Ab Mittwoch ist es soweit: Die Gastronomie muss Räucherkammern einrichten, in denen sich die Süchtigen selbst und gegenseitig vergiften können. Hintergrund ist das verabschiedete Gesetz zum Schutze der Nichtraucher. Beginnend ab 01. August 2007 wird in Baden-Württemberg und Niedersachsen das Rauchen in Gaststätten, Diskotheken, Krankenhäusern, Schulen, Ämtern und Behörden und so weiter nicht mehr erlaubt. In Gaststätten darf dann nur noch in separaten Räumen geraucht werden. Die übrigen Bundesländer werden spätestens zum Jahreswechsel nachziehen.
Die in manchen Gegenden beliebten Shisha-Cafes werden in vielen Bundesländern ebenfalls von diesem Verbot erfasst. Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen und Schleswig-Holstein verbieten das Rauchen in solchen Cafes pauschal, Nordrhein-Westfalen will sie eventuell als "private Raucherclubs" einstufen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnte bereits vor Jahren davor, dass beim Rauchen von Wasserpfeifen entgegen des landläufigen Glaubens der Konsumenten zum Teil größere Schadstoffmengen etwa Teer, Kohlenmonoxid und Arsen aufgenommen würden als über Zigaretten ohne Filter.
Das generelle Rauchverbot wird allerdings von regionalen Ausnahmen durchsetzt werden. Baden-Württemberg will an Gymnasien und Berufsschulen Raucherecken erlauben und das Saarland will Sonderregeln für sogenannte "inhabergeführte Lokale" und Vereinsheime ermöglichen. Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz werden außerdem das Rauchen in Festzelten erlauben. Bei Verstößen gegen die neue Gesetzgebung drohen je nach Bundesland Geldbußen zwischen 5.000 und 10.000 Euro, wenn trotz Verbot weiter im Lokal geraucht wird.
Wer jetzt meint, man könne das Gesetz ja ganz leicht umgehen, der sollte sich auch die Nebentexte zum Gesetz geben, wo vielen "ganz schlauen Ideen" bereits im Vorfeld der Boden unter den Füßen entzogen wird (Hier z.B. für Niedersachsen). Ich bin mal gespannt darauf, wie viele Kneipen und Diskotheken jetzt pleite gehen. Dem Gejaule der jüngeren Vergangenheit nach zu urteilen, dürfte es in Deutschland bald keine Kneipen und Diskotheken mehr geben...
(Quelle: n-tv, Niedersächsische Staatskanzlei)
Samstag, 28. Juli 2007
15 Kommentare:
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Das wird hart. Zwar wurde man als Zigarrenraucher schon seit Ewigkeiten auch und insbesondere von Zigarrettenrauchern diskriminiert.
AntwortenLöschenAber wenn man nun absolut beim saufen nicht mehr rauchen darf, was soll das bloß werden?
Ich mach dann mal wieder einen Privatklub auf \o/
Ich bin ehrlich gesagt nicht sicher, ob aufgrund des Rauchverbots viele Diskotheken zumachen werden. Bei den Restaurants aber wird es sich meiner Einschätzung nach im Zehntel-Promillebreich bewegen. Warum? Weil viele Gastwirte bereits "Separées" für Raucher anbieten. Und die Raucher in den Nichtraucherlokalen werden sicherlich zum Rauchen vor die Tür gehen. An Gästen wird es den wenigsten Wirten mangeln.
AntwortenLöschenDas klappt in Amiland und in Italien gleichermaßen, hat einen Entrüstungssturm ausgelöst und ist dort heute eine Selbstverständlichkeit.
Beim Rauchen nicht mehr saufen dürfen wäre ein ebenso wichtiger Ansatz. Alkohol ist "Volksdroge" Nummer eins.
Betonung muss auf "saufen" liegen. Der *Genuss* von Alkohol, der *Genuss* von Hanf, der *Genuss* von Rauchwaren sollten legal bleiben. Das gesellschaftliche Problem des *missbräuchlichen* Umgangs mit den Drogen muss erkannt und angegangen werden. Bloß wird dieser Prozess einige Jahre in Anspruch nehmen.
