Samstag, 17. Mai 2008

Herkunftsfrage

Sahra Wagenknecht - WikipediaVenezuelas Staatschef Hugo Chávez machte sich nicht nur dadurch einen Namen, dass er per Dekret die gesamte Ölförderung seines Landes verstaatlichte, sondern auch damit, dass er den USA diverses Ungemach androhte und sich in aller Öffentlichkeit mit dem Iran solidarisierte. Damit auch in Europa, speziell in Deutschland jenes Land am fernen Golf von Mexiko nicht so schnell in Vergessenheit gerät, sorgte er für medienträchtige Aufmerksamkeit, als er sagte, unsere Bundeskanzlerin sei Angehörige "der selben Rechten, die (Adolf) Hitler, die den Faschismus unterstützt hat".

Zwar hat er sich dafür gerade erst entschuldigt und unsere gerade in Süd- und Mittelamerika weilende Regierungschefin wissen lassen, dass er sie nicht persönlich beleidigen wollte, aber das ist für die hiesige Randgruppenpolitik noch lange kein Grund, sich eine solche Steilvorlage entgehen zu lassen. Aus den Rängen der durch den Verfassungsschutz beobachteten Linkspartei verkündete die Wortführerin der Kommunistischen Plattform, Sarah Wagenknecht, in ihrer schier endlosen Weisheit folgendes:
"Das, was Chávez gesagt hat, ist historisch korrekt." "Die Partei, in der Angela Merkel wirkt, (ist) aus einer Partei hervorgegangen, die seinerzeit mit den Nazis zumindest indirekt kooperiert hat." "Das ist eine historisch zutreffende Darstellung."
Wir erinnern uns? Aus eben jenen Reihen wurde vor noch gar nicht allzulanger Zeit verkündet, dass die DDR ja eigentlich gar nicht so schlecht gewesen sei. Besonders das Ministerium für Staatssicherheit hält man ja in bestimmten Kreisen jener Partei für eine äußerst sinnvolle Erfindung.

Ich finde es toll, dass diese nach eigenen Angaben einzige Partei Deutschlands, die nicht an einer Regierungsbildung interessiert ist, wenigstens dazu beiträgt, dass die Schlammschlachten "bunter" werden und sich wieder dem Boulevard nähern. Wie traurig und langweilig wäre es doch, wenn sich Politiker wieder um Sachthemen kümmern würden. Plakative, themenferne und vor allem fremdbestimmte Vergangenheitsbewältigung ist da doch um Längen sinnvoller...

(Quelle: Netzeitung, Die Welt)

2 Kommentare:

  1. Für eine differenzierte Meinung zu dem Thema fehlt mir derzeit die Lust und die Zeit. Ich mache es kurz: Einen Regierungschef mit einem der schlimmsten politischen Agitatoren zu vergleichen ist, sofern es ein unpassender Vergleich ist, so oder so daneben und eine Entschuldigung auf jeden Fall fällig. Dass sich dann irgendwelche Trittbrettfahrer hinstellen und irgendwelche an den Haaren herbeigezogenen Behauptungen aufstellen ist dann aber mal echt lächerlich.

    Ich weiß schon, warum ich mittlerweile echte Probleme habe, eine Partei zu finden, die ich wählen kann ohne dass mir dabei Gedanken wie "Den Teufel mit dem Belzebub austreiben" kommen. Von der Liste der bedenkenlos wählbaren Parteien sind sowieso alle gestrichen. Auf der Liste der Parteien, die man mit nur wenig Bedenken wählen könnte, stehen CDU/CSU, SPD, die Linke, NPD und DVU nicht mehr drauf.

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  2. die spd/kpd/sed/pds/linke ist auch historisch gesehen die gruppierung die hitler verhindern konnte, aber nicht verhindert hat.

    und was man nicht verhindert, das lässt man zu und was man zu lässt unterstützt man und was man unterstützt das ist man dann auch.

    was man schließlich auch am parteiprogramm ablesen kann, die linke ist eine sozialistische partei, was die nazis ja auch von sich behauptet haben. dementsprechend hat die linke wesentlich mehr gemeinsam mit der nazis als frau merkel.

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