Freitag, 2. November 2007

Sachen gibts... (152)

Sofern es darum geht mich sprachlos zu machen, liegen Japaner und Amerikaner in einem erbitterten Wettstreit um Platz 1 meiner ganz privaten Top 10 des ganz normalen Wahnsinns. Seit der Geschichte mit dem Handyprogramm gegen das Angrabbeln und dem "frischen" Sushi waren die Japaner schon fast wieder in Schlagdistanz an die Amerikaner herangekommen, die sich jedoch seit der Aktion mit den Atombomben doch schon einen gewissen Vorsprung erarbeitet hatten. Jetzt gerade fand ich aber etwas, bei dem die Japaner sich echt was einfallen lassen müssen.

In Amerika gibt es Menschen, die haben einen gewissen Sammlertick. Die gibt es auch hierzulande, aber gegen das, was da in Amerika zum Beispiel um Miniaturen getrieben wird, sind unsere Hardcoresammler doch ganz schön kleine Fische. Darum verwundert es auch nicht, dass es nicht nur spezielle Läden für fast jede Art von Sammeltrieb gibt, sondern auch die dazugehörenden, hochspezialisierten Hersteller. Und natürlich auch Künstler, die den Schund Verzeihung, das hochwertige Objekt lukrativer Geldanlage entwerfen.

Der letzte Schrei sind im Land der unbegrenzten Möglichkeiten aber nicht etwa die handpolierten Eier seltener arktischer Krebstiere oder etwa ziemlich alte Tiere, die die Engländer finden und töten. Nein, der letzte Schrei sind Häuser. Miniatur Häuser. Toll, nicht wahr? So richtig kleine Prachtwerke aus Metall. Fein gearbeitet und aus super edlen Materialien.

Der Clou? Nun, selbstverständlich sind das nicht einfach irgendwelche Hütten, die dergestalt verewigt und unter die Massen gebracht werden. Nein, keine Chance, dass Tante Emily's Hütte aus dem Trailerpark plötzlich als todchice Miniatur im Puppenhaus in Beverly Hills verstaubt. Diese Hütten hier vereint alle ein entscheidendes Detail: Sie sind "Buildings of Disaster". Sie alle sind Berühmte Bauwerke, die mit berühmten Katastrophen, Unglücken oder generell tragischen Ereignissen untrennbar verbunden sind.

Zu der illusteren Sammlung unbedingt zu besitzender Gebäude zählen zum Beispiel das "The Dakota" (siehe Bild oben rechts), vor dem ein gewisser Herr J. Lennon erschossen wurde, oder das "Ford's Theatre", in dem auf einen Herrn A. Lincoln ein erfolgreiches Attentat verübt wurde. Natürlich gehören zu der Liste auch das Pentagon und das Texas School Book Depository, aber auch der Tunnel am Alma - Marceau - Platz und natürlich der weltberühmte Block IV des Kernkraftwerks Tschornobyl.

Wer auch unbedingt in den Besitz solch pitoresker Kleinode gelangen muss, der kann jede einzelne, der bislang 15 Miniaturen umfassenden Kollektion für den umgerechneten Spottpreis von nur noch 76 Euro (plus Porto und so weiter) erwerben.

Ich bin mir nicht sicher wie man das toppen will, aber ich bin sicher, irgendjemand wird es schaffen...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bedingt durch die DSGVO müssen Kommentare zu Beiträgen der Tapirherde manuell freigeschaltet werden, um um der Veröffentlichung von Spam-, Hass- oder sonstiger unerwünschten Kommentaren vorbeugen zu können. Die Veröffentlichung eines Kommentars kann deshalb ein wenig dauern. Sorry dafür.
Wenn Sie Beiträge auf Tapireherde kommentieren, werden die von Ihnen eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. die IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Weitere Infos dazu finden Sie in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.