Freitag, 10. März 2006

Schicksale

RettungsdienstAutofahren ist riskant. Über die Straße gehen ist auch riskant. In Bayern haben mindestens 100 Menschen am eigenen Leib erfahren, dass beides zusammen erst recht riskant sein kann.

Der Auslieferungsfahrer eines Paketdienstes erlitt einen Herzanfall und raste ungebremst in einen Trauerzug auf dem Weg zum Friedhof. Statistik: 4 Tote, 35 Verletzte, 11 Rettungshubschrauber, 1 Großraumhubschrauber der Bundeswehr, 30 Rettungsfahrzeuge, 60 Einsatzkräfte von vier Freiwilligen Feuerwehren, 12 Helfer THW, zahlreiche Ärzte. Wieviele Fernsehteams und Reporter anwesend waren lässt sich nicht feststellen, aber wenn selbst die internationale Presse über diesen Vorfall berichtet (und ich bin mir sicher, dass in Deutschland noch mindestens 2-3 Tage davon berichten wird), dann dürfte die Zahl der Presseleute ungefähr so hoch gewesen sein wie die der übrigen Beteiligten.

Das es auch ganz anders sein kann, zeigte sich Vancouver (Kanada). Dort verbrachte ein älterer Herr zusammen mit seinem Hund mindestens drei Tage am Steuer seines Pkw am Rande einer dicht befahrenen Schnellstraße. Das Kennzeichen des stehenden Fahrzeugs wurde nachweislich in der Zeit von der Polizei mehrfach überprüft, jedoch fiel niemandem auf, dass der Mann tot war.

Wie sehr sich der Tod doch unterscheiden kann.

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