Dieses Jahr stand ein kontroverser Film im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: Brokeback Mountain (Es geht um zwei verheiratete, aber schwule Viehhirten im modernen Amerika). Und was soll ich sagen? Völlig überraschend gewann er nicht den Oskar für "bester Film". Na sowas... Kritisches Kino und USA passen wohl noch immer nicht zusammen. Oder pauschaler: Kritik und USA... aber das führt vielleicht doch etwas zu weit.
Interessant ist es aber die "Hauptgewinner" der Selbstbeweihräucherung anhand ihrer Einspielergebnisse ("boxoffice results") nebeneinander zu stellen.
- "Crash" (Lionsgate) gewann drei Oscars (u.a. Bester Film), im Mai 2005 released, spielte bis jetzt 55,4 mio US$ ein (IMDB OFDB)
- "Memoiren einer Geisha" (Sony) gewann drei Oscars (u.a. Beste Kostüme), im Dezember 2005 released, spielte bis jetzt 56,7 mio US$ ein (IMDB OFDB)
- "Brokeback Mountain" (Focus) gewann drei Oscars (u.a. Beste Regie), im Dezember 2005 released, spielte bis jetzt 75,4 mio US$ ein(IMDB OFDB)
- "King Kong" (Universal) gewann drei Oscars (u.a. Beste Trickeffekte), im Dezember 2005 released, spielte bis jetzt 216,7 mio US$ ein (IMDB OFDB)
Ich meine, mal ganz abgesehen davon: Es wird wohl kein Mensch auf dieser Welt Zweifel daran haben, dass es in den modernen Großstädten der USA massive Rassenprobleme gibt. Auch wird wohl eher weniger darüber diskutiert ob die USA sich einigen kritischen internen Problemen gegenüber sehen. Aber diesen Film dann zum "besten Film der Welt" zu küren um extra darauf hinzuweisen... na ich weiß ja nicht...
Es ist auch immer wieder erstaunlich, wie viel Geld für Filmproduktionen rausgekoffert wird und wie wenig die Filme dann ankommen. Wirklich "Kult" ist keiner der "Gewinner" des letzten Oskars, das wurde sehr schön in dem in die Moderation eingespielten Trailer deutlich: Was bitte ist die weiß-Gott-wievielte Neuverfilmung von King Kong gegen Lawrence of Arabia, Ben Hur, Empire Strikes Back, Black Hawk Down, Fifth Element, Aliens...? Und dann jammert die Filmindustrie rum, dass die Umsatzzahlen sinken? Und beschwert sich, dass ja die räuberischen Kunden und das Internet schuld sind? Obwohl oft genug gezeigt wurde, was für ein hahnebüchener Unsinn dieser Vorwurf ist? Aber die seit Jahren kontinuierlich sinkenden Einnahmen liegen natürlich keinesfalls an astronomischen Eintrittspreisen (6-8 Euro pro Person), endlosen Werbevorspännen (20-30 Minuten meist sehr schlecht gemachte Frickelfilme, für die man auch noch bezahlen muss), schlecht gemachte Fortsetzungsfilme (Matrix 3), Neuverfilmungen (Krieg der Welten) oder ganz generell nichtssagende (Elementarteilchen) oder ganz einfach nur schlechte (Clever & Smart) Filme. Das ist natürlich völlig ausgeschlossen.
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