Freitag, 17. Oktober 2008

Voller Hoffnung...

Jeep brennt im IrakWelche Regierung mag es schon, wenn davon berichtet wird, was die eigenen Spezialisten so treiben? Den Engländern kann es deshalb gar nicht in den Kram gepasst haben, was ausgerechnet hochrangige afghanische Regierungsbeamte erzählten. Die berichteten nämlich davon, dass die britische SAS und SBS bei Sagnin eine hochrangige Führungsperson der aufständischen Taliban getötet haben. Das ist nun eher nicht so dramatisch, denn das passiert wohl häufiger. Außerdem ist das schon letztes Jahr passiert. "Old news", wenn man so will.

Interessant wird die Sache jedoch durch zwei kleine, bestimmt völlig unwichtige Details. Erstens: Sangin liegt mitten in Afghanistan und die Führungsperson der Aufständischen war ein hochrangiger Offizier der Armee Pakistans. Zweitens: Die Briten wussten das und haben es bis heute vertuscht. Entsprechend groß ist auf allen Seiten die Begeisterung. Bestimmt ist es reiner Zufall, dass ausgerechnet jetzt andere westliche Medien die Frage stellen, was genau Herr Karazai eigentlich zusammen mit seinem Bruder da in Afghanistan für Geschäfte treibt - neben seinem Job als Marionette Staatschef.

Erst Recht muss es aber Zufall sein, dass die Experten für die Lage in den 'Stan der Britischen Presse gegenüber folgendes zum Ausdruck bringen:
"The highest aspiration must be for controlled warlordism, not conventional democracy. A civil war may prove an essential preliminary before some crude equilibrium between factions can be achieved. If this sounds a wretched prognosis, it is hard to find informed westerners with higher expectations."
Mit anderen Worten: Das Beste, worauf Afghanistan im Moment hoffen kann, ist ein weiterer Bürgerkrieg...

Wie war das noch? Wieviele Soldaten wollte die Bundesregierung 'rüber schicken? Und warum wurde die Entscheidung darüber jetzt gerade erst im Einvernehmen der Koalitionspartner vertagt? Warum war der Westen jetzt noch genau da unten?

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