Vor vielen Jahren war es verpflichtend als Gamer einen Joystick zu besitzen. Diese Eingabegeräte ermöglichten das lebensnahe Steuern verschiedenster Dinge in den mannigfaltigen Spielwelten der Wunderrechner jener Tage. Schon bald kamen findige Leute auf die Idee, dass man solche Freudenknüppel ja auch mit einer Art Feedback versehen könnte. Der Spieler hätte dann einen lebendigeren Eindruck vom Spielgeschehen. Und so entstand der Force Feedback Joystick. Noch heute werden an Spieleconsolen deren Urenkel zuweilen als geilste Erfindung seit geschnitten Brot angepriesen.
Nun, Force Feedback Joysticks und -Pads sind so aufregend neu wie Hinkelsteine und Stricksocken. Damit lockt man keinen Gamer mehr vorm TFT weg. Zumal: Kaum ein Spiel braucht Joysticks. Aber Force Feedback kann ja noch mehr. Die Firma TN Games zum Beispiel hat sich ernsthaft Gedanken um dieses Thema gemacht und zwei der wichtigsten Elemente der modernen Welt miteinander verbunden: Moderne Killerspiele und Forcefeedback. Aber nicht etwa - wie die meisten erwarten mögen - die Wackelflinte für das Ballergame. Weit gefehlt!
Diese Firma hat sich eine Weste ausgedacht. Eine Weste, die mit vielen kleinen Motoren und so weiter ausgestattet ist. Wofür das? Na ist doch klar! Der Spieler soll nicht nur sehen, dass er getroffen wurde, er soll es auch spüren! Diese Force Feedback Veste
"gives you precise impact where it happens, as it happens. Get pounded with body slams, crushed with G-forces, and blasted with bullet fire."Mit anderen Worten: "You have been hit!" ist nicht mehr länger ein Schildchen auf dem Bildschrim, sondern ein blauer Fleck! Beeindrucke Deine Freunde mit lebensnahen Geschichten zu deinen Kriegsverletzungen und trainiere Deine Schmerzunempfindlichkeit! Bereite Dich auf das wahre, das echte Geschehen vor!
Die Weste gibt es natürlich nicht nur in pink, sondern auch in Gamer-üblichen Farben wie Woodlandcamo und Navy-Seal-schwarz. Für nur noch umgerechnet rund 120 Euro (plus Porto etc.)
Unklar ist allerdings, ob es die Dinger auch in "military grade" gibt. Vermuten würde ich es.
Ich glaube "Wahnsinn" triffr es eher weniger, was ich beim Lesen des Berichtes empfinde.
AntwortenLöschenVor allem in Hinblick auf meinen Kampf gegen die Vortuteile gegen "Killerspielspieler" sehe ich diese Entwicklung als äussertes prblematisch und ehrlich gesagt, total bescheuert an.
Bisher konte man immer noch argumentieren, dass man nur auf Pixel schiesst und diese "ausradiert". Mit dieser Weste jedoch, wird das Argument ja fast zur Farce, denn man kann ja nun den Gegner wirklich verletzen.
Desweiteren stört es mich, als eigentich pazifistischen Menschen, dass der Krieg bzw das Töten unseren Kindern immer näher gebracht wird.
Als vor einigen Jahren der Egoshooter des amerikanischen Militärs, als Möglichkeit der Rekrutenwerbung auf den Markt gekommen ist, musste ich schon den Kopf schüttel, aber diese Weste bringt in meinen Augen das Fass zum überlaufen.
Ich würde meinen Kindern einen Egoshooter nicht verbieten, jedoch diese Weste halte ich für völlig inakzeptabel.
Du glaubst doch nicht wirklich, dass diese Sch***-Weste etwas mehr als nur harmlose Vibrationen am Körper verursacht, oder?
AntwortenLöschendas einzige, wobei man sich hier noch blaue Flecken holen könnte, wäre das unsachgemäße Anlegen der Weste (etwa über den Kopf) mit anschließendem Stolpern und Lang-hinfallen.
Da steckt ein US-Hersteller aus dem gleichen Kaff wie Microsoft hinter. Wenn das Teil jemand verletzen *könnte*, würde es nicht verkauft werden. Weil ist ja "unhealthy" und damit nicht wirklich gut. Außerdem könnte es ja sein, dass die Herstellerfirma von einem Kunden verklagt wird. Nein, das Ding dürfte nichts weiter als ein Ganzkörpervibrator sein.
Eben deshalb spekuliere ich ja um eine "military grade" Version, die dann wohl einen Ticken "härter" zu Werke gehen wird...
AntwortenLöschenDie Weste arbeitet übrigens mit Luftpolstern und Kompressoren und nicht mit Motoren mit Unwucht. Von erzeugten Drücken steht da allerdings nix.