In den Fünfzigern war es Gang und Gäbe, zu rauchen. Es hat 50 Jahre bis zum heutigen Zeitpunkt gedauert, um aus 80% Rauchern eine Minderheit in der Bevölkerung zu machen. Rauchen ist gesellschaftlich "out". Genau so wie das hemmungslose Besäufnis "out" ist. Sowas zelebrieren Jugendliche, um ihre Grenzen auszuloten. Und es ist doch wohl klar, dass man dem nicht durch Verbote beikommen kann. Und es ist auch fraglich, ob man dem überhaupt beikommen müsste: Warum sollten Jugendliche ihre Grenzen nicht ausloten dürfen? Die Gefahren sind bekannt, die gesundheitlichen Folgen werden in der Grundschule vermittelt. Wenn sich dann dennoch jemand drei Flaschen Tequila reinpfeift, darf er sich nicht wundern, wenn er zwei Tage später an den Folgen einer Alkoholvergiftung stirbt.
Hier könnte man den Hebel auf der Seite der Krankenversicherten ansetzen: Folgeschäden durch Drogenkonsum sind vom Patienten zu 100% selbst zu tragen. Dazu gehören beispielsweise alkholbedingte Leberzirrhose oder durch das Rauchen entstandener Lungenkrebs. Wenn *sowas* durchgesetzt werden würde, wäre das Krankensystem um *einige* Taler entlastet und viele Leute würden sich zweimal überlegen, ob sie rauchen und/oder Alkohol im Übermaß zu sich nehmen.
"Genau so wie das hemmungslose Besäufnis "out" ist."
AntwortenLöschenDas ist in etwa so "out" wie Lehrerbashing oder Solaranlagen.
Nur nimmt man statt Bier halt Wein in den höheren Preislagen oder genehmigt sich fleißigst Cocktails.
Die Meisten die nicht mehr unter jugendlich fallen, vertragen dank guter Ernährungslage nur einfach mehr.
Deichshaf schrieb: "Genau so wie das hemmungslose Besäufnis "out" ist. Sowas zelebrieren Jugendliche, um ihre Grenzen auszuloten."
AntwortenLöschenSorry, Deichshaf, aber gerade aus eigener Beobachtung vom vergangenen Wochenende kann ich beurteilen, dass in der Generation 16-25 das "sich hemmungslos Besaufen", besonders beim weiblichen Teil der Bevölkerung, ganz hoch im Kurs steht. Dabei geht es den Konsumenten gerade nicht um das Austesten irgendwelcher Grenzen. Gerade bei denen, die ich am vergangenen Wochenende erlebt habe, ging es um das "sich besaufen, um zu vergessen"! Da wurde mit Ansage so lange reingekippt, bis Verlust der Muttersprache und Pupillenstillstand eintraten. Geld spielte dabei übrigens keine Rolle, selbst wenn das Zeug "das doppelte" gekostet hätte.
Rauchverbot?
AntwortenLöschenKlar, warum nicht. Ich mein, ich bin (starker) Raucher, aber ich verschliesse mich den Fakten nicht: Rauchen ist Gesundheitsschädlich. Erhöht das Krebsrisiko ungemein. Reduziert die Belastbarkeit, führt zu Ateriosklerose. OK.
Also verbieten das Giftzeug, einverstanden. Aber *wenn* das Risiko das Argument ist - dann auch endlich mal konsequent: Tabak- und nikotinhaltige Substanzen jeglicher Darreichungsform verbieten. Nicht in Kneipen und Diskoteken, sondern in Deutschland. Denn *nur* so werden die Menschen geschützt.
Und dann *gefälligst* auch Alkohol, frei beziehbare Schmerz- und Schlafmittelmittel, und gleich hinterher den Individualverkehr. Ab dafür, weg damit - denn nur dann dürfen die ganzen Heuchler noch in den Spiegel schauen, die vorgeben, es sei ja zum "Schutz", daß ich meine giftige Kippe nicht mehr in Gesellschaft in einer Kneipe rauchen darf. Und dabei mein tödliches Bier trinken.
