Mittwoch, 2. August 2006

Iran und Israel

ChameneiDer Iran mischt sich zunehmend in den Krieg zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon ein, der sich inzwischen auf den ganzen Libanon auszudehnen droht. Zwar ist der Präsident Ahmadinedschad das "offizielle" Staatsoberhaupt, tatsächlich wird er aber von den religiösen Führern des Landes kontrolliert und gesteuert. Gerade deshalb sind Äußerungen aus diesem Kreise besonders bedeutsam.

Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, würdigte am Mittwoch im iranischen Staatsfernsehn den bewaffneten Widerstand gegen Israel und die USA. Die "jungen Moslems aller Länder" sollten nach seinen Worten wissen, dass der einzige Weg gegen den "wilden Wolf des Zionismus ..." (gemeint ist Israel) "... und die Aggressionen des großen Satans" (die USA) der aufopferungsvolle Kampf sei. Chameni drohte dabei den USA wegen ihrer Unterstützung Israels und dessen Angriffe auf die "Rechte der moslemischen Völker" mit einem "vernichtenden Schlag".

Zwar heisst es "Hunde, die bellen, beißen nicht", aber der Iran hat seine politische, wirtschaftliche und geistliche Macht im Nahen Osten in den letzten Jahren stark ausgebaut und hat heute einen ganz anderen Rückhalt, nicht nur in der Golfregion. Auch darf man nicht unterschätzen, dass der Iran wegen seiner Bodenschätze über enorme Geldmittel verfügt und durch seine konservative Haltung gegenüber dem Islam viele Sympathien gewinnen konnte.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Iran die Hisbollah und auch andere Gruppierungen finanziell unterstützt. Was aber passieren mag, wenn der Iran "offiziell" in den Konflikt eingreift, dürfte interessant werden. Argumente dafür haben die USA jedenfalls genügend geliefert, nicht zuletzt mit der "Expresslieferung" Präzisionsbomben. Vielleicht liefert der Iran ja bald ganz offiziell "per Express" auch ein paar Präzisionsraketen humanitäre Hilfsgüter?

(Quelle: AFP)

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