Dienstag, 23. Mai 2006

Wer ist Schuld? (2)

Two Female GamersGamer sind für manche Medien und Politiker eine dankbare Zielgruppe, wenn ihnen sonst nichts mehr einfällt. Das haben wir ja schon mehrfach vorgeführt bekommen. Sie beschäftigen sich mit Gewalt, haben Ahnung von Technik, denken sich wunderbare Verschwörungstheorien aus. Nebenbei gibt es da dann noch die Nähe zu Tauschbörsen, Bombenbauern. Pädophilen und so weiter. Und dann die Sache mit dem Zweiten Weltkrieg, den Nazis und so. Was braucht es noch, um mit dem Finger darauf zu zeigen?

Richtig! Einen aktuellen Anlaß, zu dem man sonst gerade nichts zu sagen weiß, aber irgendwas sagen muß. Wie nahe wir dieser Situation sind, zeigt Berlins Innensenator Ehrhart Körting, der der Meinung ist, dass gewalttätige Filme und harte Musik die Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft erst erzeugen:
"Die Gesellschaft, die jetzt das Phänomen rechte Gewalt beklagt, muss sich fragen lassen, ob sie nicht gleichzeitig, zum Beispiel über die Medien durch gewalttätige Filmszenen oder auch aggressive Musik, eben jenes Klima schafft, aus dem Gewalt entsteht."
Wollen wir wetten, dass in Kürze die Gamer in den Dunstkreis der "Gefahr von Rechts" gerückt werden, weil man sonst niemanden mehr findet, dem man die Schuld sonst noch zuschieben kann?

(Quelle: FTD)

2 Kommentare:

  1. Wollen wir wetten, dass in Kürze die Gamer in den Dunstkreis der "Gefahr von Rechts" gerückt werden...
    Genau, die sind sowieso alle gewaltinfiziert und was die da den ganzen Tag im Internet machen weiß niemand so genau.

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  2. Ich frage mich bei solchen Berichten immer, warum die Generation, die noch in Kindertagen mit Spielzeugpistolen 'Cowboy und Indianer' (was aus heutiger Sicht ja schon völlig inakzeptabel ist) gespielt hat, nicht auch schon die nächste Schule mit echten Waffen gestürmt hat. Vielleicht ist die virtuelle Realität ja doch um viele Male einflussreicher? Wie gut, dass Politiker uns die Welt immer so gut erklären können.Danke Herr Körting.

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