Wie gesagt, ich verschliesse mich einem generellen Verbot nicht - auch wenn ich auf den Entzug grade eher gar keinen Bock hätte - aber *dieser* Ansatz ist verlogen, heuchlerisch und reine Augenwischerei. Aber hey, schön, daß wir drüber reden.
Schon gar nicht schlecht, aber das entscheidende Detail, um das es hier geht, ist die Frage wessen Gesundheit geschützt werden soll. Hintergrund der Gesetzgebung ist eben nicht, dass die Raucher geschützt werden sollen. Um die geht es nicht. Es geht darum, dass Raucher die Nichtraucher zum passiven Mitrauchen zwingen, weil sie ihre Sucht nicht unter Kontrolle haben. Der Dreh- und Angelpunkt ist das Passivrauchen. Darum heißen die entsprechenden Gesetze auch nicht etwa "Rauchverbotsgesetze", sondern "Nichtraucherschutzgesetz" oder ähnliches. Ja, Alkohol ist auch schädlich und die Folgen sind dramatisch. Die unmittelbaren Folgen des Rauchens sind nicht weniger schlimm. Trotzdem sind die, die durch das Gesetz geschützt werden sollen, nicht etwa die unmittelbaren Konsumenten. Deren Eigenverantwortlichkeit und Entscheidungsfreiheit bleibt unberührt. Es geht um die, die nicht rauchen wollen. Alkoholiker zwingen andere nicht zum Mitkonsum. Raucher insbesondere in Kneipen die anderen Gäste sehr wohl. Das vielleicht jetzt ausgepackte Argument der Alkoholfahrten etc. zielt in die falsche Richtung, denn (z. B.) das Autofahren unter Alkohol ist verboten und wer unter Alkohol andere schädigt, hat in der Regel ein handfestes juristisches Problem. So gesehen ist zwar Deine Argumentation auf den ersten Blick richtig, aber bei näherem Hinsehen geht sie am Ziel vorbei, denn es geht eben um die indirekt Betroffenen und nicht die, die sich selber zum Konsum entscheiden.
AntwortenLöschenEs gibt Restaurants, die sich ihre Nische als Nichtraucher-Restaurants gesichert haben. Mitunter sind sie sogar so gut, daß es sich lohnt, für die Cigarette "danach" rauszugehen.
AntwortenLöschenProblematisch finde ich bei dem momentanen Schutz, daß es weder Gästen noch Gastgebern freigestellt wird, ob dieser "Schutz" gewünscht wird. Genausowenig, wie ich in einem Nichtraucher-Restaurant auf eine Kippe bestehe, erwarte ich, daß ich in einer Kneipe, die zu 80 oder mehr Prozent von Rauchern besucht wird, zum Nichtrauchen aufgefordert zu werden. oder wenn, dann doch bitte vom Gastgeber, a.k.a. Betreiber. Nichtmal mit einem roten "R" vor schwarzem Totenschädel als Warnhinweis am Eingang hätte ich etwas einzuwenden - der Warnhinweis erfolgt jetzt aber vor dem /Nicht/rauchen (§1(4)).
Und leidtragend unter alkoholisierten Menschen ist man auch ohne das sie direkte Straftaten bestehen - auch wenn eine direkte Gesundheitsgefärdung sicherlich eine umfasst. Und *Autofahren* ist nicht die erste Gefahr, die mir bei betrunkenen Massen einfällt. Klar kann ich dem aus dem Weg gehen - indem ich andere Lokalitäten besuche. Hey... klingt das nicht vertraut?
Wenn es aber um den Nichtraucherschutz geht, wieso wird dann im Umkehrschluss dem Nichtraucher nicht untersagt die Lokalität zu betreten?
AntwortenLöschenBis jetzt war es ja immer so, das es jedem freigestellt war sich in die entsprechende Örtlichkeit zu begeben und so der wirkliche Nichtraucherschutz durch den Selbstschutz des Nichtrauchers gegeben war.
Nun ist es aber so das dem Raucher explizit verboten wird ein Lokal als Raucher zu nutzen und so eine Ausgrenzung stattfindet.
