Montag, 2. Oktober 2006

Demokratie am Bosporus

Tuerken in BerlinFortschritte in der Türkei sind ja immer so eine Sache des Betrachtungswinkels. Ein Aspekt, der den meisten europäischen Bündnispartnern Kopfschmerzen bereitet, ist die Einmischung des Militärs in die Politik und die Regierung der Türkei. Es gehört zu "unserem" Verständnis der Demokratie, dass sich das Militär aus der Regierung heraus hält, solange es nicht um Themen der Landesverteidigung o.ä. geht.

Das sieht man in der Türkei anders. Das hat der neue Generalstabschef der Türkischen Armee, Yasar Büyükanit, in seiner Grundsatzrede vor der Kriegsakademie in Istanbul in aller Deutlichkeit am Montag festgestellt. In dieser Rede warf er unter anderem dem EU-Botschafter in Ankara, dem deutschen Diplomaten Hans-Jörg Kretschmer, vor, die Armee unbegründet als Hindernis für die Entwicklung der Demokratie in der Türkei darzustellen, nur weil sich die türkischen Militärs zu Themen äußern, für die sie nach europäischem Verständnis gar keine Befugnisse hätten.

Fortschrittliche Länder werden eben durch das Militär regiert. Das müssen auch wir im rückständigen Europa langsam mal begreifen.

(Quelle: AFP)

1 Kommentar:

  1. Also... da hat der liebe Herr Yasar Büyükanit doch vollkommen recht...(blabla) Ich glaube zudem das ihm auch Herr Donald Rumsfeld ohne zu zögern zustimmen wird!

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