Donnerstag, 6. April 2006

Atlanta, Stadt der Kinderprostitution

Time Magazine Cover June 21 1993So ähnlich kann man sich wohl den Slogan der Zuhälter in den USA vorstellen, die die günstige Lage und Anbindung von Atlanta nutzen, um ihre minderjährige "Ware" an den Mann zu bringen. Im Herz des sogenannten Biblebelts blüht die Prostitution mit Kindern wie kaum ein anderes Business. Für 1.000 US$ kann ein hübsche junge Blondine im Voraus zum Mittag gebucht werden und man kann rechtzeitig zum Abendessen wieder zu Hause bei der Familie sein. Experten gehen davon aus, dass mehr als die Hälfte der Prostituierten in Atlanta unter 18 Jahren alt ist. Insgesamt gehen amerikanische Behörden von 200.000 bis 300.000 minderjährigen Prostituierten aus, von denen viele von ihren Zuhältern durch Drogen gefügig gemacht werden.

Besonders beunruhigend ist dabei das Eingeständnis der Behörden, dass sich auf absehbare Zeit trotz aller Maßnahmen daran nichts ändern wird, dass Kinderprostitution in den USA ein Boom-Markt ist. Den in der Praxis vergleichbar geringen Risiken geschnappt zu werden stehen für die Hintermänner unvorstellbare finanzielle Gewinne gegenüber. Durch die teilweise schon abstrus anmutende Prüderie des Biblebelts wird der Markt sogar noch besonders angeheizt: Der Reiz des Verbotenen ist hier doppelt so hoch. Man bedenke: Hier gilt Sex als eine rein der Fortpflanzung dienende eheliche Pflicht.

Ob Amerika mit seinen häufig scheinheiligen Religionen dem Säkularisierten "Old Europe" wirklich so weit voraus ist wie die Amerikaner gerade in letzter Zeit so gerne behaupten? Ich habe Zweifel.

(Quelle: Reuters)

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