Dienstag, 13. Februar 2007

Internationaler Handel

Steyr HS 50Die Amerikaner geben sich zur Zeit viel Mühe, die Medien "hintenrum" für einen Krieg gegen den Iran Einzustimmen. Seriennummern auf irgendwelchem Equipment, angeblich mit Aufständischen im Irak kollaborierende Diplomaten, Angriffe iranischer Luftwaffe auf kurdische Siedlungen, antisemitische Konferenzen im Iran... Die Liste ist lang. Hinzu kommt seit heute, dass angeblich vom Iran in Österreich gekaufte Präzisionsgewehre (Steyr HS 50) bei den Aufständischen im Irak gefunden wurden. Ebenso angeblich wurden mit diesen Waffen aus österreichischer Produktion Soldaten der US-Armee getötet.

"Angeblich". Einerseits wird gegenüber den Medien behauptet, die Waffe würde 15.000 US$ pro Stück kosten - tatsächlich wird sie aber zum Teil schon für unter 5.000 US$ gehandelt. Andererseits ist es "üblich", dass bei Funden "umstrittener" Waffen die Seriennummern beim Hersteller abgefragt werden, um die Herkunft zu klären. Das ist allerdings nach Angaben der Firma Steyr bis heute nicht geschehen, weshalb man bei Steyr von Fälschungen ausgeht.

Sicher ist, dass die Waffenschmiede aus Österreich wohl einen ganzen Schwung solcher Gewehre in den Iran verkauft und auch geliefert hat und sicher ist auch, dass die USA das überhaupt nicht witzig fanden. Ebenso sicher ist auch, dass das "Barrett" M82A1/M107 aus US-amerikanischer Produktion als "Exportschlager" gilt und momentan nicht mehr so ohne Weiteres aus den USA ins Ausland verkauft werden darf. Auch sicher ist, dass die US-Rüstungsindustrie auf jeden internationalen Konkurrenten überaus eifersüchtig ist und wenig scheu vor beliebigen Methoden hat, den entweder aus dem Markt zu drängen oder aufzukaufen. Fraglich ist, wer da jetzt was gefälscht hat.

Irgendwie bleibt da ein sehr eigenartiger Beigeschmack zurück.

(Quelle: Süddeutsche)

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