"Bayern ist ein Rechts-, Kultur- und Sozialstaat... Der Staat schützt ... die kulturelle Überlieferung"Der Denkmalschutz ist so in der Landesverfassung verankert und verbindliches Ziel aller bayrischen Landesregierungen. Wie so viele andere Bundesländer auch, so muss auch Bayern sparen. Und das versucht man dort auch. Besonders im Denkmalschutz. Der Etat für Denkmalpflege betrug 1990 knapp 22 Millionen Euro, 2002 noch 11,5 Millionen Euro und 2006 noch ganze 5,5 Millionen Euro. Das sorgt bei vielen besorgten Menschen für helle Aufregung, denn sie denken in erster Linie an Baudenkmäler wie zum Beispiel Schloß Neuschwanstein.
Wenige wissen, dass Bayern noch ganz andere Baudenkmäler zu bieten hat. Bei denen stellt man sich dann doch schon mal die Frage, was denn bitte daran jetzt so der kulturelle Wert wäre, dass man soetwas schützen müsste. Klar, die Frage des Geschmacks sollte bei kulturellen Fragen eher zweitrangig sein, aber wir reden hier nicht von Bildern, die man in irgendeinem Archiv verstecken kann, sondern von ziemlich großen Häusern, die irgendwie ziemlich auffällig in der Gegend herumstehen.
München hat eine ganze Reihe solcher herausragenden Musterbeispiele schützenswerter Baukultur. Oben gezeigt die Parkstadt Bogenhausen, die als "qualitätvolles Beispiel für fortschrittlichen Siedlungsbaus der fünfziger Jahre" steht. Die Anlage steht unter Denkmalschutz. Ebenso das hier gezeigte Wohnhaus für US-Diplomaten an der Thiemstraße in Schwabing, das zu einer "großzügig angelegten Gebäudegruppe" gehört.
Also mal ehrlich: Wegen solcher Betonkästen beantrage ich kein Visum für das Lederhosenland. Und wenn ich mir das ansehe, dann frage ich mich, wieso überhaupt noch Geld in den Denkmalschutz in Bayern investiert wird. Vielleicht sind ja die wirklich wichtigen Bauten schon lange an "ausländische Investoren" verkauft, wer weiß das schon so genau?
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