Bundeswehr

Heute ist ein bedeutsamer Tag für die Bundeswehr und zwar aus mehreren Gründen. Erstens: Das Parlament stimmte in namentlicher Abstimmung mit 440 zu 135 dem Einsatz im Kongo zu. Die Bundeswehr wird 780 Soldaten in den Kongo schicken, die dort die Durchführung der Wahlen am 30. Juli sicherstellen sollen. Wie und wo genau ist noch nicht so 100% fest, aber wohl "irgendwie Kinshasa".

Zweitens hat heute um Mitternacht (Ortszeit) die Bundeswehr in Afghanistan das Kommando über die Internationale Afghanistan-Schutztruppe der Nato (ISAF) übernommen. der Einsatz wird aus dem Camp Marmal im Norden des Landes geführ. Neben dem Flughafen in Masar-i-Scharif entsteht gerade das größte Feldlager der Bundeswehr im Ausland. General Markus Kneip, ab Juli Kommandeur des gesamten deutschen Afghanistan-Kontingents, glaubt an einen Einsatz der ISAF für mindestens weitere zehn Jahre. Seine Perspektive lautet "Zehn Jahre plus X".

Drittens wirft die Fraktion "Die Linke" der Bundesregierung "Kenntnisdefizite über die Wehrpflichtrealität" vor. Zu Deutsch: Die Onkel Gregor und seinen Mannen behaupten, dass Tante Angie und ihre Jungs keine Ahnung von der Bundeswehr haben. Darum wird Tante Angie von Onkel Gregor ziemlich genervt wegen der sache mit den Vorzeitigen Entlassungen und wer denn nun einberufen wird und wer nicht und so.

Viertens kloppen sich die Politiker wegen der Meinung der Soldaten über das Ganze. Die haben nämlich - wen wunderts - Bammel vorm Kongo. Aber nicht etwa wegen der Ballerei da unten oder so, nein, das nicht. Schiss vor Aids haben sie und zu warm ist es da auch! Außerdem gäbe es ja gar kein langfristiges Konzept und das sind sowieso viel zu wenige, um die Lage im Kongo zu stabilisieren - sagt FDP-Außenpolitiker Wolfgang Gerhardt. SPD-Fraktionsvize Walter Kolbow widerspricht. Das langfristige Konzept für die Stabilisierung des Landes fehlt nicht, denn die Vereinten Nationen sind ja schon seit 1999 im Kongo aktiv.

Prost! Auf einen tollen Tag!

(Quelle: Bundestag, Tagesschau)