Mittwoch, 1. März 2006

Amokläufe und peripheres Sehen

Wir alle erinnern uns an die Amokläufe in Schulen in Erfurt und Redlake (Minnesota). Die Medien haben "das Böse" gerne und hartnäckig in den Computerspielen gesehen und im süddeutschen Königreich wurden sogar Forderungen nach einem kompletten Verbot aller Spiele mit einem gewissen Gewaltkontext laut. Seit dem ist es um dieses Thema einigermaßen still geworden in der Öffentlichkeit.

In anderen Ländern, z. B. in den USA und Süd Korea, laufen vergleichbare Diskussionen. In den USA kam es zwar zu exzessiveren Amokläufen, dort ist bei aller Vergleichbarkeit der Lebensumstände doch einiges grundsätzlich anders als hier. Waffengesetze, Moral, Religiösität, der Umgang mit Minderheiten etc. sind dort insgesamt etwas anders gelagert. Trotzdem macht es den Eindruck, als würde die deutsche Politik darauf warten, was "der große Bruder USA" in dieser Hinsicht vor macht, damit man es dann eventuell genauso, nur eben ganz anders nachahmen kann, denn das Resultat - die Amokläufe - ist doch sehr ähnlich gelagert.

In den USA hat sich nun jemand daran gemacht und versucht herauszufinden, was Auslöser für diese abnormen Überreaktionen sein könnte. Während die landläufige Meinung eher so aussieht, dass die Computerspiele als Ursache herangezogen werden sollten, vermutet man bei VisionAndPsychosis.Net©, dass eine Beeinflussung des peripheren Sehens Auslöser sein könnte. Für diese Theorie werden eine ganze Reihe Belege angeführt, deren Stichhaltigkeit von anderer Seite noch näher zu untersuchen sein wird, jedoch sind einige der Denkansätze durchaus interessant, wenn sie auch nicht zwingend eine Lösung aufzeigen:
"The Redlake shooter... placed a second monitor near his computer so he could watch movies... That placed a source of repeating detectable movement in his peripheral vision. While he used the computer he could subliminally detect 'threat movement' to cause a peripheral vision reflex... That exposure is Subliminal Distraction and will eventually cause the mental break."
Nach Ansicht der oder des Autoren ist es die sublimale Ablenkung durch einen zweiten Monitor, die zur mentalen Störung und damit zum "Problemauslöser" führte, und nicht der Inhalt des Spieles selbst.

Vielleicht werden demnächst nicht Egoshooter, sonderen mehrere Monitore auf einem Schreibtisch verboten...

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