich immer mehr existentiell vom Tourismus abhängigen Regionen im zunehmend bevölkerungs- und damit auch finanzschwachen Osten überaus gefährlich. Es ist deshalb nicht ganz unverständlich, dass Herr Schöhnbohm es tunlichst vermieden wissen möchte, von "gewalttätigen Rechten in Brandenburg" zu sprechen - so lange wie irgendwie möglich. Und selbst wenn tatsächlich und wider allen Erwartungen nachgewiesen und vielleicht sogar noch von den Tätern zugegeben werden sollte, dass die Tat faschistischen Hintergrund hatte: Wetten, dass von einem "tragischen Einzelfall" gesprochen werden wird?
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Der Verfassungsschutz kennt Ende 2004 168 rechtsextremistische Gruppen oder Organisationen mit mehr als 40.000 Mitgliedern in Deutschland. Dazu kommt noch die Zahl der "Sympathisanten". Ebenfalls 2004 kennt der Verfassungsschutz 950 von deutschen(!) Neonazis betriebene Websites und listet 776 Gewalttaten mit eindeutig rechtsextremistischem Hintergrund auf. 2005 wurden 10.271 rechtsextreme Straftaten bekannt. In diesem Jahr (2006) wurden alleine im Januar 53 Menschen bei Angriffen durch rechte Gewalttäter verletzt.
Aber wir haben "kein Problem mit den Rechten" in Deutschland. Sicherlich. Die Erde ist ja auch eine Scheibe im Zentrum des Universums. Natürlich haben wir Probleme mit den Rechten! Die Zeitungen sind voll davon und das nicht erst seit gestern! Es wird nur langsam mal Zeit das zuzugeben und zu handeln.
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Dieser Haufen verbreitet Angst und Schrecken, erpresst erfolgreich Regierungen, verursacht Kosten in Milliardenhöhe und zeigt vor allem eins in aller Deutlichkeit: In Deutschland kannst du machen was du willst, Hauptsache du zahlst Steuern.
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Solange aber Politiker nicht den Mut haben zuzupacken und sich dieses Problems entschlossen, mit Nachdruck und auf der Höhe der Zeit zu befassen, solange wird auch die Gesellschaft, der Bürger, wie das Karnickel vor der Schlange hocken und Schiss haben. Solange die Debatte über rechte Gewalt dahin ausartet, ob ein Problem ein Problem ist oder vielleicht doch eher eine super tolle echt realistische metrosexuelle Episode einer Telenovela, wird sich nichts zum Nachteil der Rechten ändern.
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Auf wem wird "herumgehackt"? Natürlich hackt der Stärkere auf dem Schwächeren herum. Und wer ist in einer Gesellschaft der Schwächste? Der, der nicht dazugehört, aber dazugehören will (oder muss). Und das sind in Deutschland besonders die Einwanderer. Hier bieten "die Rechten" anderen von der Gesellschaft erzeugten Randgruppen, den "sozial Vernachlässigten", den "auf der Strecke Gebliebenen", das, was die Gesellschaft ihnen nicht bietet, nämlich einen ideologischen und utopischen Ausweg. Einen realistisch erscheinenden Weg, einen Ausweg, der die Verzweifelten durch einen gemeinsamen Traum verbindendet und ein mit diesen oder jenen Methoden tatsächlich erreichbares Ziel: "Die Ausländer sind schuld, sie nehmen Dir Deinen Arbeitsplatz weg. Keine Ausländer in Deutschland bedeutet Arbeit für alle und das Ende aller Probleme."
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Es ist eben nicht etwa die Aussicht auf die faschistische Utopie der "arischen Weltherrschaft". Das ist den gescheiterten Existenzen am Rande der Gesellschaft genau so wichtig, wie allen anderen Bürgern jedes übergeordnete Ziel im Wahlprogramm jeder beliebigen anderen Partei. Wer weiss schon wirklich, was SPD, CDU, Grüne, FDP als großes übergeordnetes politisches Ziel verfolgen? Und wer teilt dieses Ziel? Das ist bei "den Rechten" nicht anders.
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"Nicht was lebendig, kraftvoll sich verkündigt,
Ist das gefährlich Furchtbare.
Das ganz Gemeine ists, das ewig Gestrige,
Was immer war und immer wiederkehrt,
Und morgen gilt, weils heute hat gegolten!"
(Schiller)
Manchmal frage ich mich, ob Politiker wie Jörg Schönbohm nicht die Wahrheit sagen, wenn sie behaupten, dass "wir" (also sie) kein Problem mit den Rechten haben. Vielleicht hat der General a.D. ja wirklich kein Problem mit ihrer Anwesenheit?
AntwortenLöschenAbsolut lächerlich wie sich unsere Bundesregierung (z.B. Merkel) doch so betroffen gibt und hintenrum an Einsparungen für Präventionsmaßnamen werkelt.
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