Freitag, 12. Februar 2010

It'a lady's problem

Wir alle freuen uns immer wieder über neue und umfangreiche Warnungen vor Terroranschlägen. Besonders im Rahmen des Luftverkehrs sehen sich die Kunden der Fluggesellschaften seit einigen Jahren zum Teil mit abstrus anmutenden Sicherheitsbestimmungen konfrontiert, deren Wirksamkeit zu Recht diskutiert wird. Der britische Geheimdienst fügt der Reihe potentieller Bedrohungen nun ein neues Quantum hinzu: Brustimplantate.

Nach Angaben eines Sprechers des britischen Geheimdienstes wurden per Satellit Gespräche zwischen Angehörigen bekannter Terrororganisationen aus Pakistan und dem Yemen aufgezeichnet, in denen darüber gesprochen wurde, wie Selbstmordattentäterinnen Sprengstoff in ihre brustvergrößernden Implantate eingesetzt werden könnte. Nach Angaben des ehemaligen FBI Direktors Don Clark nimmt die US-amerikanische Behörde für Homeland Security diese Bedrohung sehr ernst.

Der britische Geheimdienst berichtete, dass mehrere plastische Chirurgen, die in einigen der besten Kliniken Englands ausgebildet wurden, in ihre Heimatländer zurückgekehrt sind und dort praktizieren. Ein plastischer Chirurg aus Houston, Texas, Dr. Franklin Rose, der zur theoretischen Realisierbarkeit solcher Sprengsätze befragt wurde, sagte aus, dass die es vergleichsweise einfach wäre, solche Bomben zu implantieren.

Unbekannt ist, wie gut derzeitige Scanner Sprengstoffe aufspüren können, die sich im Innern menschlicher Körper befinden. Die US-amerikanische Transportation Security Administration gab an, dass die zur Zeit eingesetzten Scanner nach explosiven Materialien und deren Rückständen suchen.

Ich frage mich, wie bei der Kontrolle am Flughafen auf dieses Problem reagiert werden soll. "Abtasten" alleine reicht ja nicht, denn erstens gibt es eine große Vielfalt flüssiger und gelartiger Sprengstoffe und zweitens bezweifle ich, dass die normalsterbliche Frau sich von jedem X-beliebigen Sicherheitmopel an den Titten rumgrabbeln lassen wird. Andererseits sind Geräte für Mamografie nicht ganz billig und pauschal alles röntgen, was fliegen will, ist vielleicht auch nicht so die gute Idee...

Vielleicht heißt es ja in Zukunft: "Flugverbot für Frauen mit Brust-OP" oder so ähnlich. Ob das wiederum für uns Männer ein Vorteil ist, lasse ich mal dahin gestellt.

5 Kommentare:

  1. das wars dann mit den stewardessen...

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  2. Neulich hat mal jemand behauptet (hab den Namen vergessen), dass Terror in seiner jetztigen FOrm wohl die Geisel der Zeit ist und weder ausgerottet noch vollends unterbunden werden kann.
    Es zeigt sich einmal mehr, daass wir mti diesem Problem wohl leben müssen. Gibt allerdings genügend andere (schlimmere) Probleme die wir mit den jetzt für Terrorbekämpfung aufgebrachten Mitteln durchaus "mit Links" bewältigen könnten. Nun gut, wen interessieren schon sterbende Menschen wenn dabei nichts explodiert oder der Tote nur ein Araber oder Afrikaner ist... *Zynismus aus*

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  3. Nicht "der" Terrorismus ist die Geißel der Zeit. Vielmehr sind unsere zunehmend globalisierten Gesellschaften Geisel einer unbestimmten Panik vor dem zunehmend Unsteten, das mit dem Wandel der Lebens(um)welt des Individuums zwingend einhergeht. Was ist Terrorismus eigentlich und was ist daran "neu"? Terrorismus ist kein Phänomen der Neuzeit, erst recht nicht des 21. Jahrhunderts. Nach heutiger Lesart hätte man z. B. die heute in religiösen Gemeinschaften verehrten Heiligen bzw. Propheten des Altertums heute durchaus als "politische Extremisten" und ihr zum Teil durchaus gewalttätiges Vorgehen als "Terrorismus" verstanden. Oder z. B. Spartakus und sein Marsch durch Italien. Jede Zeit und jede Gesellschaft hat "ihre" Terroristen.

    Neu ist lediglich, dass wir zunehmen erfahren, dass es ständig und überall "Terrorismus" gibt und schon immer gab. Durch die Errungenschaften und Modernisierungen der Welt, in der wir leben, bleibt dieser Terrorismus nur nicht mehr lokal begrenzt, sondern kann exportiert werden und sich seine Bühne jederzeit und überall suchen. Dadurch wächst die Bedrohung des Einzelnen und zwangsläufig trägt das auch zur Unsicherheit bei, aber der Terrorismus ist mit Sicherheit nicht der einzige Aspekt.

