Auch hierzulande mehren sich die Stimmen der Befürworter von Schuluniformen. In den USA, wo nicht jede Schule eigene Schuluniformen eingeführt hat, kam es deshalb zu einem bemerkenswerten Rechtsstreit. In Thousand Oaks hatte eine 14jährige Schülerin sich erdreistet, zu ihrer Schuluniform Socken mit dem Konterfeit Tiggers, aus der beliebten Comicserie "Winnie the Pooh" zu tragen. Die Schulleitung der Redwood Middleschool sah das als eklatanten Verstoß gegen alle Heiligtümer der Nation an.
Jedenfalls darf man davon ausgehen, dass die Schülerin aufgefordert wurde, sich ihrer Socken zu entledigen und stattdessen normenkonforme schwarze Wollsocken zu tragen. Das Mädchen allerdings sah das mal so rein gar nicht ein und bestand darauf, die geheiligten Tigger-Socken zu tragen, zumal ihr genau das von ihren Eltern erlaubt worden sei und in den USA gilt wohl noch immer: Eltern > Schule. Daraufhin sagte sich die Schulleitung wohl "Das wollen wir doch mal sehen!" und ergriff naheliegende und jedem sofort einleuchtende Maßnahmen. Die bestanden selbstverständlich darin, die Schülerin Unterricht zu suspendieren und sie in ein Programm für schwererziehbare Schüler zu stecken. Wer hätte das wegen ein Paar Socken nicht getan?
Scheinbar die Eltern, denn die fanden das Ansinnen der Schule nun mal so rein gar nicht lustig und zogen vor Gericht. Der Fall zog durch die Instanzen und landete schließlich vor dem Bundesgericht in Napa, Kalifornien. Dort wurde der Fall verhandelt und am Ende entschieden, dass die Schüler künftig Kleidung ihrer Wahl tragen dürfen, sofern sie eine schriftliche Erlaubnis der Eltern haben. Die Vorschrift der Schule, dass Schüler in jedem Fall einfarbige Kleidung ohne Muster, Text oder Bilder zu tragen haben, sehen die Richter als Verstoß gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung und freie Entfaltung der Persönlichkeit an.
Ich bin mir nicht sicher, wer da jetzt den Bogen überspannt hat, aber irgendwer hat da das Kind mit dem Bad ausgeschüttet...
(Quelle: n-tv)
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