Vor einiger Zeit gab eine bekannte deutsche LAN-Liga den Ligabetrieb auf und kündigte an, man wolle die Rechte an Liga und Wettkämpfen an einen noch zu gründenden Dachverband abgeben. Viel wurde spekuliert, an verschiedenen Stellen wurde auch diskutiert und die Industrie gründete den Deutschen Esport Bund. Ohne Liga. Noch.
In der LAN-Szene und auch ganz allgemein unter den Veranstaltern wird seit dem gerätselt, spekuliert und es ist viel "man könnte ja..." "man müsste mal..." und so weiter zu hören. Konkret geht es aber nicht wirklich nach vorne und die LAN-Szene darbt ein wenig vor sich hin. Initiativen, die der Sache produktiv helfen, sind nicht gerade breit gestreut und ein paar wenige Ansätze machen eher den Eindruck altbackener Werbeinitiativen und lassen doch ein wenig arg das Verständnis für Mechanismen und Social peering der Zielgruppe vermissen.
Um so erstaunlicher, dass es ohne großes Debattieren und ohne große Gründungskonferenzen und wieder und wieder angesetzte Konferenzen und so weiter einer ganz anderen Randgruppe aus dem Stand gelingt, einen Dachverband aus der Taufe zu heben und internationale Resonanz und Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Wie der Spiegel berichtet, hat Herr Abu Musab al-Sarkawi sich wohl mehr oder weniger von seiner angestammten Organisation getrennt und seinen eigenen Club hingestellt: Das "Ratgebergremium der Mudschahidin" dürfte in etwa der Dachverband für Terroristen aller Art sein.
Die Medien bringen uns Gamer eh immer in engen Zusammenhang mit Amokläufen und grenzenloser Brutalität und Kriegsverherrlichung und Rechtsradikalismus und so weiter. Vielleicht sollten wir uns mal ganz unverbindlich an den Herren wenden und uns ein paar Ratschläge abholen, wie man sowas richtig macht? Den Medien würde das bestimmt gefallen, wenn wir Gamer mal wieder ein paar Clichés erfüllten...
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