Ist Fernsehen schädlich für Kinder? Diese Frage beschäftigt schon lange Eltern und Wissenschaftler. Wer selbst Nachwuchs hat, kann leicht selber beobachten, ob TV-Konsum Auswirkungen auf den Nachwuchs hat. Die Werbeindustrie hat natürlich schon lange erkannt, dass Kinder eine äußerst lukrative Zielgruppe sind. Schon deshalb ist in diesem milliardenschweren Markt alles umstritten.
Besonders wenig angetan waren Fernseh- und Werbebranche von einer Studie, die 2004 feststellte, dass TV-Konsum bei kleinen Kindern zu Verhaltensstörungen (krankhafter Hyperaktivität - ADHD) führen kann. Um so begeisterter dürfte man dort über die Märzausgabe des Journals "Pediatrics" von der American Academy of Pediatrics sein, denn in dieser Ausgabe wird eine Studie von der Texas Tech Universität vorgestellt.
Diese widerlegt das Ergebnis der älteren Untersuchung, bei der herausgefunden wurde, dass Kinder mit einem hohen TV Konsum in ihrer Entwicklung leichter verhaltensauffällig werden können als andere. Die neue Studie kommt dagegen zu dem Schluss, dass es eher an den überforderten Eltern liegt, die ihre übermäßig aktiven Kinder vor die Glotze setzen, um selber eine Pause machen zu können.
Die Autoren der neuen Studie vermuten, das Abweichende Ergebnis könnte in der Verwendung anderer Methoden bei der Auswertung der Daten liegen. Beide Studien verwendeten unterschiedliche Datensätze. Erstaunlich ist auch, dass bislang keine Studie Belege dafür liefern konnte, dass es am Verhalten der Eltern liegen könne, wenn ihr Nachwuchs an ADHD erkrankt.
Aha. Andere Methoden der Auswertung. Und eine andere Datenbasis. Soso. Und die Eltern sind Schuld. Na dann... Passend zur Message "Waffen töten keine Menschen - Menschen töten Menschen."
Mal sehen, wann die nächste Studie kommt, die wieder das Gegenteil beweist.
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