Sicherlich kann man sich darüber streiten, ob es nötig ist, sich eine Maus für jenseits 70 Euro auf den Tisch zu stellen. Aber es gibt halt Gründe, die es zwingend notwendig machen, sich ein solches Gerät auf den Schreibtisch zu stellen. Ist ja auch recht entspannend so ein Eingabegerät mit ohne Schnur und diversen Rädchen und beinahe so vielen Tasten, wie die Tastatur eines Taschenrechners.
Jedenfalls war mir dieses Stückchen Technik sehr ans Herz gewachsen. Und plötzlich - so mir nichts, dir nichts nach nur sieben Monaten - tritt es in den unbefristeten Streik. Null Erregung am Mauspointer. Quasi Schluss mit lustig. Intensive Fehlersuche. Resultat: Die Maus sendet nix mehr an den Rechner. Egal was man macht: Der Pointer bewegt sich kein Pixel und auch die Tastendrückerei am Gerät macht zwar irgendwann die Finger müde, aber ansonsten keinen Unterschied. Frustration auf ganzer Linie.
Ersatzmaus an die Sonne und die Logitech Software an den Start. Nö, keine Maus. Nix zu wollen. Windows behauptet zwar das Gerät zu kennen und zu "sehen", aber Windows behauptet manchmal auch ganz andere Sachen von Hardware. Also mal die Doku rauskramen und nachlesen. "F1" 4TW! Auch nicht wirklich hilfreich. Wozu hat man Internet? Logitech Webseite rangezerrt und nach neuen Treibern gesucht. Gefunden, gezogen, installiert. Fehlanzeige. Das war es auch nicht. Also mal im Web nachgelesen, was Logitech denn so zu dem Problem sagt. Man möge den "Verbindungsassistenten" starten und verfahren, wie dort geheißen.
Okay... dann wollen wir mal. Software startet und ploppt eine hübsche Meldung an die Taskbar:
Parallel dazu grinst mir ein freundlicher Dialog entgegen:
Batterien? Ok, die meinen wohl, ob der eingebaute Akku "geladen" ist. Ist er. Alle Lampen an. "Connect- / Netz- / Resettaste"? Wovon reden die da zur Hölle? Da hat es nur einen "on / off" Schieber - siehe Bild rechts (Klick für große Version). Egal, die meinen den wahrscheinlich. Gemacht, wie befohlen: Gerät ist geladen, ist an. Linke Taste gedrückt, Netzschalter auf "aus" und dann fünfmal auf die rechte Taste gesteppt. Gerät wieder angeschaltet. Null Erregung. Alle sich irgendwie anbietenden Variationen ausprobiert: Erst ausschalten, dann rechts, erst Tastensteppen, dann ausschalten, erst ausschalten, dann Tastensteppen... und so weiter. Nix. Die Maus weigert sich hartnäckig, den Pointer zu bewegen. Sauerei.
Eventuell Rechner geschrottet? Was sagt denn Rechner 2 dazu? Treiber installiert, Empfänger in den USB-Port reingestopft und siehe da: Es tut sich nichts. Trotz wildester Klickerei und Fuchtellei mit der Technik bleibt der Mauspfeil wie festgenagelt in der Mitt des Bildschirms hängen. Okay, dann also ganz anders.
Was sagt denn Logitech dazu? "Wenn ihnen dieser Leitfaden nicht weiterhilft, nehmen sie mit uns Kontakt auf!" Prima! Mal eben in München andrahten und die Jungs und Mädels da auf Trab bringen! Attacke!
Also, ich kenne ja schon so einige Hotlines. Ich kenne auch so einiges an Wartemelodien. Aber Xavier Naidoo in voller Länge war nahe an der Körperverletzung. Der 1st Levelsupport ist hochgradig motiviert und möchte mich zu allerlei interessanten Handlungen nötigen. Ich solle doch mal die neuesten Treiber installieren, wahrscheinlich sind meine veraltet. Oder defekt. Oder beides. Und Windows könne ich bei der Gelegenheit gleich mit neu installieren. Natürlich nach dem Formatieren der Festplatte. Sicher. Träum weiter, mein Bester. Ich erkläre ihm, dass ich das alles schon hinter mir habe und die Maus an zwei unterschiedlichen Rechnern ein und dasselbe Verhalten - nämlich keins - zeigt. Das findet er nicht so toll. Ich solle doch mal den Verbindungsmanager starten. Danach würde das alles wieder tun. Und wenn nicht, dann soll ich mich an den Händler wenden, wo ich das Gerät gekauft habe.
