Freitag, 21. April 2006

UAV

SprayAutonome Fahrzeuge sind ja langsam "in". In erster Linie denkt man dabei an Flugdrohnen wie die Predator oder den Scout. Manch einer wird auch an BigDog und seine Kollegen denken. Nicht jedem wird sofort einfallen, dass es ja neben Land und Luft auch noch das Wasser gibt. Da die Medien darüber eher wenig berichten, ist das auch kein Wunder.

Wie weit man gerade in diesem Element aber in Sachen autonome Überwachungssysteme ist, beweist das Spray System. Bereits vor einiger Zeit stellte dieses autonome Unterwasserfahrzeug einen Streckenrekord auf. Es legte ohne menschliches Einwirken sagenhafte 1.864 nautische Meilen im Atlantik zurück. Das sind immerhin fast 3.500 Kilometer. Noch diesen Monat soll Spray seinen eigenen Rekord einstellen. Von der Südspitze Grönlands soll es seinen Weg nach Spanien finden und so eine Strecke von 2.484 nautischen Meilen (4600 km) überwinden.

Spray SchemaDas Besondere dabei ist weniger, dass ein Roboter diese Strecke im freien Gewässer des Atlantiks zurücklegt. Der interessante Punkt dabei ist wohl eher, dass Spray über kein externes Antriebssystem verfügt. Keine Turbine, keine Schraube, keine Raupe, nix dergleichen. Spray bewegt sich ausschließlich durch seinen eigenen Auftrieb vorwärts. Im Innern des zwei Meter langen Rumpfes befinden sich auf Achsen montierte Akkupackete und mit Mineralöl gefüllte Tanks. Durch das Verschieben dieser Pakete und das Umpumpen des Öls wird der Schwerpunkt im Rumpf nach vorne der hinten verlagert und entsprechend der Auftrieb verstärkt oder reduziert. Die einem Flugzeug sehr ähnliche Form sorgt dafür, dass dieser Auftrieb in eine vorwärts gerichtete Bewegung umgesetzt wird. Spray schafft mit dieser Methode rund 12 nautische Meilen am Tag.

Ziel der Wissenschaftler der Woods Hole Oceanographic Institution und der Scripps Institution of Oceanography ist ein Netzwerk hunderter dieser autonomen Fahrzeuge, mit denen konstant Daten aller Ozeane dieser Welt gesammelt und bestimmte Parameter überwacht werden sollen.

Ich bin mir sicher, dass die Navy auch irgendwie ihre Finger da mit drin hat. Autonome Fahrzeuge, die permanent die Ozeane überwachen? Noch dazu ohne Antrieb? Das schreit doch gerade zu nach "militärischer Verwendung"...

(Quelle: Popular Science)

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