Da Kneipen und ähnliches nunmal dem Zweck dienen dort in geselliger Runde zu trinken, zu rauchen, zu essen, zu spielen und was der Mensch sonst noch tut, ist es meiner Meinung nach ein Unding das weil bei einer freiwillig zu besuchenden Lokalität bestimmte Dinge vom Gesetzgeber auszuklammern.
Der Einzige der das Recht dazu hat, ein Rauch, ein Alkohol, ein Ess oder ein Spielverbot für sein Lokal zu lassen ist der Inhaber, der dadurch das Profil seines Unternehmens zeichnet.
Schließlich wird auch kein Italiener per Gesetz dazu gezwungen nur noch Kartoffeln statt Nudeln zu verkaufen.
So wird dann ganz schnell aus "mehr Freiheit wagen", "mehr Verbote sagen". Was im Endeffekt nur dazuführt das der bisherige Betrieb von Lokalen durchaus ins Private abrutscht und so durch Vereine dem Staat Verluste an Steuern entstehen und der Jugendschutz ausgehöhlt wird.
Gleiches passiert ja schon im Vertrieb von Tabakwaren, wo legale und kontrollierte Vertriebsstrukturen durch den Schmuggel ausgehoben und ersetzt werden.
Klasse Argument. Und ehrlich gesagt sollte es tatsächlich denen vorbehalten bleiben, die das hausrecht ausüben, zu entscheiden, ob gequalmt werden darf, oder ob nicht.
AntwortenLöschenAaaber: Wenn der Gastwirt *mich* als nichtrauchenden Kunden haben will und ich seine Lokalität zum geselligen Beisammensein aufsuchen will, will ich vielleicht nicht so gerne dabei vom Zigarettenqualm belästigt werden. Da die Raucher in der Unterzahl sind, ist es eigentlich logische Konsequenz, die rauchenden Kunden für die "Kippe danach" vor die Tür zu komplimentieren. Oder Räume anzubieten, die den Dunst so absaugen, dass ich als Nichtraucher nicht belästigt werde.
Sind wir mal ganz ehrlich: Ich habe 12 jahre gequalmt wie ein Schlot. Mich stört es nicht, wenn neben mir einer qualmt (ehrlich gesagt störts mich nichtmal, wenn er brennt). Es stört mich nur, wenn ich am essen bin. Rücksicht war eigentlich immer etwas, was ich damals von anderen erwartet hätte. Doch mittlerweile verstehe ich die Nichtraucher: Rauch stinkt. Vielleicht nicht der frische Rauch, aber doch der Mief, der durch Teerablagerungen in Tapeten, Teppichen usw. entsteht. Rauchen schadet mehr als es nützt.
Der Zigarettenrauch regt die Produktion von Pepsin an, was die Verdauung fördert. Das ist das *einzig* positive an der Kippe. Man ist damit nicht "cool". Und die Argumente strömen einem in Begleitung von Rauch nicht wirkungsvoller aus dem Mund. Rauchen ist scheiße.
Ich akzeptiere es, wenn jemand raucht. Tut er das in meiner gegenwart und ich werde nicht belästigt, ist es mir sch***egal. Aber sobald es mich belästigt - und das ist dannd er Fall, wenn ich beim Essen den Dunst mit einatmen muss - hat der Raucher gefälligst Rücksicht zu nehmen.
Schon vergessen? Die Nichtraucher sind die Mehrheit, die Raucher die Minderheit. Die Quote liegt bei ungefähr 1 Raucher pro 2 Nichtraucher. Das Argument sei "Liberalismus" und "Demokratie"? Prima. Der Gaststättenverband hat sich bei der Bundesregierung durchgesetzt selber einen effektiven Schutz der Nichtraucher in der Gastronomie - und nur um den geht es hier - zu verwirklichen. Die "Wahl" lassen? Wie die "Wahl" ausfällt, ist bekannt. Mehr als ein Jahr hatte die Gastronomie Zeit, ihre eigenen, selbst verabschiedeten Regeln umzusetzen. Wie hoch war die Quote? Knappe 10%. Soviel zu "Wahlfreiheit, die Raucher und Gastronomie ermöglichen". Und selbst wenn Gäste und Betreiber gefragt werden: Und das Personal? Das darf dann zwischen Arbeitslosigkeit und Gesundheitsgefährdung durch die Kundschaft wählen. Schöne Vorstellung von "Liberal".