    Das Problem verschränkter Gesellschaften (oder moderner: einer "globalisierten Welt") ist, dass die Probleme und ihre Lösungen bzw Lösungsansätze mehr und komplizierter werden. Die Probleme des Nachbarn betreffen plötzlich meinen eigenen Alltag und der Schmetterling in Singapur löst plötzlich tatsächlich in Florida einen Hurrican aus. Die Neigung, sich seine Welt wieder einfacher, überschaubarer, simpler, handhabbarer zu wünschen, äußert sich bei vielen in Ignoranz. Es ist einfacher, ein Problem zu ignorieren als eine Lösung suchen zu müssen, die nicht nur von mir selber abhängt.

    Der Terrorismus ist heute kein Problem eines einzelnen Landes, ebenso wenig, wie Rohstoffe, Umweltschutz, Energieversorgung, Bildung - oder was auch immer einem gerade in dieser Aufzählung fehlt - heute Probleme eines einzelnen Landes sind. Alles hängt mit allem zusammen und es ist sehr unangenehm zu erfahren, dass das eigene Handeln eben doch sehr weitreichende Konsequenzen hat. Die Last dieser Verantwortung zu tragen, die man eigentlich gar nicht gewollt hat, ist für manche eben einfach zu groß und führt deshalb gerne zu einer Verneinungshaltung: "Was hab ich denn damit zu tun? ICH hab die nocht gewählt!" "Was kann ich dafür, dass im Sudan..." "Wieso soll ausgerechnet ICH nach Afghanistan?" "Was geht die Amerikaner meine Bankdaten an?" "Wieso sind die Erdbeeren dieses Jahr im Januar so teuer?"

    Natürlich wird diese Problemstellung durch mangelnde Bildung nicht eben vereinfacht. Deshalb ist eine Demokratie mit fehlendem Bewußtsein und fehlendem Wissen und Verständnis für die Konsequenzen der modernen Welt in ihrer Bevölkerung nicht eben förderlich für das Finden an diese (veränderte) Welt angepasste und ihr angemessene Lösungen.

    Im Umkehrschluss bedeutet das nicht, dass wir damit leben müssen. Es bedeutet vielmehr, dass wir nur deshalb jetzt damit leben, weil die einzelnen Gesellschaften sich den tatsächlichen Gegebenheiten noch nicht soweit angepasst haben, wie es notwendig wäre. Der Wandel der Welt und der Gesellschaften, die in dieser sich immer schneller und für den Einzelnen immer tiefgreifender ändernden Welt, ist noch längst nicht in den Köpfen angekommen. Wir erleben zwar die globalisierte Welt, aber als Gesamtheit, als Gesellschaft, verstehen wir sie nicht.

    Noch nicht.

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  4. Die Geisel sollte eine Geißel sein, ich entschuldige mich für die Nachlässigkeit :)

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  5. <drpfeiffer>alles verbieten!!11eins</drpfeiffer>

    Es gilt ein einfaches Grundprinzip oder besser gesagt derer zwei:

    1. Sterben muss jeder
    2. Hase und Igel zu spielen macht dem Hasen keinen Spaß; doof nur, dass die Terroristen die Igel sind.

    Natürlich fände ich eine Bedrohung sch***e. Aber sind wir mal ehrlich: Das Spiel mit den Wahrscheinlichkeiten macht aus der Lebensgefahr durch Terroranschläge eine Lachnummer. Es ist in etwa 1000 mal wahrscheinlicher, dass ich im Straßenverkehr einen tödlichen Unfall erleide. Und in Bezug auf Flugzeuge - meine Güte nochmal! Wieviele Flüge pro Tag werden denn konkret durch Terroanschläge bedroht? 0,001 oder sinds doch noch eine Ecke mehr Nullen hinterm Komma?

    Mir gefällt der Gedanke nicht, dass Attentäter und deren Hintermänner straffrei davon kommen können. Hier etwas zu unternehmen wäre viel sinnvoller. Dass das bei Achmed dem toten Selbstmordattentäter nicht wirkungsvoll ist, ist mir klar. Aber seine Hintermänner werden ein durchaus vitales Interesse daran haben, weiterzuleben - schon allein um die Botschaft in die Welt hinaus zu tragen, die mit dem Terror verbunden ist. Wenn es dann in etwa so laufen würde wie in den Filmen "München" und "Password: Swordfish", würde einigen Terroristen und Unterstützern schnell die Lust an weiteren Anschlägen vergehen.

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