Dienstag, 16. Januar 2007

Peng!

Bombe in Leipziger Schule explodiert
Stattdessen hätte die Onlineredaktion von N24 auch schreiben können: "Bombe reicht nicht zur Altbausanierung - Plattenbau stabiler als erwartet. Bild ermittelt" oder "Fanatische Schüler versuchen nach intensivem Konsum von Computerspielen Schule zu sprengen" oder auch "Vom Gamer zum Terroristen duch Counter-Strike".

So oder ähnlich wird es doch ablaufen. Spätestens seit seitens der Medien mit aller Gewalt versucht wird, die völlig unklare Motivation der Jugendlichen aus Tessin in Zusammenhang mit dem Spiel "Final Fantasy" zu stellen, muss auch dem Letzten klar sein, was die Motivation der Medien ist. Es geht "den Medien" nicht um sachliches Berichten, aufklären oder gar informieren. Es geht auch nicht um das, was "stimmt" oder "nicht stimmt". Es geht um Polemik, um Stimmungsmache, um Hype und letztenendes um Geld durch Auflage.

Hilft das in der Sache? Fraglich. Es hilft nicht beim Finden und erklären der Probleme im Schulsystem. Es hilft nicht beim erklären der Rolle und der Verantwortung der Medien. Es hilft auch nicht beim Lösen der Gesellschaftsstrukturellen Probleme. Es hilft jedoch den politischen Hardlinern dabei, Gesetze durchzusetzen, die im Endeffekt der Vielfalt der Gesellschaft schaden können und Grundrechte jedes Einzelnen beschneiden werden. Schon alleine vor diesem Hintergrund bin ich froh, dass in Bayern der Umbruch einsetzt und der Landesfürst endgültig abgesägt wird.

Vielleicht lässt sich ja doch noch was von dem retten, was wir mal "eine vorbildliche Demokratie" nannten.

1 Kommentar:

  1. <DrPfeiffer>Alles verbieten!</DrPfeiffer>

    Warum haben die CT eigentlich nicht die Bombe entschärft? Stand da einer mit 'ner AWE rum oder was? Wieso wird das dann nicht auch berichtet? Ich mein so'n Typ muss doch mindestens genau so auffallen wie die Bombe an sich...

    Ach, falsches Spiel - Mist!

    Um mal ernsthaft zu werden: Ich hoffe insgeheim ja, dass der Käufer von ProSieben-Sat1 mit den Spieleherstellern gemeinsame Sache macht. Dann ist es nämlich aus mit "Killerspiele trainieren das Töten". Einer solchen Medienmacht kann sich dann ein Herr Beckstein ja mal versuchsweise entgegen stellen.

    Leider wird es wohl bei der Hoffnung bleiben müssen.

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