
Die Studie belegt anhand nackte Zahlen, dass die Häufigkeit von Krebserkrankungen bei Kindern unter fünf Jahren mit der Nähe zu einem der 16 deutschen Reaktorstandorte zunimmt. Je näher ein Kind an einem Kernkraftwerk lebt, desto wahrscheinlicher erkrankt es an Krebs. Das ist starker Tobak, denn das bedeutet, dass unsere angeblich super sicheren und völlig ungefährlichen Kernkraftwerke in Wirklichkeit überhaupt nicht ungefährlich und schon gar nicht sicher sind. Die Energiewirtschaft hat aus verständlichen Gründen gar kein Interesse daran, dass genau das bewiesen wird.
Wen wundert es da, dass das Bundesumweltministerium angekündigt hat, die Studie überprüfen zu lassen? Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umweltschutz, sagt zu der Studie, dass die Strahlenbelastung der Bevölkerung durch den Betrieb der Atomkraftwerke in Deutschland um mindestens das Tausendfache höher sein müsste. Ansonsten sei der beobachtete Anstieg des Krebsrisikos und die bekannte Strahlendosis nicht in Einklang miteinander zu bringen. Die Studie soll deshalb "ausführlich" untersucht und überprüft werden. Die Methoden sollen im Detail bewertet und hinterfragt werden. Nach einer umfassenden Überprüfung werde man dann über das weitere Vorgehen entscheiden.
Man könnte auch sagen: "Lasst die Studie mal ein paar Jahre im Keller verschwinden, bis wir genügend andere Ergebnisse auf dem Tisch haben, die diese Studie vollkommen widerlegen. Jetzt gerade passt uns die Studie voll nicht in den Kram." Die Debatte um die Kraftwerke in Deutschland, Restlaufzeiten, Energiekonzerne insgesamt, der Gewinnamximierung zulasten der Sicherheit und so weiter sind spätestens seit der Pannen "neulich" wieder im Bewußtsein der Bevölkerung. Da passt es so rein gar nicht in den Kram, wenn ausgerechnet jetzt der Ruf der Kernkraftwerke völlig ruiniert wird.
Ich wette Euro gegen Pesos, dass wir schon bald eine völlig andere Studie vorgelegt bekommen, die das genaue Gegenteil beweist, oder zumindest belegt, dass der Anstieg der Krebsfälle andere Ursachen hat oder wenigstens aber auf falschen, weil unvollständigen Zahlen basiert. Oder sowas in der Richtung. Und selbst wenn das nicht passieren sollte. Selbst wenn irgendein Politiker das Kreuz dazu haben sollte tatsächlich zu sagen, dass der Kaiser ja gar nichts anhabe, woran ich massive Zweifel habe, bin ich mir sicher, dass absolut nichts passieren wird.
Es werden dann vielleicht eine Reihe Prozesse gegen die Betreiber los getreten. Es kommt zu jahrzehntelangen Prozessen und es wird sich genau NICHTS ändern. Mit einem Unterschied: Der Preis für den Strom wird schlagartig durch die Decke explodieren, weil die Betreiber ja plötzlich unheimlich viel in die nachträgliche Sicherung der Bevölkerung investieren müssen und man habe das ja alles gar nicht gewusst und hach nein wie tragisch das nicht alles ist.
Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen. Aber auch dieses Beispiel zeigt einmal mehr, wie verlogen Wirtschaft und Politik sind, wenn es um das ganz große Geld geht. Da spielen Menschenleben keine Rolle. Hauptsache der Rubel rollt.
Und der Präsident des BfS ist Mitglied der Grünen die ja lieber gestern als heute alle AKW abgeschaltet sehen würden.
AntwortenLöschenWas für ein Zufall das dem Herrn auch noch vorgeworfen wird parteipolitisch motiviert zu handeln.
Ändert zwar nichts am Fazit, aber die Studie ist garantiert genauso geschoben wie die zu erwartende Gegenstudie...
Das alles ist zwar sehr traurig aber ich kenne da so ein Sprichwort
AntwortenLöschen"Traue keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast"
Du kennst die Geschichte von dem "Leukämiecluster" in der Elbmarsch, oder? DA kann man erst Verschwörungen wittern...
AntwortenLöschen