Die zwei Männer nahmen ihre nagelneue Fairline Squadron 58 in Arendal, Norwegen, in Empfang. Sichtlich stolz schipperten sie mit ihrer 18-Meter langen und fast 1,6 Millionen Euro teuren Yacht mit ordentlich Speed an der Küste entlang. Stolz durften sie auch sein, denn nach Angaben des Verkäufers war das kein kleines Boot, mit dem die beiden da losfuhren: Die Yacht wog rund 23 Tonnen, hatte einen Treibstoffank mit 2,700 Litern Fassungsvermögen, vier Schlafzimmer, Dusche und WC und bot genug Platz für 10 Leute, war vollgestopft mit modernster Technik für Unterhaltung und Navigation.
Wie gesagt: War.
Die beiden Leichtmatrosen hatten sich scheinbar vollkommen auf ihr Navigationssystem verlassen und schafften es so völlig problemlos mit gehörig Speed auf einige Unterwasserfelsen zu rasen. Der Kutter fand das wiederum weniger lustig, machte die Bordwand auf und nahm ordentlich Wasser. Während die Yacht langsam sank, suchten die beiden Hobbyseeleute ihr Heil in der Flucht und nahmen das aufblasbare Rettungsboot.
Auch dieses Stück Hightech-Ausrüstung erwies sich als sehr zuverlässig: Es begann - entweder aus Sympathie oder aus Böswilligkeit - ebenfalls zu sinken.
Die beiden wurden von der lokalen Küstenwache gerade noch rechzeitig aufgepickt, bevor sie mit Wassertreten beginnen mussten.
Beide waren vollkommen nüchtern und hatten gültige Bootsführerscheine. Nur ihren Verstand hatten sie zu Hause gelassen, denn mit der Zuverlässigkeit der modernen elektronischen Seekarten ist es noch lange nicht so weit her, wie manche glauben.
Hätten sie dieses Blog gelesen, wüssten sie das.
(Quelle: Aftenposten)
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