AntwortenLöschenBei den Vorschlägen kamen übrigens kamen so geniale Ideen zur Sprache wie "intelligente Luftsteuerung". Luft "steuern". Klar. In Diskotheken. Sicher. Oder auch solche Ideen wie "Nichtraucher nur draußen" und so weiter. Wer wird hier vor wem geschützt? Was wird hier geschützt? Nach Vorstellung der Raucher besteht eine gesellschaftliche Verpflichtung zum Schutz der Sucht und zum Schutz des durch diese Sucht verursachten Gesundheitsrisikos für alle anderen. Es gibt kein Grundrecht auf Sucht. Der BGH hat das eindeutig festgestellt. Es gibt aber ein Grundrecht auf Unversehrtheit der Gesundheit: Niemand darf die Gesundheit eines anderen schädigen, schon gar nicht zur Befriedigung der eigenen Sucht.
Davon aber mal ab die Frage, wann denn die Mehrheit der Raucher von sich aus auf das Rauchen verzichtet hat, um die Nichtraucher zu schützen. Wann haben denn die Raucher alle immer nachgefragt, ob es Nichtraucher stört? Einzelne Ausnahmen, ja, da gebe ich Dir recht. Einzelne haben aus Höflichkeit gerne mal gefragt, ob es jemanden störe, wovon man natürlich nicht ausgehe, aber man will ja höflich sein. Daher die Frage: Warum muss ein Nichtraucher erst "verlangen", dass irgendein Süchtiger gefälligst seine Gesundheit unversehrt lässt und auf das Rauchen verzichtet, bevor der sich dazu bequemt nicht einfach so alle Anwesenden des erheblichen Risikos schwerer Erkrankunegn auszusetzen? Darum kam die Politik auf den Bolzen den Spieß einfach mal umzudrehen. Jetzt "darf" der Raucher nachfragen, wo er rauchen darf. Ein Rollentausch, der bestimmt interessant zu beobachten sein wird.
Die Frage nach dem Alkohol in der Gesellschaft wird übrigens ebenfalls debattiert, man denke an Alkopops, Flatratepartys, Alkoholverbot bei Großveranstaltungen, der Diskussion des generellen Alkoholverbots für Autofahrer und unter-18-Jährige und so weiter. Sicher, es wird keine Allumfassende "Zentraldebatte" um das Thema geführt, aber das Thema Alkohol ist politisch thematisiert und hat - trotz aller Versuche das Gegenteil zu belegen - nichts mit dem Problem des Passivrauchens in der Gastronomie zu tun. Dass es davon abgesehen ohne Frage ein Problem ist, ist nicht bestritten, aber nicht Gegenstand dieser Regelung. Für andere Drogen gilt das übrigens auch, oder warum ist zum Beispiel die Diskussion um die Legalisierung von Canabis inzwischen vollkommen vom (politischen) Tisch?
Ich befürworte das pauschale Rauchverbot. Nicht nur das in der Gastronomie, sondern überall. Ich bin mir aber im Klaren darüber, dass das vielleicht doch etwas weit geht und dann doch einen etwas sehr tiefgreifenden Eingriff in die Selbstbestimmung darstellt. Darum bin ich mit dem jetzt in Kraft tretenden Gastronomiekompromiss durchaus einverstanden. Denn: Wo darf "man" denn jetzt noch "selbstverständlich" (um wessen Selbstverständnis es geht, ist wohl klar, nämlich das des Rauchers) rauchen? Auf der Straße, zu Hause, im eigenen Wagen... und sonst? Wohl "fast nirgends". Wenn diese Regelung hilft, das Problem "Rauchen" gesellschaftlich in den Griff zu bekommen, prima.
