Samstag, 25. Oktober 2008

Überschrift des Tages (89)

Wann immer die Katholische Kirche und ihre Vertreter irgendetwas "verlangen" oder "fordern", lohnt es sich genau hinzuhören, denn oft genug erhält man so Einblicke in einen völlig anderen Wirklichkeitskosmos. Aus der Welt, in der es den Gott, den es gibt, nicht gibt erreicht uns heute per Spon folgende Überschrift:

Das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen. Ein Mensch mit Namen Marx muss immer damit rechnen, in besonderem Kontext zu seinen Äußerungen über Geld, Wirtschaft und so weiter gestellt zu werden. Das ist nicht so sehr verwunderlich, dazu ist der Name zu stark vorbelastet. Wenn dieser Mensch dann aber ausgerechnet Erzbischof der katholischen Kirche ist und in dieser Funktion von Bankern Buße verlangt, dann wird es grotesk. War nicht gerade die katholische Kirche ein durch und durch auf Geldtransfer und Kaptial ausgerichtetes Unternehmen? War es nicht die gerade die Katholische Kirche, die sich für alles bezahlen lässt? War nicht die Katholische Kirche inhaber internationaler Fonds? Ich meine schon.

Und wenn derselbe Spitzenfunktionär dieses Finanzunternehmens, der mit seiner Forderung nach "Buße" durch die Banker Aufsehen erregen möchte, verkündet, dass er sich auf genau jenen Marx beruft, dessen Namensvetter er ist und gleichzeitig verkündet, dass man ihn sehr viel besser verstehen werde, wenn man denn sein in Kürze erscheinendes Buch läse, dann muss zumindest ich schon herzhaft lachen. Der krönende Abschluss der Geschichte ist jedoch der Titel des Buches. Er lautet:

Das Kapital.

(Quelle: Spiegel, danke Jhary)

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