Gegenmaßnahmen

Ostdeutschland entvölkert sich langsam, aber sicher. Alles was Beine hat, macht sich vom Acker. Gesucht wird das Heil in der Flucht. Egal wohin, Hauptsache Westen und Hauptsache "weg da". Hauptsache weg aus der trostlosen Wüste des ehemaligen Sozialismus, weg aus der ehemaligen DDR. 'Rübermachen - heute genauso aktuell und "in" wie vor 30 Jahren. Die Gründe sind vielfältig. Arbeitslosigkeit und Strukturschwäche sind Hauptargumente. Gewalt und Kriminalität, Trostlosigkeit der Städte, Familienfeindlichkeit... Lange Liste.

Und was tut man, um die Leute zum Bleiben zu überreden? Mit Leistung überzeugen? Die Probleme "in die Hand nehmen" und "mal anpacken"? Arbeitsplätze schaffen? Strukturförderungsgelder so einsetzen, wie sie vom Bund aus vorgesehen sind und die Gegend insgesamt lebenswert machen?

Nein, alles falsch. Magdeburg macht es vor: "Man schicke den Flüchtlingen Ausgewanderten Weggezogenen ein Paket hinterher", lautet die Lösung. Nicht etwa mit einer Bombe oder so, nein, eine sogenannte "Heimatschachtel". Inhalt: Gutscheine für Bars, regionale Produktproben, ein Zeitungs-Abonnement und "Heimat-Magneten" für den Kühlschrank.

Also wenn ich bis dahin noch nicht gewußt hätte, warum ich weggezogen bin, spätestens nach Erhalt dieser Werbewurfpost wäre es mir absolut klar. Und bitte wie war das noch? Ich zahle wofür den sogenannten "Solidaritätszuschlag"? Für sowas? Samma, hackt's?