Mittwoch, 10. Februar 2010

Neid

Den folgenden Satz muss man sich glaube ich bei einem guten Wein auf der Zunge zergehen lassen:
"Die Nachbarländer beneiden die Bundesrepublik Deutschland, dass wir auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten an den Zielen festhalten, mehr in Bildung und Forschung zu investieren."

Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan (CDU)
Wenn Politiker davon sprechen, dass sie "an Zielen festhalten", dann hat das ungefähr denselben Stellenwert, als wenn ein notorischer Kettenraucher davon spricht, dass er mit dem Rauchen aufhören wolle. Wenn unsere Politiker darum beneidet werden, dass sie trotz aller Schwierigkeiten prinzipiell irgendetwas wollen, ohne zu sagen wann, wie und in welcher Form und das dann auch noch in einem Bereich, in dem sie in der Vergangenheit in erster Linie durch eklatante und ausdauernde Inkompetenz geglänzt haben, dann frage ich mich, wie wohl die Reaktion unserer Nachbarländer auf die Erfolge derselben Politiker aussehen mag.

Ach ja. Im selben Atemzug sagte dieselbe Ministerin übrigens auch, dass sie zuversichtlich sei, dass das Ziel, ab 2015 zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) für Bildung und Forschung auszugeben, erreicht werde.

Im Jahr 2009 hat Deutschland für die Bildung übrigens 4,60 Prozent des BIP investiert und liegt damit auf Rang 41 (einundvierzig) nur knapp hinter solch illusteren Wohlstandsnationen wie beispielsweise dem Yemen (9,6 Prozent, Rang 5), Botswana (8,7 Prozent, Rang 10) Tunesien (7,3 Prozent, Rang 16) oder gar dem Sudan (6,0 Prozent, Rang 28). Die USA liegen in dieser Wertung übrigens auf Rang 34 mit 5,3 Prozent. Der Forschungsetat der Bundesrepublik liegt zur Zeit übrigens bei rund 2,6 Prozent des BIP.

Hatte ich schon mal erwähnt, dass die Kosten für die Beseitigung der Abfälle aus Kernkraftwerken im Forschungsetat des Bundes verrechnet werden?

1 Kommentar:

  1. ich glaube wir wird schlecht... eigentlich müsste man die mal auf abgeodnetenwatch damit bashen

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