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Ist es das wirklich? Eine gerade vom Fernsehen aufgegriffene "neue" Cartoon-Serie mit dem vielsagenden Namen "Popetown" könnte unfreiwillig zum Maßstab unseres eigenen Verständnisses für Meinungsfreiheit werden. Die Hersteller (produziert wurde die 10teilige Serie von der BBC, CHX Productions und Moi J'Aime La Television) beschreiben die Serie selber als "die lustigste, frevlerischste, kontroverseste und am meisten süchtig machende Comedy Serie, die jemals gemacht wurde"
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Insgesamt eine Mischung, die angenehme Kurzweil verspricht, zumal ein wenig mehr Zynismus und schwarzer Humor langsam mal wieder dringend Not tut im niveaulosen Einheitsbrei der Unterhaltungsmedien.
Und was passiert? Noch bevor die Sendung überhaupt in Deutschland startet, melden sich die Politiker zu Wort: "Das geht nicht! Das kann man doch nicht machen!" "Geschmacklos!" "Der christliche Glaube wird lächerlich gemacht!" und so weiter.
MTV (da soll die Serie starten) ist deshalb auch schon teilweise eingeknickt und hat zumindest die Werbung für die Serie reduziert.
Aber was passiert hier tatsächlich? Solange es gegen die anderen, gegen die "Andersgläubigen", gegen die "bockbeinigen Einwanderer", gegen "die da ganz hinten" ging, war alles in Butter. Da durfte jeder Cartoons machen und verbreiten, die keine Grenzen und kein Pardon kannten. Und jetzt geht es gegen das Christentum (nicht zum ersten Mal, siehe z. B. South Park) und schon stehen alle Politiker Gewehr bei Fuss und machen Stimmung? Welche Message wird denn hier gerade verkauft? Sogar Sendeverbote werden bereits gefordert, vorne weg - mal wieder, wir ahnen es bereits - die CDU/CSU, vertreten diesesmal durch die Junge Union und ihren Chef Philip Mißfelder.
So viel also zum Thema "Meinungsfreiheit aus der Sicht deutscher Politiker". Ich hoffe jedenfalls, dass in diesem Fall der kapitalistische Gedanke ans Geld siegt und gerade wegen des jetzt ausbrechenden Trubels diese Serie gesendet wird.
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