Während in Deutschland frei lebende Bären nicht nur nicht erwünscht, sondern auch staatlich sanktioniertes Freiwild sind, hat man in den USA doch schon ein wenig weiter gedacht. Dort wird es vorgezogen, solche großen Raubtiere einzufangen und dann entweder in Reservaten oder in Zoos zu halten - Der Wert eines solchen lebenden Tieres wird völlig korrekt höher eingeschätzt, als der Wert von ein paar Stück Schlachtvieh.
Bruno, der erste in Deutschland gesichtete (und erlegte) Braunbär seit achtzehnhundertirgendwas, teilte das Schicksal vieler Einwanderer: Er war unerwünscht. Ein wichtiger Unterschied zwischen ihm und seinen menschlichen Wanderungsgenossen ist jedoch, dass er seine Exkursion in die ungenutzten Revierräume Deutschlands mit seinem Leben bezahlte. Aber immerhin dient er jetzt den Medien der Nation als willkommene Quelle wilder Spekulationen und Gerüchte und generell kann es sich zur Zeit kein Medium leisten, nicht über "Bruno" zu berichten, egal ob mit Fakten oder mit Vermutungen, egal ob wahr oder erfunden.
In den USA wie gesagt ist man in diesem Punkt nicht nur sehr viel entspannter, sondern auch professioneller. Dort wurde ein ähnlich umherstreifender Grizzly betäubt und in ein Reservat gebracht. Von dort gelang dem Bären die Flucht. Er befreite sich mit roher Gewalt, indem er eine mit vier Bolzen gesicherte, rund 250 Kilogramm schwere Stahltür aus der Verankerung brach, zwei Elektrozäune plattwalzte, bevor er einen fast vier Meter hohen Zaun überwand.
Im Moment wägen die Behörden alle Optionen gegeneinander ab, bevor sie entscheiden, was sie mit dem Freigänger tun werden. Egal was in dem Fall entschieden wird: Sein Deutscher Kollege wird im Museum ausgestellt und als 30 cm großes Plüschtier wiedergeboren, denn mit lebenden Bären kann man in Deutschland noch nicht umgehen.
(Quelle: AP)
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