Donnerstag, 25. Oktober 2007

Rauchverbot - Bayernstyle

RauchverbotAb kommendem Jahreswechsel ist formal Ende mit Rauchen in der Gastronomie. Jedenfalls theoretisch. Wenn denn alle mitziehen. Und wenn man nicht unter eine der vielen Ausnahmen fällt. Eckkneipe zum Beispiel, oder Raucherclub. Oder eben Festzelt in Bayern...

Sollte man meinen. In Bayern hatte man sich ja einige wirklich großzügige Ausnahmeregelungen ausgedacht, die der Gastronomie im Prinzip überall und jeder Zeit ermöglichten, das Rauchen trotz gesetzlichem Verbot zu erlauben. Mit juristischer Rückendeckung auf ganzer Breite. Ein paar CSU-Granden aus Franken (derer 40 an der Zahl) dachten sich, dass man dann ja auch problemlos das Verbot noch weiter aufweiten könnte und machten entsprechende Vorschläge.

Was dann geschah, verblüfft selbst mich: In der CSU wurde der Vorschlag diskutiert und die große Parteimehrheit die Sache mit dem Rauchverbot völlig anders sieht. Nicht aufweichen ist der richtige Weg, sondern verschärfen. Und zwar drastisch! Nach tagelanger Debatte kippte die Mehrheit der CSU-Landtagsfraktion am vergangenen Mittwoch die ursprünglich geplanten Ausnahmeregelungen für Wirtshäuser und Bierzelte.

Damit wird erstmals in seiner fast 200-jährigen Geschichte auch das Münchner Oktoberfest ab dem nächsten Jahr rauchfrei. In Wirtshäusern wird es damit in Bayern keine Raucherräume geben. Ursprünglich war im Gesetzentwurf vorgesehen, dass auch "Ein-Raum-Wirtshäuser" ihren Gästen das Rauchen verbieten müssen, große Gaststätten mit einem abgetrennten Raucherraum jedoch nicht. Mit Ausnahme von fünf Abgeordneten stimmten nach Angaben von Fraktionschef Schmid alle Anwesenden dafür.

Insgesamt wird Bayern jetzt das nach Angaben von CSU-Abgeordneten mit Abstand schärfste Nichtraucherschutzgesetz Deutschlands bekommen. Ich bin mir sicher, dass die 40 Leute, die diese Bewegung angestoßen haben, jetzt sehr beliebt sind bei den Rauchern...

(Quelle: Süddeutsche Zeitung)

1 Kommentar:

  1. *Mir* ist es herzlich egal, ob diese 40 Leute bei den Rauchern jetzt unbeliebt sind. Bei den Nichtrauchern - der Mehrheit in der Bevölkerung - haben sie sich damit möglicherweise ein Denkmal gesetzt.

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