Damit die privaten Investoren sich auch über das Angebot freuen, will man denen für die privatisierten Teilstrecken die kompletten Einnahmen der LKW-Maut der jeweiligen Teilstrecken und Abschnitte überlassen. Und damit sich das auch richtig lohnt, wird die LKW-Maut auch gleich noch mal kräftig erhöht.
Gerade aus dem Straßenbau ist bekannt, dass die geschätzten Kosten und die tatsächlich gezahlten Summen niemals irgendetwas miteinander zu tun haben. Hier gilt wahrscheinlich das Theorem der Zahlen in einem italienischen Restaurant von Douglas Adams. Von daher ist es nicht vermessen zu vermuten, dass die privaten Investoren eher früher als später beim Verkehrsministerium Schlange stehen und mehr Geld fordern werden. Da man die Kosten für den Güterverkehr nicht endlos erhöhen kann ohne der Wirtschaft einige Probleme zu bereiten, wird man sich nach anderen Einnahmequellen umsehen.
Welche das wohl sein mögen? Werbung entlang der Autobahn ist jedenfalls in Deutschland verboten und dürfte damit ausscheiden. Das Betreiben von Raststätten entlang der Autobahnen ist auch eher nicht so das im großen Rahmen gewinnbringende Projekt, als das man damit eine ganze Autobahn finanzieren könnte. Wer benutzt denn noch alles Autobahnen?
Im Interview mit der Welt vom 29. Mai 2008 sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee:
Welt: "Auch die schadstoffabhängige Lkw-Maut trägt in Deutschland zum Umweltschutz bei. Sollen in Zukunft auch kleinere Fahrzeugklassen als bisher mautpflichtig werden?"Mit anderen Worten: Die Politiker wollen zwar keine Maut für PKW erheben, aber die wirtschaftliche Realität könnte sie schon sehr bald dazu zwingen. Und wenn ab 2010 wie angekündigt Elektroautos im großen Stil die Benziner ablösen, dann ist das mit der Abgasabhängigen KFZ-Steuer doch ein hervorragender Aufhänger zur Umverteilung der Einnahmeausfälle, oder? Oder glaubt irgendjemand, dass der Staat sich die Gelder entgehen lassen wird, die ihm durch Elektroautos durch die Lappen gehen werden, wenn die Gerichte feststellen, dass die KFZ-Steuer berechnet am Hubraum aus Elektroautos nicht anwendbar ist?
Tiefensee: "Nein, wir wollen die Maut weiterhin nur für Lkw über 12 Tonnen erheben. Allerdings muss die Mauthöhe angepasst werden. Ein neues Gutachten belegt, dass mit der Maut die Kosten für den Bau und den Erhalt der Straßen bei Weitem nicht gedeckt werden."
Welt: "Wie stark soll die Maut damit noch steigen?"
Tiefensee: "Die Berechnungen laufen. Sicher ist bislang nur eins: Die Kosten für Lastkraftwagen mit dem höchsten Schadstoffausstoss werden steigen. Es wird aber Entlastung an anderer Stelle geben. Wir können der Speditionsbranche nicht die Luft zum Atmen nehmen, denn sie trägt erheblich zum wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland bei."
(Quelle: Welt, Netzeitung, Süddeutsche Zeitung)
Ja, ich glaube das die Regierung Verbrennungsmotoren nur der Umwelt zuliebe versteuert und daher die Elektroautos - die ganz bestimmt ab 01.01.2010 attraktive Reichweite haben - nur mit einem Mindestmaß besteuern wird.
AntwortenLöschenImemrhin kommt bis dahin ja auch noch zweimal der Weihnachtsman und einmal der Osterhase.
PS: Hatte ich schonmal angemerkt das die Wortbestätigung zu kurz ist?
Die sinngemäße Aussage "Es wird keine Maut für PKW geben" von Wolfgang Tiefensee ist in etwa gleichwertig mit der Aussage von Norbert Blüm: "Die Renten sind sicher."
AntwortenLöschenBesser noch: NIEMAND hat die Absicht eine Mauer zu errichten!
AntwortenLöschenFrüher, wenn man als Kind gefragt hat, wofür Papi so viel Steuern bezahlt, bekam man als Antwort, das der Staat ja auch alles in Ordnung halten muss, wie z.B. die Strassen.
AntwortenLöschenWofür werden die eigentlich heute verwendet ?