Mittwoch, 8. März 2006

Die Uhr tickt schneller

T-Rex SchaedelWissenschaftler beobachten, dass zur Zeit das größte, heftigste und umfangreichste Massensterben seit 65 Millionen Jahren stattfindet.

Nach Angaben von Prof. Norman Myers ist das Aussterben von Arten, das zur Zeit zu beobachten ist, bei weitem schlimmer als das der letzten fünf vergleichbaren Vorkommnisse der geologischen Vergangenheit:
"Während der Lebensspanne der meisten Menschen könnte die Erde rund die Hälfte ihrer 10 Millionen Arten verlieren."
Zur Zeit sind 33 Regionen bekannt, in denen Arten besonders rapide aussterben. In einigen dieser Regionen sind bereits über 80% der ursprünglich bekannten heimischen Arten verschwunden.

Wenn auf internationaler politischer Ebene auch weiterhin nichts getan wird, dann werden wir auch in Zukunft fünfzig (50!) Arten pro Tag verlieren. Die natürliche Rate des Aussterbens liegt bei einer Art alle fünf Tage. Es ist auch für Wissenschaftler ziemlich schwer nachzuvollziehen, was da genau gerade passiert, weil noch nicht alle Prozesse der Evolution verstanden sind.

Mal nachrechnen: 50 Arten am Tag, das sind 18250 Arten pro Jahr. Das hieße, dass in spätestens 548 Jahren die letzten Arten ausgestorben sind und die Erde ein steriler Felsbrocken geworden ist. Da aber in der Biologie viele Faktoren untrennbar miteinander Verkettet sind - man denke an "Nahrungskette" und "Symbiose" - dürfte sich der Prozeß beschleunigen, sobald bestimmte Schlüsselarten betroffen werden.

Zur Zeit gibt es keine verläßlichen Untersuchungen darüber, ob das jetzt zu beobachtende Aussterben aufgehalten werden kann oder nicht und es ist schwierig vorherzusagen, an welcher Stelle dieser Entwicklung es für den Menschen problematisch wird. Sicher ist aber in jedem Fall, dass früher oder später der Augenblick kommt, an dem es auch für uns ernst wird: Was wenn plötzlich Rinder, Schweine oder Hühner aussterben? H5N1, Schweinepest, BSE und so weiter machen diesen Gedanken nicht gerade völlig abwegig. Vielleicht bleibt es uns aber erspart als sozusagen "letzte Art" das Licht auszumachen. Aids, die Bombe, Hunger, Wasserverschwendung, Umweltverschmutzung etc. sind Faktoren, mit denen wir uns selbst die Pistole an den Kopf setzen.

Wieviel Zeit haben wir wohl noch? Nimmt jemand Wetten an?

(Quelle: ABC Australien)

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