Sonntag, 19. Oktober 2008

Angebot und Nachfrage

Bush - AhmadinedschadSyrien, nicht eben als eines der unkompliziertesten Regime im Nahen Osten bekannt, macht immer wieder von sich Reden. Neulich erst durch das laute Nachdenken darüber, ob man nicht den Russen einen netten kleinen Ersatzhafen anbieten möchte. Mit Israel hat Syrien auch einen ganz eigenen Strauß offen. Die Golanhöhen. Eine Gegend, die Israel irgendwann mal besetzt hat und seit dem aus Gründen der "nationalen Sicherheit" besetzt hält. Syrien findet das äußerst uncool und nennt Israel deshalb alles, aber nicht "Freund".

Am anderen Ende der Welt hat ein alternder Texaner die letzten 3 Monate seiner Amtszeit als Präsident vor sich und irgendwie bekommt der wohl langsam Angst, dass man ihn vergessen könnte. Insbesondere im Nahen Osten, wo er während seiner Amtszeit eher nicht so wirklich erfolgreich war. "Schwierige Zeiten erfordern drastische Maßnahmen", muss er sich gedacht haben und deshalb versucht er etwas, was den Nahen Osten ein ganz klein wenig in Aufruhr bringen könnte:

Sowohl Arutz Sheva als auch Ynetnews berichten, dass unser allseits geliebter Onkel George heimlich dem Präsident Bashar Assad von Syrien einen Deal angeboten hat. Dieser Deal soll in etwa so aussehen: Syrien macht Schluss mit dem Iran und dafür gibts die Golanhöhen zurück. Wenn Syrien mitspielt, soll die Lösung innerhalb weniger Wochen, noch vor den Präsidentschaftswahlen in den USA dingfest gemacht werden. Israels Premierminister Ehud Olmert ließ auf Anfrage der Arutz Sheva bekanntgeben, dass man zu diesem Bericht keinen Kommentar abgeben werde.

Sollte das mit dem Angebot stimmen (gewisse Zweifel sind da nicht völlig unangebracht) und sollte Syrien sich auf den Deal einlassen (wer weiß?) und Israel mitspielen (möglich, wenn die USA wirklich Druck machen...), dann wäre das für den Nahen Osten ein echter Meilenstein und für den Iran ein herber Schlag, denn Syrien ist ein nicht unwichtiger Verbündeter des Iran. Es ist schwierig vorauszusagen, wie Syrien auf dieses Angebot eingeht und auch die Haltung Israels dürfte nicht unbedingt pure Freude sein, denn die Golanhöhen hält man ja nicht ganz ohne Grund besetzt...

1 Kommentar:

  1. Israel wird nie auf die Golanhöhen verzichten. Das ist der Wasserspeicher fürs halbe Land und da können sie gar nicht drauf verzichten.

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