Und grade Du glaubst wirklich, es gehe dabei um das Recht der "Selbstbestimmung" und nicht auf das Einkassieren der Steuereinnahmen aus der Tabaksteuer, das durch diese halbherzige Lösung geschützt wird? Ich glaube kaum.
AntwortenLöschenWie ich schon schrieb, wenn man nur noch zuhause rauchen darf. Dann mach ich halt meinen eigenen Raucherclub auf.
AntwortenLöschenSchenke dort Getränke gegen Kostenbeitrag oder gedeckt durch eine Monatsgebühr aus und jeder darf soviel qualmen wie er will.
Dort gibt es dann auch keine Nichtraucher die man schützen müsste und wenn doch, die sind ja freiwillig da. Man spart sich den ganzen Unfug vonwegen Steuern und den Jugendschutz nimmt man einfach auch nicht so genau, ist schließlich privat.
Wunderbar wie man sich dann öffentlich eines Problem entledigt hat, das aber Privat immer noch genauso existent ist und unterm Strich das gleiche rauskommt.
Es geht auch um die Kosten, die durch das Rauchen und damit auch durch das Passivrauchen verursacht werden. Die Kosten sind um ein Vielfaches höher, als die Einnahmen aus der Tabaksteuer. Mit "Verantwortung" und "an andere denken" muss man Rauchern nicht kommen, denn das ist denen weitestgehend scheißegal: "Hauptsache ich kann rauchen".
AntwortenLöschenHeute hat mir ein Raucher ERNSTHAFT vorzurechnen versucht, dass seine Qualmerei ( übrigends das billigste was wo gibt ) meine Rente finanzieren würde .... :-D
AntwortenLöschenAlso nicht nur an die "gebildeten" Raucher denken, sondern auch an die, die TATSÄCHLICH Glauben, das sie meine Rente finazieren würden, das co2 hauptsächlich aus dem Meer ausdünste und das Klima erwärmt, Erdöl in wahrheit noch 150 Jahre reichen würde....
Nicht jeder besitzt soviel Schmalz um überhaupt zu begreifen was er da macht ( umfasst mehr als nur das Rauchen ).
Von einem Jhary kann ich Respekt/ Verstand erwarten, von vielen anderen nicht.
Und die, die ich kenne, die noch Rauchen, sind "die anderen"
Diese tolle Argumentationskette, warum Raucher dann auch von der KfZ-Steuer zu befreien sind und einen niedrigeren Beitrag zu RV zu zahlen hätten, kommt mir bekannt vor...
AntwortenLöschenIch kenne da noch eine Plattitüde:
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Fünf einfache Gründe, warum Nichtraucher Schädlinge sind?
1. Zuerstmal schädigen sie die Zigarettenindustrie.
2. Sie enthalten dem Staat Steuereinnahmen vor.
3. Sie sind seltener krank und schmälern so die Einkommen von Ärzten und Apothekern.
4. Sie leben länger und fallen den ohnehin strapazierten Rentenkassen länger als notwendig zur Last.
5. Die Weltbevölkerungszahlen steigen ständig weiter und Nichtraucher tragen dazu bei und verbrauchen zudem auch noch mehr Sauerstoff.
Und dann glauben tatsächlich einige Leute noch, Raucher würden *zum Spaß* rauchen?
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Soweit dazu...
Rauchen ist nicht natürlich, ich habe das Recht auf körperliche Unversehrtheit und es muss zur Selbstverständlichkeit werden, dass ich nicht darum bitten muss, nicht von Rauch belästigt zu werden, sondern umgekehrt ein Raucher um Erlaubnis fragen muss, ob er mich belästigen darf.
Vielleicht kam das weiter oben falsch rüber: Es sollte dem Hausherrn überlassen bleiben, das Rauchen in seiner Gaststätte zu erlauben oder zu verbieten. Dass die jetzige Lösung nur deshalb zustande gekommen ist, weil die Gastwirte sich hier einen feuchten Dreck um irgendwas geschert haben, ist klar. Und deshalb ist diese Regelung offenbar auch der einzig gangbare Weg.