Samstag, 4. August 2007

Weniger ist mehr?

ArbeitsamtNach den Rentenreformen erhalten Neu-Rentner wohl ab sofort deutlich weniger Geld als früher. Wer 2006 in den Ruhestand getreten ist, erhält im Vergleich zu 2000 bis zu 14,5 Prozent weniger Rente. So jedenfalls sehen die aktuellen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung aus. Ein männlicher Rentner hat demnach eine durchschnittliche Netto-Rente von 790 Euro (alte Bundesländer) bzw. 836 Euro (neue Bundesländer). Die Deutsche Rentenversicherung Bund erklärte die Senkung der Rentenzahlungen unter anderem mit höherer Arbeitslosigkeit.

Moment. "Höhere Arbeitslosigkeit"? Die Bundesagentur für Arbeit (gemeinhin auch "das Arbeitsamt") hat am 31.07.2007 bekanntgegeben:
"Die drei wichtigsten Indikatoren – Arbeitslosigkeit, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und offene Stellen – haben sich positiv entwickelt."
Die Zahl der Erwerbslosen wurde mit 3.715.000 angegeben. Die Bundeszentrale für politische Bildung sagt in ihren Materialien "zur Entwicklung der Erwerbstätigkeit" unter Berufung auf die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung des Statistischen Bundesamtes:
"im ersten Quartal des Jahres 2005 stieg die Zahl der Arbeitslosen auf über 5,1 Millionen"
Ich bin ja nun nicht der Mathe-Guru, aber selbst mir erschließt sich, dass 3,7 Millionen weniger ist als 5,1 Millionen. Aus meiner Sicht ist das ein Rückgang. Genau das malen sich die Politiker doch auch so gerne auf die Fahnen und gehen damit hausieren: Wie toll sie doch die Arbeitslosigkeit gesenkt haben. Und jetzt wird mit dem Argument der gestiegenen Arbeitslosigkeit die Rente gekürzt?

Ich weiss nicht genau wer, aber irgendjemand erzählt uns da einen vom Pferd.

(Quelle: AP)

4 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Das mit dem Pferd ist ja nichts neues ;)

    Die "Alt-Rentner" erhalten übrigens mehr. Meine Oma meinte etwas von "ner Tasse Kaffee mehr", im Monat versteht sich. Aber da hat sie sich vermutlich wieder mit DM/Euro vertan, soviel ist das nämlich nicht...
    Fängt vermutlich nicht mal annähernd die Inflation seit der letzten Erhöhung auf.

    (Btw, warum gibts hier kein "edit"-Knopp?)

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  3. Das mit dem Edit musst Du Google fragen, da kann ich nix für.

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  4. In diesem Fall ist nicht die gesunkene Arbeitslosigkeit gemeint die von allen so gern genutzt wird um sich positiv herauszustellen, sondern die langfristig gestiegene Arbeitslosigkeit.

    Schließlich lässt sich in einem Jahr nicht das ausbügeln, was vorher über Jahrzehnte gründlich in den Sand gesetzt wurde.

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