Dienstag, 21. März 2006

Wenn Fans was wollen...

Papst Johannes PaulSeit wir Papst sind hat die katholische Kirche ein Problem. Der verstorbene Papst hat einfach zu viele Fans, als dass sich die Kirche dieser Masse Fans verschließen könnte. Die katholische Kirche ist in ihren eigenen Regeln gefangen und kann deshalb nicht "einfach so" einen der ihren in den Reigen der "ganz besonders doll wichtigen aber leider toten Leute" einreihen und sozusagen "offiziell" den Fankult um diese Person eröffnen. Insider sprechen da von "Heiligen" und so. Die Musikindustrie hats da einfacher.

Bei Karol Józef Wojtyla - eher bekannt unter seinem Künstlernamen "Johannes Paul" (der Zweite) - macht das ziemliche Probleme. Selbst die katholische Kirche hat erkannt, dass es ziemlich dumm wäre, dessen Popularität nicht auszunutzen. Denn wenn die eigenen Vereinsmitglieder jemanden verehren, der nicht "offiziell" heilig ist, dann gibts Probleme mit der Clubsatzung. Da steht nämlich drin, dass man das nicht darf. "Götzenbilder", "Falsche Heilige" und so. Und die Kirche nimmt sich für sowas richtig viel Zeit.

In der Zwischenzeit kommen tonnenweise Briefe aus aller Welt bei der Kirche an. "Ich kann wieder gehen" "Er hat mich erlöst" "Ich bin geheilt" und so weiter. Alles natürlich nur wegen Karol und durch seine Wunderkräfte. Und was da für Stories eingereicht werden. Jetzt gerade erst behauptet jemand, dass neun Tage gen Karol beten von Morbus Parkinson geheilt habe...

Warum sagen die nicht einfach "War ein toller Kerl, der echt viel für unsere Vereinigung getan hat, wahrscheinlich mehr, als jeder vor ihm. Lasst ihn uns entsprechend würdigen"? Nä, bloß nicht! Nachher bemerken die noch, dass es hier um was ganz weltliches geht! Und das geht ja mal gar nicht!

Naja, wenigstens bomben sich die Fans nicht ins Paradies, wie die von der Konkurrenz.

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