Ob der
Islam mit seinen für die meisten Westeuropäer eher
frauenfeindlich einzustufenden Regeln nun mehr oder weniger umstritten ist, als zum Beispiel
Scientology oder
die Zeugen Jehovas, sei dahin gestellt. Bislang war man sich aber doch darin einig, dass der Islam grundsätzlich eine religiöse
Weltanschauung ist.
Das
Verwaltungsgericht Stuttgart urteilte jüngst, dass Lehrerinnen entgegen anderslautender Rechtsprechung nun doch mit Kopftuch unterrichten dürften. Das Gericht verwies auf den Grundsatz der Gleichbehandlung und nannte explizit katholische Nonnen, die in Ordenstracht unterrichten dürfen. Die CSU sieht das anders. Der Generalsekretär der
CSU,
Markus Söder, fordert dazu auf, das vom gesprochene Urteil zum Thema Kopftuch und Lehrerinnen "in der nächsten Instanz" zu ändern, denn im Gegensatz zum Kopftuch wäre die Nonnentracht kein
politisches Symbol. Daraus folgt dann wohl, dass der Islam keine Religion, sondern eine politische Bewegung und der Koran ein politisches Programm ist.
Es ist immer wieder possierlich mit anzusehen, wie in unserem ach so
säkularisierten Staat mit
fester flexibler
Trennung von Kirche und Staat sich die politischen Parteien und Kirchen nach gut dünken durch die Paraden fahren. Hatte
neulich noch die
Katohlische Kirche festgestellt, dass bestimmte Parteien in Deutschland das Attribut "christlich" nicht wirklich zu Recht trügen, lies die Antwort etwas auf sich warten. Die kam dann aber von
Edmund Stoiber und wurde mit einiger Vehemenz formuliert. So hatte er erst jüngst gefordert, dass
Ketzerei Gotteslästerung unter Strafe gestellt werden soll - unabhängig von der betroffenen
Religion. Und dann war da ja auch noch die Sache mit dem
Folterwerkzeug in den
Klassenzimmern.
Da stelle ich mir die Frage, was denn nun eigentlich wirklich Phase ist bei diesem
Gekungel.
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