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Die Linksfraktion stellte am 20.04. eine "kleine Anfrage". Zusammengefasst sollte sich die Bundesregierung dazu äußern, wer Bundeswehrsoldaten zur WM 2006 angefordert hat, welche Aufgaben die Bundeswehr übernehmen soll und - nun kommts - ob Kommando Spezialkräfte (KSK) zum Einsatz kommen sollen. Unter anderem die Tagesschau hatte das berichtet.
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Jedenfalls sagt die Bundesregierung (das sind CDU/CSU und SPD), dass zusätzlich zu den verplanten 2.000 Soldaten weitere 5.000 in Reserve gehalten werden. Für "den Fall das", der im Regierungsdeutsch "Eintritt eines Großschadensereignisses" heisst. Die Bundeswehr wird so per Wortwahl von einer Armee in eine Einrichtung zur Bekämpfung von Schäden, also eine Hilfsorganisation wie z. B. das DRK, umdefiniert. Dass die Bundeswehr nebenbei aber auch noch kämpfen kann und bewaffnet ist und so weiter und trotz alledem am Ende die Bundesregierung "im Falle das" Befehlsgeber an die Bundeswehr ist, und nicht (wie bei der Polizei) die jeweiligen Bundesländer, bleibt dabei ebenfalls unerwähnt, als gäbe es keinen triftigen Grund für eine Gewaltenteilung. So bemüht sich die Bundesregierung denn auch aufzuzählen, dass die Soldaten für den Sanitätsbereich und für das Aufspüren von ABC-Waffen angefordert wurden, dass Unterkünfte, Gelände, Parkplätze und so weiter bereitgestellt würden. Alles "ganz harmlos".

Sponti-Demos zum 1. Mai in Berlin-Kreuzberg sind übrigens auch im selben juristischen Wortsinne "nicht geplant".
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