Offiziell geht es primär um den Alkoholkonsum von Jugendlichen. Der ist nach Ansicht nicht weniger Experten, Fachleute und Politiker viel zu hoch. Eine Alterskontrolle beim Verkauf von Alkohol zeigte sich bislang als wenig wirksam, denn was will man schon dagegen tun, wenn ein Volljähriger den Sprit kauft und ihn dann mit seinen minderjährigen Kumpels teilt? Das Gesetz reguliert im Prinzip nur den Verkauf. Es verlangt vom Verkäufer jedoch nicht, dass der bis zum "Flasche leer" beim Kunden bleibt, was ja auch etwas schwierig umzusetzen wäre.
Darum haben sich CDU und FDP in Baden-Würtemberg jetzt darauf geeinigt, dass zukünftig der Alkoholkonsum auf ganz anderem Wege eingeschränkt wird. CDU-Fraktionschef Stefan Mappus begründet den Vorstoß:
"Die besorgniserregende Entwicklung des Alkoholkonsums von Kindern und Jugendlichen macht den erschwerten Zugang zu alkoholischen Getränken erforderlich." "Wir müssen das sogenannte Vorglühen, also das Betrinken am Abend zum Beispiel vor dem Discobesuch erschweren."Deshalb wird in den nächsten Tagen ein Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, der in ganz Baden-Würtemberg ein totales Verkaufsverbot von Alkohol im Ladenöffnungsgesetz verankert. Der Verkauf von Alkohol wird dann an Tankstellen und im Einzelhandel zwischen 22 Uhr und 5 Uhr morgens verboten. Die FDP zweifelt zwar bereits jetzt an der Wirksamkeit der Maßnahme, trägt den Vorstoß trotzdem mit.
Im Klartext bedeutet das, dass man mit weiteren Regulierungen rechnen sollte, denn es ist kaum davon auszugehen, dass die Zielgruppe sich von dieser Hürde am Saufen hindern lässt. Sicher, häufig wird noch eben an der Tanke ein 6er Pils gezogen, aber wer die Preisgestaltung an Tankstellen kennt, der wird dort nicht ohne Not einkaufen. Das ist sogar dem Nachwuchs aus sozial stärker benachteiligten Regionen klar. Außerdem lässt dieses Verbot die Hauptquelle des abendlichen Konsums unangetastet: Die Gastronomie. Die durch die Medien gezerrten tödlich endenden Saufpartys fanden schließlich nicht an einer Tankstelle, sondern in einer Kneipe statt. Ich bin mir sicher, dass es da noch Streit geben wird.
Ich bin gespannt, wie andere Bundesländer auf diese Initiative reagieren werden und welche Verbote unmittelbar folgen werden, denn eins ist klar: Alle anderen Bundesländer haben irgendetwas Vergleichbares im Schrank, denn Alkohol ist kein auf Baden-Würtemberg begrenztes Problem.
Ich bin aber noch viel mehr gespannt darauf, mit welchen Argumenten sich die Raucher jetzt mit den Säufern solidarisieren...
(Quelle: Berliner Morgenpost)
"Die in manchen Städten geltenden Verbote an bestimmten Orten Alkohol zu konsumieren, gingen ja weitestgehend unbemerkt unter."
AntwortenLöschendas stimmt... gestern hab ich ne reportage über das ordnungsamt in frankfurt gesehn... da kostet das saufen am treppenaufgang 150 euro... die parkbank nebenan is aber legal. wer zur hölle denkt sich sone scheiße aus -.-
gruß BJ
Und wieder kümmert sich keine Sau darum, warum die Jugendlichen so viel trinken...Wenn die trinken, oder vorglühen wollen, dann kommen die schon an den Alkohol. In Amerika der 30er haben die Leute auch ihren Sprit bekommen, hochgradig illegal, aber sie haben...
AntwortenLöschenAber egal, Daumen hoch zur Prohibition! Schade, dass Al Capone nicht mehr lebt, Deutschland hätte ihm bestimmt gefallen!
Endlich tut sich mal was! Wir brauchen noch viel mehr Verbote von diesen unredlichen und gefährlichen Rauschmitteln! Der Konsum und der Besitz sollten unter schwerste Strafe gestellt werden! Außerdem sollte man auch gleich noch sexuelle Handlungen und vor allem diese widerlichen Schmuddelfilme und Bilder, die man überall sehen und kaufen kann, verbieten... *sabber* *schaum-vorm-mund-wegwisch*
AntwortenLöschenSorry, hier wird mal wieder so herrlich sinnentleert und ohne jeden Verstand an den Symptomen laboriert, ohne die Ursache auch nur im Entferntesten verstanden oder gar erkannt zu haben.
PS: Wer Ironie oder Sarkasmus findet, darfs behalten.
Damit hat die Politik dann wohl endlich erreicht, dass die Wahlbeteiligung spätestens in ein paar Jahren unter 10% liegen wird. Nicht schlecht! Sich so lange lächerlich zu machen, bis selbst Kinder/Jugendliche sehen, dass das ganze ein Kasperletheater ist - dazu gehört Mut!
AntwortenLöschenMan braucht keine Verbote, man braucht Aufklärung und Erziehung zum richtigen Umgang. Alles andere erhöht nur den Reiz für die Kids. Das ist eine Faustregel für alles und schon seit immer, aber der politische Apperat lernt ja leider nicht dazu.
war absehbar. und ein logischer nachfolger des rauchverbots. bin mal gespannt wie das weitergeht - vor allem in bayern.
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