Verbindungsmanager? Da war ich doch schon mal? Und RMA via Händler? Seit wann das denn? Aber ok, kann ja sein. Ich bedanke mich und rufe bei meinem Händler an. Der hört sich mein Problem an. Ich sehe förmlich sein Grinsen in die Breite wachsen. Am Ende meint er dann dazu auch nur, dass ich doch mal mit dem technischen Kundendienst von Logitech reden sollte, denn die sind für solche technischen Probleme da. Ach nee? Mit wem habe ich denn wohl gerade telefoniert?! Die haben mich zu ihm geschickt. Er ist davon alles andere als überzeugt - und schon gar nicht für einen Geräteaustausch zuständig - und meint, ich solle doch noch mal bei Logitech vorsprechen. Geräte von Logitech reparieren ist deren Baustelle, nicht die des Handels.
Am nächsten Tag wieder bei Logitech angerufen. Dieses Mal heult mir Celine Dion ins Ohr und lässt das Warten zur Qual werden. Ein Supporter reißt mich aus meiner Agonie. Im Schnelldurchlauf erkläre ich ihm, wo mich sein Kollege von gestern an meinen Händler verwiesen hatte. Ein paar "Pflichtfragen" und wir sind beim "Verbindungsmanager". Er liest mir vor, was der Dialog anzeigt. Soweit war ich schon. Ich frage ihn, welche Taste ich genau "drücken" soll. Natürlich diesen Taster auf der Unterseite der Maus. Ich frage nach, wo dieser Taster wohl sein mag. Schweigen in der Leitung. Ich beschreibe in die Stille hinein, wie meine Maus von unten aussieht. Ein Laser, zwei Metallkontakte, ein "on-off"-Schieber.
Gemeinsam raten wir. Er vermutet, der Taster könnte sich ja auf dem Empfänger befinden. Der sieht so aus:
Nix Taster. Nix Schalter. Kann man in USB-Port reinstecken oder auch nicht. That's it. Mehr geht da nicht.
Wir einigen uns darauf, dass der Schalter auf der Unterseite die in der Doku erwähnte "Taste" sein muss. Und so hangeln wir uns zusammen durch alle uns gemeinsam einfallenden Varianten von Schalter "aus", linke Taste drücken, rechte Taste fünfmal drücken, Schalter "an" und linke Taste loslassen.
20 Minuten später geben wir auf. Das Gerät wird hochoffiziell als "amtlich defekt" eingestuft. An meine Emailadresse wird mir eine Postadresse geschickt werden, an die ich den Empfänger schicken solle. Klar, mache ich. Gemeinsam rätseln wir, ob es vielleicht noch eine andere Revision der MX Revolution geben mag, aber weder er noch ich finden dazu irgendwas im Netz. Genervt tippt der Supporter irgendwas ins interne Ticketsystem und murmelt was von "Blödsinn" und "wer denkt sich so einen Quatsch aus". Ich kann ihm nur zustimmen.
Ich bin mal gespannt, ob die Doku auf der Webseite geändert wird. Immerhin: In ca. 14 Tagen soll meine neue Maus da sein. Ich bin gespannt.
Sonntag, 25. Februar 2007
5 Kommentare:
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ich fühle mit dir, vergangene tage hat sich meine logitech klaviatur nach nur knapp 4 jahren auch völlig unvorbereitet aus dem dienst verabschiedet..
AntwortenLöschensieht aus, als sei das n bluetooth-dongle und
AntwortenLöschendie Maus ebenfalls bluetooth oO..
vll hilft das ja?
Theoretisch ja, nur gibt es keine Möglichkeit auf das Protokoll und die Eckdaten (Stichwort "Passwort" und "Gerätekennung") Einfluss zu nehmen. Der Transceiver scheint zu tun (der wird korrekt erkannt) nur der Dialog Maus - Transceiver nicht. Ich hab jetzt auch nicht wirklich Lust mir erstmal die Geräte und Software für das erfolgreiche "Bluetooth-Sniffen" zu beschaffen, um dann da endlos herumzurätseln, wer wohl mit wem warum nicht mehr redet. Da warte ich lieber zwei Wochen und bin das Problem los.
AntwortenLöschenKleiner Tipp: Wenn Du ein Mobiltelefon mit Bluetooth hast, kannst Du den Dongle zweckentfremden und das Handy als "Maus" benutzen. Sollte diese Art der Verbindung klappen (das richtige Profil vorausgesetzt) dann kannst Du davon ausgehen, dass nicht der Transceiver sonder dein "HMI Zeigegerät an Bluetooth-Adapter" defekt ist.
AntwortenLöschenDer Logitech-Dongle ist auf jeden Fall kompatibel mit dem Gerät von MSI (erfolgreich in der Firma getestet) und mit einem Sony-Ericsson oder Nokia lässt sich mein Desktop bequem fernsteuern.
Irgendwie zieht Adger solche Kundendienst-Mitarbeiter an :-))
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